Bewerben für einen grünen Job? Darauf kommt es an!
Wer sich bei einem nachhaltigen Unternehmen bewirbt, sollte ein paar wesentliche Punkte beherzigen. Wir sagen, wie eine Bewerbung gestaltet sein muss, damit sie zündet.
Gutes tun und Geld damit verdienen. Die Energiewende vorantreiben, nachhaltige Technologien entwickeln oder Unternehmen umweltverträglicher machen. Ingenieurinnen und Ingenieure sind wie gemacht für solche Jobs. Doch wie angelt man sich einen solchen? Mit einer 08/15-Bewerbung ist es jedenfalls nicht getan. Es gibt Besonderheiten, die man beachten sollte.
„Wichtig ist zu erkennen, dass auch ein ‚grünes‘ Unternehmen, das geschäftlich reüssieren muss, keine Anhänger und Gefolgsleute sucht“, stellt Gerhard Winkler, Bewerbungstrainer von jova-nova.com, zunächst klar, „Man präsentiert sich also als handlungsfreudige Fachperson, die das notwendige Wissen und Können – möglichst auch erste, einschlägige Erfahrung – mitbringt und die zugleich mit ganzem Herzen bei der guten Sache ist.“
Genau das sollte sich im Anschreiben der Bewerbung spiegeln. Winklers Rat: „Es sollte keine Gesinnungsprosa sein, aber es sollte die eigene Motivation mit den geschäftlichen Zielen des Arbeitgebers deutlich aufzeigen.“ Es sollte bereits nach den ersten Zeilen deutlich werden, was einen fachlich zum passenden Mitarbeitenden qualifiziert. Also: Stimmt die Studienrichtung und/oder -vertiefung? Hat man ein entsprechendes Projekt oder Praktikum absolviert? Hat man sogar schon erste berufliche Erfahrungen in dem Bereich gesammelt? Oder gibt es privat relevantes grünes Engagement? Belege dafür müssen sich im Lebenslauf finden.
Nachhaltig mit dem Lebenslauf beeindrucken
Der sollte etwas anders als üblich gestaltet sein. Denn hier muss mehr als sonst klar werden, warum die Wahl auf dieses Unternehmen gefallen ist und weswegen einen Umweltschutz umtreibt. Allein schon formal gilt es einiges zu beachten. „Kein stylisches Bewerbungsfoto verwenden, sondern vielleicht sogar eines, das einen bei einer sozialen oder Outdoor-Aktivität zeigt“, erklärt Winkler. Selbst die Wahl der Schrifttype kann einen Einfluss auf den Erfolg der Bewerbung haben: „Eine ruhige, nicht ganz so schnittige Schrift einsetzen, die sich von den Corporate Fonts der Finanz- und Technikwelt deutlich abhebt“, empfiehlt der Bewerbungstrainer. Außerdem sollte der Farbgebung des Lebenslaufes Augenmerk geschenkt werden, empfiehlt der Experte: „Nicht plakativ, nicht grell, nicht grau, sondern ein warmer, gedeckter Ton.“
Der Lebenslauf ist der Ort, an dem entsprechende Studienschwerpunkte, Projektarbeiten sowie erste praktische Einsätze vermerkt werden sollten. Wichtig ist zudem, dass in der Rubrik „Engagement“ keine Lücke klafft. Aktive Mitgliedschaften in Umweltverbänden, Teilnahme an Aktionen oder auch Jugendarbeit in dem Bereich machen sich hier gut. Nicht so gut ist der Versuch, sich als „Weltenretter“ inszenieren zu wollen. Nicht übertreiben, faktisch, sachlich, nachvollziehbar bleiben.
Nichtdestotrotz sollte klar kommuniziert werden, wo und wie man sich in Sachen Nachhaltigkeit durch seine Fähigkeiten gut einbringen kann. Das heißt nicht, dass man einen hervorragenden Abschluss in Umwelttechnik hingelegt haben muss. Auch Quereinsteiger sind gern gesehen – man muss eben nur stichhaltig erklären, warum man sich für den ausgeschriebenen Job qualifiziert.
Grüne Jobbörsen
Stichwort: Ausschreibung. Bei der Suche helfen auf grüne Jobs spezialisierte Web-Portale wie nachhaltigejobs.de oder greenjobs.de weiter. Vorteil: kleine und mittelständische Unternehmen oder Startups nutzen eher fachspezifische Plattformen, so dass hier interessante Angebote lauern, die in großen Jobbörsen gar nicht auftauchen. Hier gezielt nach passenden Offerten zu suchen kann sehr wertvoll sein. Wer da nicht weiterkommt, dem bleibt nur eine Initiativbewerbung. Die ist in Zeiten des sich zuspitzenden Fachkräftemangels erfolgversprechender als viele erwarten.
Ein Beitrag von: