Anschreiben bei der Bewerbung 27.05.2020, 01:02 Uhr

Anschreiben: So formulieren Sie Ihre Bewerbung richtig

Das Anschreiben ist das Erste, was der Personaler von der Bewerbung zu Gesicht bekommt. Oft liefern Bewerber schwache oder redundante Information. Die Folge für den Leser: Langeweile! Fatale Fehler passieren auch beim Einstiegssatz. Wir geben Tipps für ein erfolgversprechendes Anschreiben.

Im Anschreiben sollte man schnell auf den Punkt kommen.

Im Anschreiben sollte man schnell auf den Punkt kommen.

Foto: panthermedia.net/feedough

„Bezug nehmend auf Ihr Stellenangebot vom 18./19.2.2001 im Nordbayerischen Kurier möchte ich mich bei Ihnen als Vertriebsmitarbeiter bewerben.“ Der Bewerber wiederholt im Anschreiben alle Informationen, die er bereits im Betreff aufgeführt hat. Die Informationen sind somit redundant. Der Informationsstand des Lesers hat sich durch das Anschreiben an dieser Stelle nicht weiter erhöht – die Langeweile steigt!

„Mit besonderer Aufmerksamkeit habe ich Ihre Anzeige gelesen. Sie suchen den zukünftigen Leiter Fertigung. Sie erwarten sowohl produktionstechnische als auch betriebswirtschaftliche Kenntnisse. Von Ihrem Abteilungsleiter fordern Sie Führungsqualitäten.“ Dass der Bewerber die Anzeige aufmerksam gelesen hat, beweist seine Bewerbung. Was der Einsteller sucht, ist ihm bekannt. Mit einer Lesearbeit von rund dreißig Wörtern erfährt der Leser keine wirkliche Information über den Bewerber. Der Bewerber hat zudem wertvollen Verkaufsraum im Anschreiben verschenkt. Einige Bewerber beanspruchen für derartig überflüssige Ausführungen bereits ein Drittel des Anschreibens.

Top Stellenangebote

Zur Jobbörse
DLG TestService GmbH-Firmenlogo
Prüfingenieur (m/w/d) Fahrzeugtechnik / QMB DLG TestService GmbH
Groß-Umstadt Zum Job 
GKS-Gemeinschaftskraftwerk Schweinfurt GmbH über dr. gawlitta (BDU)-Firmenlogo
Geschäftsführer (m/w/d) bei einem Unternehmen der Energiewirtschaft GKS-Gemeinschaftskraftwerk Schweinfurt GmbH über dr. gawlitta (BDU)
Schweinfurt Zum Job 
Brandenburgischer Landesbetrieb für Liegenschaften und Bauen-Firmenlogo
Ingenieur/in (m/w/d), mit Schwerpunkt Tiefbau, für den Landesbau Brandenburgischer Landesbetrieb für Liegenschaften und Bauen
Frankfurt (Oder) oder Potsdam Zum Job 
NORDEX GROUP-Firmenlogo
BOP (Balance of Plant) Electrical Engineer (m/w/d) NORDEX GROUP
Hamburg Zum Job 
Hochschule Anhalt-Firmenlogo
Professur Medizintechnik Hochschule Anhalt
Köthen Zum Job 
Westfälische Hochschule-Firmenlogo
Professur Künstliche Intelligenz und Industrielle Automation (W2) Westfälische Hochschule
Gelsenkirchen Zum Job 
Leibniz Universität Hannover-Firmenlogo
Universitätsprofessur für Turbomaschinen und Fluid-Dynamik Leibniz Universität Hannover
Hannover Zum Job 
Fachhochschule Münster-Firmenlogo
Ingenieur*in (TGA) im Labor Gebäudetechnik (w/m/d) Fachhochschule Münster
Steinfurt Zum Job 
Hochschule Fulda-Firmenlogo
Professur (W2) Angewandte Biotechnologie insbes. Zellkulturtechnik Hochschule Fulda
Justus-Liebig-Universität Gießen-Firmenlogo
Ingenieur/in oder staatl. gepr. Techniker/in Heizungs-, Lüftungs- und Klimatechnik oder Meister/in im Installateur- und Heizungsbauerhandwerk (m/w/d) Justus-Liebig-Universität Gießen
Gießen Zum Job 

Gehört ein Zwischenzeugnis in die Bewerbung? 

Anschreiben: Niemand lässt sich gern bevormunden

„Mit Interesse habe ich Ihre Anzeige gelesen. Meine Qualifikationen entsprechen Ihren Anforderungen.“ In diesem Anschreiben wählt der Bewerber eine bevormundende Form. Es ist ja gerade der Job des Einstellers, anhand der Unterlagen herauszufinden, ob der Bewerber den Anforderungen entspricht!

„Um meinen beruflichen Werdegang weiterzuentwickeln, bewerbe ich mich als derzeitiger Leiter der Entwicklung um die ausgegeschriebene Stelle als Leiter Technik.“ Verfasser derartiger Anschreiben benutzen den Einsteller als Mittel zum Zweck. Für den Leser ist dies gerade zu Beginn eines Briefes wenig schmeichelhaft und weckt eher Aversion als Aufmerksamkeit und Interesse. Diese Sätze entsprechen der Argumentation eines Verkäufers, der seine Produkte mit den Worten feil bietet: „Kaufen Sie mein Produkt, damit ich reich werde!“

Keine Schmeicheleien in Anschreiben

„Internationalität, Dynamik und Fähigkeit, ein sehr umfassendes Dienstleistungsangebot bereitzustellen, sind entscheidende Anforderungen, die ich an meinen zukünftigen Arbeitgeber habe.“ Wie schmeichelhaft ist dieses Anschreiben für das hier gemeinte, sehr erfolgreiche Großunternehmen. Es hat der kritischen Prüfung des Bewerbers Stand gehalten! Der Bewerber operiert mit der verkehrten „Philosophie“. „Ausnahmeerscheinungen“ sind zurzeit nicht mehr die guten Bewerber sondern Einsteller, die Arbeitsplätze zu besetzen haben. Arroganz und Überheblickeit in jeglicher Form sind heute wenig förderlich.

Online-Bewerbung: Tipps und Tricks 

„Sie werden sicherlich mit vielen Bewerbungen konfrontiert und möglicherweise etwas ermüdet zu dieser greifen. Es kann sein, dass Sie damit nur noch Ihrer Pflicht genügen wollen …“. Ein guter „Verkäufer“ argumentiert nie negativ. Die Bewerbung sollte für den Leser zu einem positiven Ereignis gemacht werden. Nach negativ gepolten und frustrierten Menschen sehnt sich kein Einsteller.

„Auch wenn Ihnen nur das vielleicht 243ste Bewerbungsschreiben eines Bauingenieurs in diesem Monat vorliegt, möchte ich trotzdem versuchen, Ihre Aufmerksamkeit auf mein Anliegen zu lenken.“ Eine solche Einstiegspassage klingt wenig selbstbewusst und verrät den unsicheren Bewerber.

Das professionelle Bewerbungsfoto

Im Anschreiben schnell auf den Punkt kommen

„Ich stelle mir vor, schon bald bei XYZ tätig zu sein. Sie sich auch?“ Einige Bewerber zeigen sich gleich im ersten Satz beim Anschreiben aufdringlich. Dies ist sicherlich bei den meisten Vorgesetzten und in den meisten Branchen unerwünscht.

Anschreiben: Bereits im ersten Satz passende Qualifikationen bringen

Bessere Eröffnungen für das Anschreiben zeigen, den informierten und konstruktiven Bewerber. Bereits der erste Satz sollte genutzt werden, um ausdrücklich zu zeigen, dass der Bewerber die eine oder andere wichtige Anforderung laut Stellenanzeige mit konkreten Erfahrungen oder Qualifikationen abdeckt. Es hat sicherlich niemand etwas gegen eine kurze Höflichkeitsfloskel zu Beginn des Briefes. Im Grunde möchte der Leser jedoch schnell erkennen, ob der Bewerber für ihn von Nutzen ist, d.h. zu den Anforderungen und Aufgaben der Stelle paßt. So ist die Einstiegspassage z.B. geeignet, auf Ausbildungs-, Hochschulabschlüsse, die derzeitige Position oder entscheidenden Berufserfahrung hinzuweisen.

Verschiedene Musterlebensläufe für Ingenieure

Hier einige Beispiele für das Anschreiben: „Gerne unterstütze ich Sie mit meinen Berufserfahrungen als Verkaufsgruppenleiter bei der Erschließung neuer Geschäftsfelder.“ „Den Aufbau Ihres Qualitätssicherungssystems für Veterinärarzneimittel möchte ich als langjähriger Experte für Qualitätsmanagementsysteme und Projektmanagement vorantreiben.“ „Als Diplom-Ingenieur in spe mit kurzer Studiendauer, guten Noten und internationalen Praktika bewerbe ich mich um …“

Mit Wissen im Anschreiben punkten

Gute Einstiegssätze im Anschreiben zeigen aber auch informierte Bewerber. Sie haben zum Unternehmen und der zu besetzenden Stelle (über die Stellenanzeige hinaus) recherchiert. Informierte Kandidaten sind die Ausnahme unter den Bewerbern. Dadurch heben Sie sich im Anschreiben von der Masse ab und wecken so Interesse.

„Ihr Engagment auf dem Gebiet des Umweltschutz und Risikomanagements habe ich mit großem Interesse auf der Messe XYZ verfolgt.“ „Die Struktur Ihres Händlerkreises im Gebiet ABC ist mir durch meine Tätigkeit als Gebietsverkaufsleiter einer marktführenden … gut vertraut.“ „Zunächst vielen Dank für die mir zugesandte Broschüre Führungsnachwuchs im XYZ Konzern. Mich sprachen besonders die Arbeitsschwerpunkte für die Projektierung und das Projektcontrolling an ….“ „Seit Jahren verfolge ich Ihre Aktivitäten im Chinageschäft über die ABC-Zeitschrift …“ „Zunächst herzlichen Dank für das informative Telefonat vom …“

Lesen Sie auch: 

Wie Sie sich ein Online-Netzwerk bauen

Das Online-Vorstellungsgespräch

Xing, Linkedin & Co. – welches Business-Netzwerk passt zu mir?

Ein Beitrag von:

  • Bernd Andersch

    Bernd Andersch ist Karriere-Coach, Sachbuchautor und Spezialist für Bewerbungsstrategien.

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.