Das Bewerbungsschreiben auf eine Stellenanzeige für Ingenieure
Nicht jedem gelingt spontan ein hervorragendes Bewerbungsschreiben auf eine Stellenanzeige als Ingenieur. Es fehlt an Ideen und an der Übung, meist aber auch an der Zeit. Die Versuchung ist groß, ein 0815-Anschreiben zu entwerfen und dies mit jeder Bewerbung zu verschicken. Das reißt kaum einen Personalentscheider vom Hocker.
Denken Sie beim Bewerbungsschreiben daran, dass den Leser nur eines interessiert: Passt dieser Ingenieur zu meiner offenen Stelle? Kann er mein Personalproblem lösen? Zeigen Sie daher in jedem Satz des Anschreibens, dass Sie der maßgeschneiderte Kandidat für die offene Stelle sind. Wiederholen Sie dabei die stärksten Argumente aus Ihrem Lebenslauf und liefern Sie darüber hinaus zusätzliche Informationen.
Ein gutes Bewerbungsschreiben für eine Stelle als Ingenieur entsteht, wenn der Bewerber die gefragten fünf bis sieben fachlichen Qualifikationen, persönlichen Eigenschaften, Aufgaben der Stelle und Aussagen zum Unternehmen aus der Anzeige aufgreift. Dazu sagt er im Anschreiben dann kurz und prägnant, weshalb er diese Anforderungen abdeckt und zum Unternehmen passt. Dies gelingt, wenn Sie zu den wichtigen Anforderungen der Anzeige konkrete Beweise führen, aufgrund welcher praktischer Erfahrungen oder theoretischer Qualifikationen Sie die Anforderungen abdecken.
Im Bewerbungsschreiben sollten Ingenieure Bezug auf Anforderungen nehmen
In der Anzeige ist etwa zu lesen: „Die Modifizierung fremder Konstruktionen ist eine wesentliche Aufgabe der zu besetzenden Stelle. Die Bereitschaft zu zeitlich begrenztem Auslandseinsatz für Montage und Inbetriebnahme und gute englische Sprachkenntnisse sind erforderlich.“ Eine gelungene Beweisführung des Ingenieurs im Bewerbungsschreiben könnte lauten: „In fremde Konstruktionen arbeitete ich mich während meiner Semesterferientätigkeit im Ingenieurbüro ABC ständig ein. Gerne werde ich auch im Ausland für Sie tätig. Aufgrund mehrerer USA-Aufenthalte verfüge ich über gute Englischkenntnisse.“
Schlechter ist die Beweisführung per Behauptung: „In fremde Konstruktionen kann ich mich schnell einarbeiten. Englisch stellt mich vor keine großen Probleme.“ Und noch schlechter ist es, wenn im Bewerbungsschreiben für die Stelle als Ingenieur eine wesentliche Aufgabe oder Anforderung der Anzeige überhaupt nicht angesprochen wird. Wenn Sie konsequent dieses Vorgehen durchhalten, werden Sie kaum Schwierigkeiten haben, ein gutes Anschreiben zu verfassen.
Aktive Sprache im Bewerbungsschreiben lässt Ingenieure dynamisch erscheinen
Beschränken Sie sich beim Bewerbungsschreiben als Ingenieur jedoch auf eine Seite – die zweite wird so gut wie nie gelesen. Vermeiden Sie zudem Bandwürmer, komplizierte Satzkonstrukte und überlange Textabsätze. Solche schwer erfassbaren Passagen werden allzu leicht übergangen. Kommen Sie dem Leser entgegen. Gliedern Sie das Anschreiben in vier bis fünf Absätze. Beschränken Sie die Sätze auf zwölf bis 15 Worte und brechen Sie verschachtelte und lange Sätze in mehrere kürzere herunter. Die Schriftgröße sollte 11 Punkt nicht unterschreiten.
Um Ihrem Bewerbungsschreiben auf eine Stelle als Ingenieur Leben einzuhauchen, feilen Sie abschließend am Schreibstil. Vermeiden Sie den Nominalstil und passiv formulierte Sätze mit statischen Verben. Schlecht: „In die Warenwirtschaft wurde ich eingeführt. Später wurde mir deren Verantwortung übertragen. Die Erstellung von Konzepten, deren Durchsetzung … sind Schwerpunkt meiner Arbeit.“ Besser: „In die Warenwirtschaft arbeitete ich mich ein. Heute verantworte ich diesen Bereich. Schwerpunktmäßig konzipiere ich neue Lösungen und setze sie durch.“
Das Bewerbungsschreiben nicht aus der Sicht des Ingenieurs formulieren
Aktiv formulierte Sätze mit vielen Verben klingen einfach dynamischer, beweisen Initiative und Tatkraft. Letztlich sollen Sie unsichere Formulierung im Bewerbungsschreiben als Ingenieur vermeiden. Worte wie glauben, denken, möchte, könnte, würde sollten gestrichen werden. Formulieren Sie die Sätze einstellerorientiert: „Ich bewerbe mich, um Sie in Ihren Entwicklungsprojekten zu unterstützen.“ Weniger gut kommen egozentrierte Aussagen an, die den Bewerbernutzen betonen: „Eine Stelle in der Entwicklung ist für mich ideal, um mein Wissen in der Projektarbeit und Entwicklung zu vertiefen.“ Hier wird das Unternehmen als Mittel zum Zweck degradiert.
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