Wie Ingenieure Ihre Kompetenz durch Stil unterstreichen 16.08.2019, 11:56 Uhr

Die richtige Kleidung fürs Vorstellungsgespräch

Steht das Vorstellungsgespräch vor der Tür, wollen Ingenieure natürlich mit ihrer Kompetenz überzeugen. Doch passen Kleidungsstil und Etikette nicht zum Fachwissen auf dem Papier, kann eine gute Karrierechance gefährdet sein. Wie sehr Personaler auf den Kleidungsstil achten und warum eine Beratung sinnvoll sein kann, lesen Sie hier.

Im Vorstellungsgespräch nicht zu bunt auftreten.

Im Vorstellungsgespräch nicht zu bunt auftreten.

Foto: panthermedia.net/AnnHaritonenko

Ingenieure sind auf dem Arbeitsmarkt gefragt, dennoch sollten sie den berühmten ersten Eindruck nicht durch nachlässige Optik vermiesen. Sei es ein gepflegter Bart, eine schön geschnittene Frisur oder saubere Hände: Personaler achten sehr wohl auf die optischen Eindrücke. In einem Bewerbungsgespräch wird zudem schnell deutlich, ob der Bewerber sicher ist oder an sich zweifelt. Wer zuversichtlich ist, wird besser bewertet als derjenige Bewerber, der Zweifel äußert, auch wenn die beruflichen Erfolge identisch sind. Das ergibt eine Untersuchung der US-Psychologen Schlenker und Leary. Kleidung kann helfen, selbstsicherer zu wirken und Fähigkeiten nonverbal zu transportieren.

Mit diesen stilistischen Grundregeln wirken Ingenieure kompetent

Kompetenz erwirbt man im Laufe seiner Karriere. Diese müssen Ingenieure aber auch ausstrahlen. Dazu gibt es einfache Grundregeln der Körpersprache, des Ausdrucks und des Verhaltens. Für Personaler ist es generell schwierig, innerhalb kürzester Zeit Kompetenz zu erkennen. Umso wichtiger, dass Sie ihre Fähigkeiten sichtbar machen. Ein Weg führt unter anderem über den Kleidungsstil, wie Farb- und Stilberaterin Renate Sperber weiß.

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Das Outfit sollte zum Anlass, der Marke des Arbeitgebers und zu ihrer Botschaft passen. Outfits, die schlecht gewählt sind, werden mit Sicherheit nicht kommentiert. Allerdings wird Ihr Gegenüber Sie wahrscheinlich in eine Schublade stecken und im schlimmsten Fall an Ihrer Kompetenz zweifeln. Von lockerer Freizeitkleidung zum Vorstellungsgespräch oder auch zur Business-Messe, rät Sperber definitiv ab. Das ist nicht wertschätzend gegenüber den Gesprächspartnern. Die Farb- und Stilberaterin ist ein fester Bestandteil auf den VDI nachrichten Recruiting Tagen. Dort hält sie Vorträge zum Thema “Imageberatung und Etikette” und gibt Tipps zur richtigen Körpersprache, einem perfekten Ausdruck und Verhalten. Stimmen der Unternehmen spiegeln klar wider, dass ein Anzug beim Bewerbungsgespräch nicht zwingend erforderlich ist. Aber ein Business-Hemd für den Mann sollte es schon sein, so die Empfehlung von Sperber.

Frauen haben natürlich eine noch breitere Auswahl an Kleidungsstilen. Sie können zu einem Blazer greifen und damit auch jede Jeans aufpeppen. Ein Business-Kostüm ist genauso gut wie eine schlichte Bluse mit Rock. Sperber hat die Erfahrung gemacht, dass einige Ingenieurinnen sich zu einem Bewerbungsgespräch lieber gar nicht schminken. Das passe nicht zu ihrem Berufsbild. Doch neben der Kleidung kann auch ein dezentes Make-up Frauen zusätzliches Selbstvertrauen verleihen. Prinzipiell gilt aber: So wie Sie sich wohl fühlen und wofür Sie stehen, sollten Sie auch auftreten.

Ein wichtiger Tipp noch zu Beginn: Das eine richtige Outfit fürs Vorstellungsgespräch gibt es nicht. „Es kommt ganz auf das Unternehmen an, bei dem man sich vorstellt“, erklärt auch Alexander Entov, bei Breuninger Fachmann für anspruchsvolle Herrenmode. Der konservative Arbeitgeber wird dunkle Töne bevorzugen, grau oder braun. Beim IT-Unternehmen oder Start-up gelten andere ungeschriebene Gesetze. Hier kann man auch lässig-sportlich punkten.

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Vor dem Vorstellungsgespräch über das Unternehmen informieren

Wichtig: Ingenieure, die beim Vorstellungsgespräch modisch nicht neben der Spur liegen möchte, sollte sich über das Unternehmen informieren. Sich auf Teufel komm raus anzupassen, kann aber auch als Eigentor enden. Schließlich muss die Kleidung zum Menschen passen. „Bunte Farben symbolisieren Selbstvertrauen“, weiß Alexander Entov. Mit Anthrazit hingegen könne man nie etwas falsch machen, sagt Entov. Die Farbe strahle Seriosität aus, sie werde vielen Anlässen gerecht. Ein wichtiger Punkt insbesondere für Berufseinsteiger, die sich nicht für jeden Anlass einen Anzug leisten können. Schwarz hingegen sei als Alternative zu ernst, der Gedanke an Beerdigungen liegt nahe.

4 Regeln für einen kompetenten (Kleidungs-)Auftritt

  1. Klarheit im Stil: Ihre Kleidung sollte Ihre Kompetenz und die berufliche Position widerspiegeln. Wer sich als Abteilungsleiter bewirbt, kann gerne zu einem schicken Anzug greifen. Wichtig ist: Weniger ist mehr. Zu viele Accessoires können den Eindruck verschleiern. Dezenten Schmuck können Ingenieurinnen aber natürlich wählen.
  2. Gepflegtes Äußeres: Ihre Kleidung sollte stets sauber und gepflegt sein. Das heißt: keine Schmutzflecken oder kaputte Knöpfe am Sakko, auch wenn dieses noch tragbar ist. Personaler schließen hier oftmals von dem Eindruck auf die geleistete Arbeit und fragen sich, ob Sie diese auch so nachlässig verrichten würden.
  3. Sich selbst wohl fühlen: Wenn Sie sich im Business-Kostüm verkleidet vorkommen, dann lassen Sie es. Denn wenn Sie sich unwohl fühlen, wird es der Personaler merken. Greifen Sie zu dem Outfit, in dem Sie sich und Ihre Kompetenz rüberbringen können. Hosen oder Hemden, an denen Sie nur nesteln, bringen Sie nicht weiter.
  4. Nicht zu hip: Die gewählte Kleidung sollte weder zu altmodisch noch zu modern sein. Bewerben Sie sich bei einem Tech-Start-up ist ein “Casual Look” durchaus angemessen. In schillernden Farben sollten Sie dennoch nicht erscheinen. Das alte Sakko aus den 90igern können Sie ebenfalls als Andenken im Schrank lassen.

Auf den Recruiting Tagen in Augsburg und Nürnberg können Ingenieure eine Imageberatung in Anspruch nehmen und den Vortrag von Renate Sperber besuchen. Hier informieren.

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Ein Beitrag von:

  • Sarah Janczura

    Sarah Janczura

    Sarah Janczura schreibt zu den Themen Technik, Forschung und Karriere. Nach einem Volontariat mit dem Schwerpunkt Social Media war sie als Online-Redakteurin in einer Digitalagentur unterwegs. Aktuell arbeitet sie als Referentin für Presse und Kommunikation beim VDI e.V.

  • Wolfgang Schmitz

    Wolfgang Schmitz

    Redakteur VDI nachrichten
    Fachthemen: Bildung, Karriere, Management, Gesellschaft

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