Entdeckt werden statt suchen: Die Kunst der passiven Jobsuche
Passive Stellensuche ist eine sinnvolle Strategie für Erwerbstätige, die über einen Stellenwechsel nachdenken, aber nicht sofort aktiv werden wollen. Sie möchten von Arbeitgebern gefunden werden.
Viele Menschen jonglieren mit dem Gedanken, ihren Job irgendwann zu wechseln, aber nicht sofort. Sie fühlen sich momentan nicht bereit oder haben nicht die Zeit, sich aktiv auf die Suche zu begeben, was mit einem enormen Aufwand an Bewerbungen, Motivationsschreiben und Vorstellungsgesprächen verbunden ist. Deshalb entscheiden sie sich für eine passive Jobsuche. Mit anderen Worten: Es geht nicht darum zu suchen, sondern darum gefunden zu werden.
Denn Unternehmen mit offenen Positionen bleiben nicht passiv, sondern setzen auf aktives Sourcing, um qualifizierte Fachkräfte zu finden. Besonders in Zeiten des Fachkräftemangels erweist sich diese Strategie als vielversprechend. Doch wie kann man selbst von Arbeitgebern gefunden werden? Passives Abwarten führt definitiv zu keinen Ergebnissen.
Berufliche Profile optimieren
Zunächst ist es entscheidend, ein aktives Netzwerk aufzubauen und zu pflegen, sei es durch professionelle Online-Plattformen wie LinkedIn oder durch persönliche Kontakte in der Branche. Durch regelmäßige Interaktion mit Kollegen, ehemaligen Vorgesetzten und anderen Fachleuten können sich potenzielle Chancen ergeben.
Darüber hinaus ist es wichtig, das berufliche Profil stets aktuell zu halten und relevante Fähigkeiten und Erfahrungen hervorzuheben, um für Arbeitgeber attraktiv zu bleiben. Eine kluge Strategie ist auch das regelmäßige Teilen von Fachwissen und die Beteiligung an branchenspezifischen Diskussionen, um die eigene Expertise zu demonstrieren. Darüber hinaus sollte man aufmerksam bleiben und offen für neue Möglichkeiten sein, auch wenn man derzeit nicht aktiv nach einem Job sucht. Es ist wichtig, Geduld zu haben und darauf vorbereitet zu sein, dass sich Gelegenheiten möglicherweise nicht sofort ergeben, sondern erst im Laufe der Zeit.
Doch bevor es losgeht, muss man sicherstellen, dass das Profil auf diesen Plattformen makellos ist. Man geht durch jedes Feld durch, optimiert Beschreibungen und Erfahrungen, fügt neue Leistungen hinzu und aktualisiert das Profilbild, um einen professionellen Eindruck zu hinterlassen.
Auf eine passende Gelegenheit warten
Arbeitnehmende warten geduldig darauf, dass sich eine passende Gelegenheit ergibt, während sie ihre beruflichen Profile kontinuierlich optimieren, um für potenzielle Arbeitgeber attraktiv zu bleiben. Auf diese Weise bleiben sie zwar in ihrem aktuellen Job, halten aber gleichzeitig die Tür für neue berufliche Möglichkeiten offen.
Plötzlich, wie aus dem Nichts, erscheint eine private Nachricht in ihrem LinkedIn- oder Xing-Posteingang. Ein Recruiter hat sich gemeldet! Dieser unerwartete Kontakt markiert den Beginn einer möglichen beruflichen Veränderung.
Kommunikation mit den Recruitern
Und dann wird aus der passiven Suche (man hat ja bisher nur fast gewartet) eine aktive Suche. Man setzt sich hin, um eine höfliche und gut formulierte Antwort zu verfassen, um dem Recruiter zu zeigen, dass der Jobinteressierte zwar nicht aktiv auf Jobsuche ist, aber dennoch offen für Gespräche über potenzielle Möglichkeiten ist. So kann man eigene Stärken, die Leidenschaft für die Branche betonen und die Bereitschaft signalisieren, über neue Chancen zu sprechen. Damit verwandelt sich die passive Jobsuche in eine aktive, sollte sich dabei eine vielversprechende Gelegenheit ergeben.
Was muss man bei der passiven Jobsuche beachten?
Bei der passiven Jobsuche gibt es auch einige potenzielle Gefahren, die berücksichtigt werden sollten. Eine davon ist die Sicherstellung der Privatsphäre und des Datenschutzes. Wenn man sein berufliches Profil in Online-Plattformen wie LinkedIn oder Xing optimiert, kann dies dazu führen, dass persönliche Informationen öffentlich werden. Es ist wichtig, die Privatsphäre-Einstellungen zu überprüfen und sicherzustellen, dass sensible Informationen nur für diejenigen sichtbar sind, die sie sehen sollen.
Außerdem besteht die Gefahr, dass man von aktuellen Arbeitgebern oder Kollegen entdeckt wird, während man sich eigentlich noch in einem aktiven Arbeitsverhältnis befindet. Dies könnte zu Unannehmlichkeiten oder sogar zu Konflikten führen. Es ist daher ratsam, diskret vorzugehen und keine offensichtlichen Anzeichen einer Jobsuche zu zeigen, solange man noch in seinem aktuellen Job tätig ist.
Viele möchten den aktuellen Job wechseln
Laut einer Untersuchung des Meinungsforschungsinstituts Forsa im Auftrag des Jobnetzwerks Xing bleibt die Neigung zum Jobwechsel unter Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern in Deutschland weiterhin hoch. Die Ergebnisse zeigen, dass sich 37 Prozent der Beschäftigten vorstellen können, ihren aktuellen Arbeitsplatz zu verlassen, was dem Niveau des Vorjahres entspricht. Es bleibt jedoch unklar, wie viele von ihnen passiv nach neuen beruflichen Perspektiven suchen.
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