Erfolg im Bewerbungsgespräch: Vorbereitung sei Dank!
Wer sich um eine neue Stelle bemüht, freut sich über jede Einladung zum Bewerbungsgespräch. Zweifelsohne ist damit eine wichtige Hürde genommen. Um nun allerdings auch im persönlichen Gespräch zu punkten, sollte jeder Kandidat die verbleibende Zeit zur intensiven Vorbereitung nutzen.
Dass Informationen zum potentiellen Arbeitgeber in der Vorbereitung zum Bewerbungsgespräch eingeholt werden, ist selbstverständlich. Niemals hat es bessere Möglichkeiten gegeben, sich ohne großen Aufwand über Unternehmen zu informieren: Internet, Publikationspflichten und zahllose Nachschlagwerke machen dem Bewerber das Leben leicht. Allerdings besteht auch die Gefahr, sich im Vorfeld zu verzetteln und zu viel des Guten zu tun. Die Frage ist, wo hier die Schwerpunkte zu setzen sind.
So reicht es völlig aus, wenn man sich über die allgemeine wirtschaftliche Situation des Unternehmens informiert, die eingesetzten Werkstoffe, Technologien und Verfahren sowie die am Markt angebotenen Dienstleistungen, Produkte, Anlagen usw. kennt. Noch wichtiger ist es, sich gezielt auf die Gesprächspartner im Bewerbungsgespräch und die zu besetzende Position einzuschießen. Von vornherein sollten mögliche Missverständnisse ausgeräumt werden.
Bewerbungsgespräch: Stellenprofil intensiv studieren
Das intensive Studium der Stellenanzeige gehört zur Vorbereitung für das Bewerbungsgespräch dazu. So ist es kaum nachzuvollziehen, dass ein Kandidat für eine Werksleiter-Position ausführlich über seinen teamorientierten Führungsstil referiert und beschreibt, wie er jede Entscheidung im Vorfeld mit dem Team detailliert abstimmt, ihm die kollegiale Zusammenarbeit enorm wichtig ist usw. – wenn in der Anzeige eine „sehr straffe“ Führung der Mannschaft gefordert wurde.
Grundsätzlich sollte der Bewerber jede Chance nutzen, um vor dem Bewerbungsgespräch weitere Informationen zur offenen Stelle und dem Unternehmen mit viel Diplomatie abzufragen. Im Einladungsschreiben zum Interview ist wahrscheinlich die Telefonnummer eines Ansprechpartners der Personal- oder Fachabteilung genannt. Der Kandidat sollte den Kontakt auf jeden Fall für vertiefende Fragen zu den fachlichen und persönlichen Anforderungen und den Aufgaben der vakanten Position nutzen.
Organisatorische Eckdaten für das Bewerbungsgespräch abfragen
Genauso wichtig ist es, „Organisatorisches“ zu erfahren: Wie lange wird das Bewerbungsgespräch dauern? Mit welchen Gesprächspartnern werde ich es zu tun haben? Begegne ich diesen im Vier-Augengespräch, in der Diskussionsrunde oder im Assessment Center? So ist es schon wichtig zu erfahren, ob man etwa dem Personalreferenten, dem Geschäftsführer oder dem Produktionsleiter beim Gespräch gegenüber sitzt. Möglicherweise gelingt es dem geschickten Bewerber sogar im Vorabtelefonat, Näheres über die grobe Gehaltsgrößenordnung oder den optimalen Eintrittstermin abzufragen.
Der Anruf vor dem Bewerbungsgespräch sollte auf jeden Fall genutzt werden, wenn die Stellenausschreibung oder das Einladungsschreiben selbst missverständlich ist. So ist einem Ingenieur, der sich bei einem großen Konzern im Qualitätswesen bewirbt, eigentlich vor dem Gespräch nicht klar, um welche Stelle sich das Gespräch drehen wird. In der Anzeige waren mehrere Positionen im Qualitätswesen aufgeführt, die teilweise recht unterschiedliche Schwerpunkte aufwiesen. Der Kandidat wird zum Gespräch eingeladen. Die Einladung ist allgemein gehalten und so weiß er im Grunde nicht, um welche Position sich das Gespräch drehen wird.
Offene Fragen im Vorfeld zum Bewerbungsgespräch abklären
In dem eigenen Anschreiben hatte er die Position gleichfalls offen gelassen bzw. angedeutet, dass auch die anderen Positionen für ihn interessant wären. Man stelle sich nun vor, der Ingenieur geht in das Bewerbungsgespräch und nur der Interviewer weiß, um welche Stelle es geht. Spätestens dann muss der Ingenieur nachfragen, was zu diesem Zeitpunkt mehr als dilettantisch wirkt. Nicht auszudenken, wenn sich der Kandidat jetzt nicht traut zu fragen!
Bedenken, dass ein Anruft im Vorfeld zum Bewerbungsgespräch negativ gewertet werden könnte, sind nicht gerechtfertigt. Negativ ist es, wenn der Bewerber abrufbare Informationen im Vorfeld des Gespräches liegen lässt und dadurch im Gespräch nicht ausreichend punkten kann.
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