Erfolgreich bewerben in der KI-Ära: Lebenslauf-Tipps für 2025
KI wird im Jahr 2025 eine zentrale Rolle bei der Bewertung von Bewerbungen spielen. Erfahren Sie, wie Sie Ihren Lebenslauf so optimieren, dass er von diesen Algorithmen nicht übersehen wird und Ihre Chancen im Auswahlprozess steigen.
Im letzten Jahr hätte man auf die Frage, ob künstliche Intelligenz in Bewerbungen eine Rolle spielt, vielleicht noch mit „möglicherweise“ geantwortet. Im nächsten Jahr wird die Antwort jedoch zweifellos „ja“ lauten – und zwar für beide Seiten. Während Bewerber*innen zunehmend Tools wie ChatGPT nutzen, um ihre Anschreiben und Bewerbungsunterlagen zu optimieren, setzen auch HR-Abteilungen vermehrt auf KI-gestützte Systeme, um Bewerbungen zu sichten und zu bewerten. Das bedeutet: Bewerber*innen müssen ihre Unterlagen nicht nur überzeugend, sondern auch KI-kompatibel gestalten, um im Auswahlprozess erfolgreich zu sein. Die Fähigkeit, diese Technologien sinnvoll einzusetzen, könnte künftig ein entscheidender Wettbewerbsvorteil sein.
Inhaltsverzeichnis
KI prüft Lebenslauf
Bis 2025 wollen 83 % der Arbeitgeber KI nutzen, um Lebensläufe zu prüfen, und 69 % planen, Bewerberqualifikationen mit KI zu bewerten. Auch in Deutschland setzt sich dieser Trend durch: 61 % der Personalvermittler sind bereit, KI in ihre Entscheidungen einzubinden.
Angesichts dieser Entwicklung hat die Karriereplattform JobLeads fünf wichtige Tipps zusammengestellt, damit Bewerber ihren Lebenslauf optimieren und im neuen Jahr erfolgreich einen Job finden können.
Dafür wurden fünf Tipps zusammengestellt, die künftig helfen können, von KI-Systemen nicht übersehen zu werden und besser wahrgenommen zu werden. So können Bewerber ihre Unterlagen optimieren und ihre Chancen auf einen Job erhöhen.
Ein einfaches Layout wählen
21 % der Lebensläufe enthalten Elemente, die von ATS-Systemen (Application Tracking Systems) nicht erkannt werden können. Ohne menschliches Eingreifen könnten wichtige Informationen fehlen oder der Lebenslauf unvollständig wirken. Um die Chancen zu erhöhen, das Screening zu bestehen, sollte ein einfaches Layout gewählt werden. Verzichten Sie auf Spalten, Textfelder oder Grafiken, die das System verwirren könnten.
ATS-Systeme lesen Lebensläufe meist zeilenweise von links nach rechts und arbeiten am besten mit klaren, einfachen Designs. Word-Dokumente sind oft die beste Wahl, da sie sich leicht analysieren lassen und sicherstellen, dass alle Inhalte korrekt erfasst werden.
Konkrete Zahlen und Daten nennen
Mit konkreten Zahlen und Daten im Lebenslauf steigen die Chancen, die ATS-Kriterien zu erfüllen und bei Personalverantwortlichen positiv aufzufallen.
Anstelle allgemeiner Aussagen wie „Mitarbeit an technischen Projekten“ sollten Ergebnisse präzise benannt werden, z. B.: „Optimierung eines Fertigungsprozesses, wodurch die Produktionskosten um 15 % gesenkt und die Effizienz um 20 % gesteigert wurden.“ Statt „Leitung eines Entwicklerteams“ ist es sinnvoll, spezifische Erfolge hervorzuheben, etwa: „Führung eines Teams von 8 Ingenieuren, Abschluss von 3 Bauprojekten vorzeitig und Reduzierung der Projektkosten um 10 %.“ Zahlen und Fakten machen Leistungen greifbar und zeigen deren konkrete Wirkung.
Hard Skills priorisieren
KI-gestützte ATS-Systeme priorisieren Hard Skills gegenüber Soft Skills. Während Soft Skills die Persönlichkeit betonen, sind es die Hard Skills, die dabei helfen, das Screening zu bestehen und im Bewerbungsprozess weiterzukommen.
Diese Systeme suchen gezielt nach Schlüsselwörtern, die den Anforderungen in der Stellenanzeige entsprechen. Daher ist es wichtig, die Stellenausschreibung genau zu lesen, die geforderten Hard Skills zu identifizieren und diese im Lebenslauf klar zu benennen. Eine präzise Auflistung der Fähigkeiten erhöht die Chance, als passende:r Kandidat:in erkannt zu werden.
Von „Keyword Stuffing“ oder dem Verstecken von Text in weißer Schrift sollte abgesehen werden. Solche Tricks können auffallen und den Eindruck von Unaufrichtigkeit hinterlassen.
Keine kreativen Überschriften wählen
Kreative Überschriften wie „Snapshot“ oder „Berufliche Reise“ können ATS-Systeme verwirren. Es ist besser, Standardüberschriften wie „Berufserfahrung“, „Ausbildung“ oder „Fähigkeiten“ zu verwenden und branchenübliche Berufsbezeichnungen zu nutzen.
Stichpunkte sind besonders geeignet, da sie Erfahrungen in übersichtliche Abschnitte gliedern und die Lesbarkeit erhöhen. Ein einfaches Layout mit den üblichen Aufzählungspunkten ist empfehlenswert, während Sonderzeichen oder Symbole vermieden werden sollten, da sie die Analyse durch das System erschweren können. Pro Position sind 4 bis 6 Stichpunkte ideal, um den Lebenslauf übersichtlich und informativ zu gestalten.
Abkürzungen ausschreiben
Abkürzungen können Platz sparen, aber ATS-Systeme könnten sie falsch interpretieren. Um sicherzugehen, dass alle Qualifikationen erfasst werden, sollte der vollständige Begriff zuerst genannt werden, gefolgt von der Abkürzung in Klammern. Zum Beispiel: „Master of Business Administration (MBA)“ statt nur „MBA“ oder „Project Management Professional (PMP)“ statt nur „PMP“.
Da ATS-Systeme nach gängigen Begriffen suchen, ist eine klare und professionelle Sprache wichtig. Slang oder Fachjargon, der von den Systemen falsch verstanden oder ignoriert werden könnte, sollte vermieden werden.
Sowohl bei den Maschinen als auch bei den Menschen einen eigenen Wert nachweisen
Jan Hendrik von Ahlen, Mitbegründer und Geschäftsführer der Karriereplattform JobLeads, kommentiert die Ergebnisse der Untersuchung: „Deutschlands Fachkräftemangel, der durch eine alternde Bevölkerung und ein Missverhältnis zwischen Qualifikationsangebot und -nachfrage verursacht wird, wird bis 2035 eine Lücke von 7 Millionen Arbeitskräften hinterlassen. Diese Herausforderung bedroht nicht nur die Wirtschaft des Landes, sondern auch seine globale Wettbewerbsfähigkeit“. Der Experte weist darauf hin, dass es für Arbeitgeber immer wichtiger werde, sich anzupassen, indem sie neue Strategien zur Gewinnung, Entwicklung und Bindung von Talenten anwenden. Die Integration von künstlicher Intelligenz und fortschrittlichen Technologien in die Personalbeschaffungsprozesse sei nicht länger optional, sondern unerlässlich.
„Dieser Wandel zwingt jedoch auch die Arbeitssuchenden, sich weiterzuentwickeln. Diejenigen, die erfolgreich sind, werden nicht nur die von automatisierten Systemen vorgegebenen Felder abhaken, sondern auch einen klaren, quantifizierbaren Wert nachweisen, der sowohl bei den Maschinen als auch bei den Menschen hinter den Einstellungsentscheidungen Anklang findet“.
Jan Hendrik von Ahlen mahnt, dass sich die Arbeitswelt weiterhin verändert und der Schlüssel zum Erfolg in der Fähigkeit liegt, sich anzupassen. Sowohl Arbeitgeber als auch Bewerber müssten diesen digitalen Wandel annehmen und verstehen, dass KI und Automatisierung Werkzeuge sind, die das menschliche Potenzial erweitern und nicht ersetzen.“
Ein Beitrag von: