Bewerbungstaktik 22.12.2014, 12:01 Uhr

Initiativbewerbung an Personalberater?

Gehen Fach- und Führungskräfte auf Jobsuche, stellt sich die Frage, ob es Sinn macht, Personalberater einfach blind anzuschreiben. Sicherlich, jede Maßnahme ist richtig, um bei der Suche nach einer beruflichen Veränderung erfolgreich zu sein. Doch wie effektiv ist es wirklich, wenn sich ein Kandidat hinsetzt, sich aus dem Internet die 10 oder 15 vermeintlichen Top-Personalberater herauspickt und diesen einfach eine Initiativbewerbung zusendet?

Initiativbewerbung verschicken ist sinnvoll.

Initiativbewerbung verschicken ist sinnvoll.

Foto: panthermedia.net/medien-gbr.de

Generell lässt sich keine eindeutige Aussage treffen. Es gibt Fälle, bei denen sich rückblickend die Initiativbewerbung an Personalberater gelohnt hat und zum Schluss ein Job heraussprang. Der Regelfall sieht aber so nicht aus. Dennoch lohnt sich die Kontaktaufnahme aus anderen Gründen. Der Bewerber wird nicht dümmer, wenn er es schafft, sich mit einem der Personalberater intensiv zur eigenen Situation, Person oder Bewerbung auszutauschen. Vielfach erfahren Kandidaten aus den Reaktionen oder Worten der Berater sehr realitätsnahe Informationen über den Arbeitsmarkt und ungeschminkte Aussagen zu ihren Bewerbungschancen und -unterlagen.

Dennoch sollten sich Kandidaten von einer Initiativbewerbung an Personalberater nicht zu viel versprechen. So dürfte die Wahrscheinlichkeit gering sein, dass der Berater just in diesem Moment eine passende Stelle für den Bewerber zu besetzen hat. Manche Kandidaten geben sich der Illusion hin, dass der Personalberater loszieht und bei seinen Klienten einen Job für sie sucht. Schön wär´s, aber so ist es eben nicht. Hier muss ganz klar festgestellt werden: Personalberater sind keine Arbeitsvermittler. Sie suchen für ihre Klienten auftragsbezogen nach neuen Mitarbeitern.

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Personalberater warten nicht auf eine Initiativbewerbung

Andere Kandidaten glauben, dass Personalberater eigentlich froh sein müssten, eine Initiativbewerbung zu erhalten. Gerade bei hochkarätigen Fach- und Führungskräften schwingt diese Vorstellung irgendwo im Hinterkopf stark mit. An dieser Stelle muss eine Illusion zerstört werden. Personalberater warten nicht auf Bewerbungen. Sie verfügen über viele Instrumente und „Zulieferer“, um zu fast jeder offenen Stelle ausreichende Kandidaten zu generieren.

Nur in Ausnahmefällen werden sie daher auf eine Initiativbewerbung zurückgreifen oder diese wirklich benötigen. Dies gilt um so eher, je schwächer sich der Arbeitsmarkt zeigt. Personalberater stimmen die Kandidatensuche in der Regel eng mit dem Auftraggeber,  dem suchenden Unternehmen, ab. So wurde beispielsweise besprochen, die Kandidaten im Direct Search, durch persönliche Ansprache des Beraters, zu suchen. Es erscheint also keine Stellenanzeige o.ä. Für diese Maßnahme bezahlt der Auftraggeber.

Initiativbewerbung zeugt von Stellensuche

Nur ist der „Jagdinstinkt“ des Beraters oder seiner Gehilfen gefragt, der letztlich die Qualität und die Expertise des Beraters ausmacht. Er ist in seinem Metier und wird daher höchstens flankierend Kandidaten präsentieren, die er nicht selbst „frisch“ angesprochen und überzeugt hat. Greift der Berater auf eine Initiativbewerbung zurück, müssten sich er und sein Auftraggeber eingestehen, anfangs den verkehrten Weg der Kandidatensuche gewählt zu haben, der zudem eine Menge Geld gekostet hat.

Personalberater wollen Überzeugungsarbeit leisten. Am attraktivsten sind daher für sie Kandidaten, die im Grunde gar nicht auf der Stellensuche sind. Bei einer Initiativbewerbung verhält es sich anders. Diese Bewerber sind wechselbereit, stehen möglicherweise bei ihren Arbeitgebern auf der Abschussliste, sind möglicherweise bereits gekündigt oder, oder. Es gilt das Prinzip: Wen andere nicht haben wollen, den möchte ich auch nicht unbedingt haben! Wie dem auch sei, mit viel Glück wird der Kandidat in eine Bewerberdatenbank „eingepflegt“ und dann berücksichtigt, wenn sich eine geeignete Position zeigt. Hoffentlich findet ihn der Berater dann dort!

Die Initiativbewerbung kann Monate liegenbleiben

Fazit: Wer eine neue Stelle sucht, sollte ruhig in Eigeninitiative Kontakt mit Personalberatern aufnehmen. Das bringt möglicherweise wichtige Informationen über zur eigene Person und den Arbeitsmarkt. Es sollte allerdings nicht zu viel darauf vertraut werden, dass der Personalberater wirklich bei der Jobsuche helfen kann. Hat er keine adäquaten Positionen zu besetzen, schlummert die Initiativbewerbung über Monate in einem Dossier oder einer Datenbank.

Noch ein kleiner Hinweis zum Schluss: Wenn ein Personalberater über eine Print- oder Online-Anzeige eine passende Position zu besetzten hat, sollte man sich ruhig erneut bewerben, auch wenn bereits eine Initiativbewerbung bei der Beratung liegt!

 

Ein Beitrag von:

  • Bernd Andersch

    Bernd Andersch ist Karriere-Coach, Sachbuchautor und Spezialist für Bewerbungsstrategien.

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