KI und Karriere: Wie künstliche Intelligenz den Bewerbungsprozess prägt
Die Integration von KI im Bewerbungsprozess prägt die Einstellungen der Deutschen, wobei über die Hälfte klare Richtlinien für die Zusammenarbeit von menschlicher und künstlicher Intelligenz fordert. Die Umfrage von onlyfy by XING zeigt jedoch eine allgemeine Zurückhaltung der deutschen Arbeitnehmer gegenüber KI am Arbeitsplatz, trotz Anerkennung der potenziellen Effizienzsteigerungen.
Über die Hälfte der Deutschen (58 %) findet es wichtig, klare Richtlinien für die Integration von Künstlicher Intelligenz (KI) in der Arbeitswelt zu haben und die Zusammenarbeit von menschlicher und künstlicher Intelligenz zu gestalten. Dennoch zeigt eine aktuelle Umfrage von Marketagent im Auftrag von onlyfy by XING, dass deutsche Arbeitnehmer der KI am Arbeitsplatz bisher eher reserviert gegenüberstehen.
Die meisten deutschen Arbeitnehmer (71 %) haben bisher keine direkten Erfahrungen mit Künstlicher Intelligenz im Bewerbungsprozess gemacht. Bezüglich KI-basierter Chatbots im Recruiting sind die Meinungen geteilt: Etwa 40 % sind grundsätzlich offen dafür, während 21 % dies nur unter der Bedingung akzeptieren, später mit einer echten Person zu sprechen. Rund 37 % lehnen den Einsatz von KI-basierten Chatbots ab. Diese Ergebnisse zeigen, dass der Kontakt zu echten Menschen für Bewerber nach wie vor wichtig ist. Insbesondere beim finalen Bewerbungsgespräch möchten etwa 80 % der Deutschen lieber persönlich mit einer realen Person sprechen.
Der menschliche Kontakt bleibt trotzdem wichtig
„Der menschliche Kontakt bietet beiden Seiten wertvolle Einblicke durch verbale und nonverbale Kommunikation. Bewerber erhalten einen besseren Eindruck vom Unternehmen, Personalerinnen davon, ob ihr Gegenüber ins Team passt“, sagt Frank Hassler, verantwortlicher Vorstand für Recruiting und Employer Branding bei der New Work SE, dem Mutterkonzern von onlyfy by XING. Trotzdem birgt der Einsatz von KI-basierten Lösungen, insbesondere im Bereich des Recruitings, auch Chancen.
„Klassische Fragen zu Beginn eines Prozesses, etwa nach dem Bewerbungsprozedere, Einstiegsmöglichkeiten oder Arbeitgeberleistungen, kann ein Chatbot übernehmen. Somit bleibt mehr Zeit für individuelle Fragen im eigentlichen Gespräch“, erklärt Hassler weiter.
Wie Arbeitnehmer zum Einsatz von KI stehen
Für etwa 31 Prozent der Arbeitnehmer wäre der Einsatz von Künstlicher Intelligenz sowohl persönlich als auch für ihren Arbeitgeber vorteilhaft, besonders wenn dies ihre Produktivität steigern würde. Hingegen sind 25 Prozent überzeugt, dass die Vorteile der KI-Nutzung hauptsächlich auf Seiten der Unternehmen liegen, da diese in kürzerer Zeit mehr erledigen könnten. Circa 24 Prozent der deutschen Bevölkerung glauben sogar, dass Künstliche Intelligenz ihnen nicht dabei helfen könnte, ihre Arbeit effizienter in Bezug auf Ressourcen oder Zeit zu erledigen.
Im Oktober 2023 befragte das Meinungsforschungsinstitut Marketagent im Auftrag von onlyfy by XING insgesamt 1.003 erwerbstätige Personen im Alter zwischen 18 und 65 Jahren in Deutschland mittels einer repräsentativen Onlineumfrage zum Thema KI in der Arbeitswelt.
Für die Anforderungen der „New Work“ Ära sind auch neue Herangehensweisen im Recruiting erforderlich. Ein frisches Verständnis und innovative Methoden sind notwendig, um in herausfordernden Zeiten genau die Talente zu identifizieren, die optimal zum Team, zur Unternehmenskultur und zu den strategischen Herausforderungen passen.
Auswahlprozess effizienter und objektiver gestalten
Die Integration künstlicher Intelligenz (KI) im Bewerbungsprozess hat in den letzten Jahren signifikante Veränderungen hervorgebracht. Unternehmen setzen vermehrt auf automatisierte KI-Tools, um den Auswahlprozess effizienter und objektiver zu gestalten. Diese Technologien analysieren Bewerbungen anhand vordefinierter Kriterien, wodurch eine schnellere Vorauswahl möglicher Kandidaten erfolgt. Trotz der Vorteile birgt die Nutzung von KI im Bewerbungsprozess auch Herausforderungen in Bezug auf Datenschutz und Fairness.
Deshalb ist es wichtig sicherzustellen, dass Algorithmen nicht diskriminierende Praktiken reproduzieren und menschliche Intervention bei sensiblen Entscheidungen gewährleistet ist bzw. der menschliche Kontakt bzw. ein Gesprächspartner soll erhalten bleiben.
Mit anderen Worten: Der fortschreitende Einsatz von KI in der Personalbeschaffung unterstreicht die Notwendigkeit für Bewerber, nicht nur über fachliche Qualifikationen, sondern auch über ein Verständnis für die Wechselwirkungen zwischen Mensch und Technologie zu verfügen, um erfolgreich im modernen Arbeitsmarkt zu bestehen.
Beidseitige Verbesserung des Bewerbungsprozesses
In einer sich ständig wandelnden beruflichen Landschaft nutzen sowohl Arbeitgeber als auch Bewerber künstliche Intelligenz (KI) als Schlüsselressource im Bewerbungsprozess. Während Unternehmen KI-Tools einsetzen, um effizient nach qualifizierten Kandidaten zu suchen, setzen Bewerber ihrerseits auf KI, um ihre Bewerbungsunterlagen zu optimieren. KI-gesteuerte Anwendungen bieten Bewerbern die Möglichkeit, ihre Lebensläufe und Anschreiben gezielt an die Anforderungen bestimmter Stellen anzupassen. Durch die Analyse von Jobbeschreibungen können Bewerber relevante Schlüsselbegriffe identifizieren und ihre Qualifikationen entsprechend hervorheben.
Diese wechselseitige Nutzung von KI spiegelt den Trend wider, dass Technologie zunehmend zur beidseitigen Verbesserung des Bewerbungsprozesses beiträgt. Während Recruitern KI dabei hilft, rasch qualifizierte Talente zu identifizieren, ermöglicht sie Bewerbern eine gezieltere und effektivere Darstellung ihrer Fähigkeiten. Es ist ein Paradigmenwechsel, der die Bedeutung von Technologiekompetenz für Bewerber unterstreicht, die nicht nur ihre fachlichen Qualifikationen, sondern auch ihre Fähigkeit zur strategischen Anpassung an moderne Rekrutierungstrends demonstrieren müssen. In dieser zunehmend digitalisierten Arbeitswelt wird die effektive Nutzung von KI zu einer entscheidenden Fähigkeit sowohl für Arbeitgeber als auch für Bewerber.
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