Studie 20.03.2025, 11:30 Uhr

So viele Tage dauert es, bis eine Stelle besetzt ist

Wie lange dauert es wirklich, eine offene Stelle zu besetzen? Hinter den Zahlen, Daten und Fakten zum Bewerbungsprozess steckt mehr, als man auf den ersten Blick vermuten würde – spannende Einblicke, die den wahren Ablauf und die Herausforderungen der Rekrutierung offenbaren.

55 Tage dauert es im Durchschnitt, eine offene Stelle zu besetzen – Ein Blick hinter die Kulissen des Bewerbungsprozesses. Foto: PantherMedia / Andriy Popov

55 Tage dauert es im Durchschnitt, eine offene Stelle zu besetzen – Ein Blick hinter die Kulissen des Bewerbungsprozesses.

Foto: PantherMedia / Andriy Popov

Beim Durchstöbern von Jobportalen stößt man immer wieder auf Stellenanzeigen, doch oft bleibt unklar, ob die Position noch zu besetzen ist und in welchem Stadium sich der Bewerbungsprozess befindet. Für viele Unternehmen stellt es eine Herausforderung dar, wenn ein Teammitglied das Unternehmen verlässt. Es bleibt oft nicht genug Zeit, um eine geeignete Nachfolge zu finden, was den Rekrutierungsprozess erheblich verzögern kann. Aber wie lange dauert es tatsächlich, eine vakante Position zu besetzen?

55 Tage und 48 Bewerbende

Eine Analyse von mehr als 5,1 Millionen Online-Stellenbewerbungen in Deutschland zeigt, dass es durchschnittlich 55 Tage dauert, eine Stelle zu besetzen, und dass auf jede Stelle 48 Bewerber kommen. Die Studie von SmartRecruiters, einem Unternehmen für KI-gestützte Personalbeschaffung, stellt fest, dass 5,4 % der Bewerber zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen werden, wovon 1,4 % ein Jobangebot erhalten. Unternehmen, die KI einsetzen, besetzen offene Stellen weltweit 26 % schneller als solche, die keine KI nutzen.

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Vorstellungsgespräche 20 Tage nach Bewerbungseingang

Die Daten zeigen, dass Bewerbungen in Deutschland im Durchschnitt innerhalb von 8 Tagen geprüft werden und Vorstellungsgespräche 20 Tage nach Bewerbungseingang stattfinden. Bewerber in Deutschland haben eine 40 % höhere Chance, zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen zu werden, als der weltweite Durchschnitt. Die Studie, die 89 Millionen Bewerbungen aus Australien, Frankreich, Deutschland, den USA und dem Vereinigten Königreich untersuchte, zeigt auch, dass 91 % der Stellenangebote in Deutschland angenommen werden. 12 % der besetzten Stellen werden intern vergeben – 50 % mehr als der weltweite Durchschnitt – und 6 % werden durch Empfehlungen besetzt.

Mit KI den Prozess optimieren

„Die Art und Weise, wie deutsche Unternehmen die Talentakquise managen, entwickelt sich weiter. Es gibt eine zunehmende Verbreitung von KI, um den Prozess zu optimieren, ihn effizienter und effektiver zu gestalten und sicherzustellen, dass die Erfahrung der Bewerber die Werte des Arbeitgebers widerspiegelt und gleichzeitig mit dem Arbeitsrecht übereinstimmt“, sagt Rebecca Carr, CEO von SmartRecruiters zu den Ergebnissen der Untersuchung.

Die Expertin wies darauf hin, dass deutsche Unternehmen aufgrund des geringeren Bewerbungsaufkommens pro Stelle eher dazu neigen, einen Bewerber zu einem Vorstellungsgespräch einzuladen als Arbeitgeber in den USA, Australien, Frankreich und Großbritannien. Ein gründlicher Evaluierungsprozess führe dazu, dass die Besetzung von Stellen in Deutschland 45 % länger dauere als im weltweiten Durchschnitt.

Diese Studie ist Teil des neuen jährlichen Benchmark-Berichts von SmartRecruiters, der jedes Jahr Einblicke in Einstellungstrends, Rekrutierungseffizienz und interne Mobilität in wichtigen globalen Märkten gibt. SmartRecruiters analysierte anonymisierte Bewerbungsdaten aus 12 Monaten, die von September 2023 bis August 2024 über sein Bewerber-Tracking-System erfasst wurden.

Ein Beitrag von:

  • Alexandra Ilina

    Redakteurin beim VDI Verlag. Nach einem Journalistik-Studium an der TU-Dortmund und Volontariat ist sie seit mehreren Jahren als Social Media Managerin, Redakteurin und Buchautorin unterwegs.  Sie schreibt über Karriere und Technik.

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