Bewerbung 14.10.2015, 00:00 Uhr

Vorstellungsgespräch: Die Köder der Unternehmen

Als Ingenieur haben Sie es bis ins Vorstellungsgespräch geschafft. Oder Sie sind bereits zum Zweitgespräch eingeladen. Das Unternehmen ist interessiert und wirft die Köder aus. Neben harten Fakten wie Gehalt, Boni, Vertragslaufzeit, Arbeitszeit, Urlaubstagen und Weihnachts- oder Urlaubsgeld kommen nun die weichen Faktoren ins Spiel: Was hat der potentielle Arbeitgeber sonst zu bieten? Vom Klassiker „Dienstwagen“ über das Arbeiten im „Homeoffice“ bis zum „Sabbatical-Konto“ ist alles möglich. Leistungen, die die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben erleichtern, sind besonders attraktiv.

Unternehmen ködern Bewerber gern mit Sonderleistungen, schriftlich fixieren!

Unternehmen ködern Bewerber gern mit Sonderleistungen, schriftlich fixieren!

Foto: panthermedia.net/peshkov

Das Wichtigste vorab: Ganz egal, auf welche Zusatzleistungen oder Sonderkonditionen Sie sich im Vorstellungsgespräch letztendlich einigen. Fixieren Sie alles schriftlich, entweder im Rahmen des Arbeitsvertrags oder durch entsprechende Vertragsanhänge. Sonst können sich die Unternehmens-Köder schnell in leere Versprechungen verwandeln.

Unternehmens-Köder: „Klassiker“ Dienstwagen und „Neuling“ Dienstfahrrad

Der Arbeitgeber bietet Ihnen als Ingenieur einen Dienstwagen an, den Sie zudem privat nutzen dürfen. Im Vorstellungsgespräch empfiehlt es sich, die Fahrzeugkategorie festzulegen und an einem beispielhaften Modell festzumachen. Soll das avisierte Dienstfahrzeug ein Kleinwagen sein, ein Modell aus der Mittel- oder gar Oberklasse? Einer der Vorteile: Sie können auf diesem Weg an ein größeres und besser ausgestattetes Fahrzeug kommen, als Sie es selbst zu vergleichbaren Preisen kaufen oder leasen könnten. Zudem entfallen die Kosten für Reparaturen und Serviceleistungen am Auto. Der Nachteil beim privat genutzten Dienstwagen: Es fallen Steuern an. Gerade Gutverdiener bekommen oft teure Wagen, über die sie sich zuerst freuen. Sie werden später nicht selten von der hohen Steuerlast überrascht. Grundsätzlich sind Dienstwagen jedoch eine gute Sache und nicht umsonst ein beliebtes Motivationswerkzeug.

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Neu, dafür umso mehr im Trend liegt das individuelle Dienstfahrrad. Dank einer neuen Steuerregelung gilt das Dienstwagenprivileg – die sogenannte 1-Prozent-Regel – mittlerweile auch für Fahrräder und E-Bikes. Mehrere Firmen bieten mittlerweile das Fahrradleasing für Unternehmen an, zumeist hersteller- und modellunabhängig. Radbegeisterte Ingenieure können sich hier auch äußerst kostspielige Modelle aussuchen, die sie sich sonst nicht leisten würden – Status und Bewegung auf zwei Rädern.

Unternehmen locken mit Familienfreundlichkeit und Flexibilität

Eine Studie des Marktforschungsunternehmens GfK bestätigt es: Für mehr als 90 Prozent der Befragten mit Kindern ist die Vereinbarkeit von Beruf und Familie mindestens genauso wichtig wie beispielsweise das Gehalt. Da wundert es nicht, dass Unternehmen Ingenieure mit diversen Angeboten rund um das Thema Familie locken. Die Angebote reichen von zusätzlichen Familienurlaubstagen, über unternehmenseigene Kindertagesstätten bis hin zu flexiblen Arbeitszeitregelungen wie Homeoffice, Gleitzeit, Teilzeit oder Vertrauensarbeitszeit für Mütter und Väter. Flexible Arbeitszeitmodelle sind selbstverständlich auch für Bewerber ohne Familie möglich. Manche Unternehmen bieten potenziellen Bewerbern spezielle Familienteilzeitmodelle: Wer Kinder bekommt oder Angehörige pflegen möchte und seine Arbeitszeit deshalb reduziert, der erhält einen finanziellen Aufstockungsbetrag. Auch Jobsharing-Modelle, bei denen sich zwei Mitarbeiter einen Arbeitsplatz eigenverantwortlich teilen, werden beliebter. Zudem sind Kinderbetreuungszuschüsse durch das Unternehmen möglich, die in der Regel steuerfrei sind.

Unternehmen ködern mit Weiterbildungen

Kontinuierliche Fort- und Weiterbildungsprogramme machen potentielle Arbeitgeber für Ingenieure attraktiver. Wenn die Unternehmen solche Angebote im Vorstellungsgespräch in Aussicht stellen, sollte konkret nachgefragt werden. Wie häufig werden solche Programme angeboten? Werden Sie als Mitarbeiter hierfür freigestellt und falls ja, in welchem Umfang? Welche Angebote bietet das Unternehmen im Rahmen von Abend- oder Wochenendseminaren? Die Bandbreite der Fortbildungsmöglichkeiten sollte je nach Größe des Unternehmens von fachlichen Weiterbildungen, über Nachwuchs-, Team- und Führungskräftetrainings bis hin zu Sprachkursen, Coachings und Persönlichkeitstrainings reichen. Fazit: Fast jedes Unternehmen bietet heutzutage Weiterbildungen an. Es kommt darauf an, was in welchem Umfang und in welcher Häufigkeit angeboten wird. Der Stellenwert von Fort- und Weiterbildungen sollte hoch sein.

Versicherungen und Vorsorgeleistungen als Unternehmensköder

Die betriebliche Altersvorsorge ist für Ingenieure vor allem dann attraktiv, wenn sie eine freiwillige Zusatzleistung ist, die vom Arbeitgeber getragen wird. Der Grund: Heutige Betriebsrenten werden immer häufiger vom Mitarbeiter im Rahmen der sogenannten Entgeltumwandlung finanziert. Seit dem Jahr 2002 besteht ein gesetzlicher Anspruch auf eine solche betriebliche Altersvorsorge. Teile des Gehalts oder Sonderzahlungen wie Weihnachts- oder Urlaubsgeld können in Beiträge zu einer betrieblichen Altersvorsorge  umgewandelt werden, um sich eine Zusatzrente aufzubauen. Als wirklicher Unternehmensköder im Vorstellungsgespräch wirkt die betriebliche Altersversorgung jedoch nur dann, wenn sie vom Arbeitgeber ganz oder teilweise finanziert wird.

Natürlich sind auch zusätzliche Versicherungsleistungen für Ingenieure möglich, etwa im Gesundheitsbereich: So bieten einige Unternehmen private Krankenzusatzversicherungen mit diversen Vorsorgeleistungen und der Kostenerstattung bei stationären Krankenhausbehandlungen. Eine betriebliche Krankenversorgung ist ebenfalls eine solche Serviceleistung. Sie ist auch im Sinne des Unternehmens, das sich geringere Fehlzeiten erhofft. Immer mehr Firmen bieten zudem Programme zur Betriebsgesundheit an, zum Beispiel Gesundheits-Checks und Gesundheitskurse in Form von Entspannungs-, Ernährungs- oder Sport-Veranstaltungen.

Darüber hinaus locken Unternehmen potentielle Bewerber mit weiteren Leistungen. Dem Einfallsreichtum sind dabei kaum Grenzen gesetzt. Die Angebote reichen vom Begrüßungsgeld zum Jobeinstieg über Rabatte auf firmeneigene Produkte bis zur Finanzierung von Fitnessstudios oder Nahverkehrstickets. Auch sollen gemeinsame, regelmäßige Team-Events wie Firmenessen, Grillabende, Pokerturniere oder Festivalbesuche den potentiellen Arbeitgeber für Ingenieure attraktiver machen. Wieder andere Unternehmen locken mit Arbeitszeitkonten, auf dem man sich Zeit ansparen kann, etwa für eine Sabbatical. Der Volkswagen-Konzern wirbt sogar mit werkseigenen Wohnungen zu günstigen Konditionen.

Unternehmensköder „Perks“: Ein Ausblick

Unternehmensköder, die zunehmend beliebter werden, sind freiwillige Vergünstigungen aller Art. Diese sogenannten „Perks“ entwickeln sich in den USA zu einem Trend, der sich auch in Europa ausbreitet. Mit Google ist hier zwar ein Unternehmen Vorreiter, das für die Ingenieurberufe kaum relevant ist. Dennoch ist Google für andere Firmen und Branchen wegweisend, wenn es um modernes Arbeiten geht. So bietet der Konzern seiner Belegschaft in Mountain View eine ganze Palette kostenloser Leistungen, angefangen von Massagen, Frisör, Autowäsche, Kleiderreinigung, Gratisessen und Fitnesscenter. Außerdem können die Mitarbeiter ihre Elektroautos gratis an den firmeneigenen Stromtankstellen wieder aufladen.

Im Überblick wird deutlich: Nahezu alles ist möglich und die Firmen beweisen Kreativität, wenn es darum geht, potentielle Kandidaten mit attraktiven Angeboten zu ködern.

Ein Beitrag von:

  • Thomas Kresser

    Thomas Kresser macht Wissenschafts- und Medizinjournalismus für Publikumsmedien, Fachverlage, Forschungszentren, Universitäten und Kliniken. Er ist geschäftsführender Gesellschafter von ContentQualitäten und Geschäftsführer von DasKrebsportal.de. Seine Themen: Wissenschaft, Technik, Medizin/Medizintechnik und Gesundheit.

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