Bewerbungsunterlagen 29.11.2024, 09:00 Uhr

Was man bei Hobbys im Lebenslauf beachten sollte

Hobbys im Lebenslauf können helfen, persönliche Stärken und Soft Skills wie Teamarbeit, Kreativität oder Disziplin hervorzuheben. Sind sie falsch ausgewählt, kann dies auch negative Folgen für Bewerbende haben.

Hobbys im Lebenslauf

Welche Hobbys wirken im Lebenslauf professionell?

Foto: PantherMedia / gustavofrazao

Das Anschreiben ist fertig, der Lebenslauf ebenfalls ausgefüllt, alle Fähigkeiten und Qualifikationen sind angegeben – doch dann bleibt ein Punkt, der viele Bewerbende vor eine Herausforderung stellt: Hobbys und Interessen. Was soll man hier angeben? Welche Hobbys werden von Personalverantwortlichen gern gesehen, und welche sollte man besser für sich behalten? In diesem Beitrag werfen wir einen Blick darauf, wie man Hobbys im Lebenslauf geschickt einsetzen kann, erklären, welche Hobbys gut ankommen und welche besser vermieden werden sollten.

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Warum soll man Hobbys im Lebenslauf angeben?

Hobbys werden in Lebensläufen oft als nebensächlich betrachtet, doch sie können eine erstaunlich große Wirkung entfalten. Neben den beruflichen Qualifikationen und Erfahrungen geben Hobbys und Interessen im Lebenslauf einen Einblick in die Persönlichkeit des Bewerbers oder der Bewerberin und können dabei helfen, sich von der Masse abzuheben.

Denn: Arbeitgeber suchen zunehmend nach Mitarbeitenden, die nicht nur fachlich, sondern auch menschlich in das Team passen. Und genau hier kommen Hobbys ins Spiel: Sie bieten die Möglichkeit, persönliche Interessen und Werte zu zeigen und damit eine Verbindung auf einer weniger formalen Ebene herzustellen.

Hobbys können auch den ersten Eindruck mitentscheidend prägen. Während Fachkenntnisse und Berufserfahrungen oft vergleichbar sind, können ungewöhnliche oder spezifische Hobbys im Gedächtnis bleiben und Neugier wecken. Gleichzeitig können sie einen wertvollen Anknüpfungspunkt für Gespräche bieten – sei es im Vorstellungsgespräch oder später beim Onboarding.

Verbindung zur Unternehmenskultur

Die Unternehmenskultur spielt eine zentrale Rolle bei der Auswahl neuer Mitarbeitender. Arbeitgeber suchen nicht nur nach Menschen mit den richtigen Fachkenntnissen, sondern auch nach Personen, die gut in das Team und zur Unternehmenskultur passen. Hobbys im Lebenslauf können dabei als unauffälliger, aber wirkungsvoller Hinweis dienen, wie gut man mit den Werten und der Arbeitsweise des Unternehmens harmoniert.

Hobbys zeigen, welche Eigenschaften und Interessen eine Person in ihrem Alltag pflegt, und geben Aufschluss darüber, ob diese zum Unternehmen passen. Besonders in Unternehmen, die Wert auf Teamarbeit, Kreativität oder Engagement legen, können Hobbys zeigen oder zumindest andeuten, dass der Bewerbende mehr als nur ein fachlich geeigneter Kandidat oder Kandidatin ist – sie signalisieren, dass er oder sie auch menschlich gut ins Team integriert werden kann.

Welche Hobbys sind gut im Lebenslauf?

Die Wahl der richtigen Hobbys im Lebenslauf kann, wie bereits erwähnt, entscheidend sein, um sich von anderen Bewerbenden abzuheben und Soft Skills hervorzuheben. Besonders gut kommen Hobbys an, die teamorientiert sind, da sie zeigen, dass man gut mit anderen zusammenarbeiten kann. So demonstrieren solche Mannschaftssportarten wie Fußball, Volleyball oder Basketball Teamgeist, Kommunikationsstärke und die Fähigkeit, sich in eine Gruppe einzufügen. Auch Hobbys wie das Singen im Chor oder das Musizieren in einer Band unterstreichen diese Eigenschaften.

Für Führungspositionen eignen sich Hobbys, die Verantwortungsbewusstsein und Führungsqualitäten zeigen. Dazu zählen ehrenamtliche Tätigkeiten, wie die Organisation von Veranstaltungen oder die Leitung eines Vereins. Auch das Training oder Coaching von Jugend- oder Kindergruppen in Sportvereinen kann Ihre Fähigkeit hervorheben, Menschen zu motivieren und anzuleiten.

Kreative Hobbys wie Malen, Fotografieren oder Schreiben sind ideal, um die Originalität und ästhetisches Gespür zu betonen. Sie passen besonders gut in Berufe, die innovative Ideen oder gestalterisches Denken erfordern. Ebenso können handwerkliche Projekte ein Pluspunkt sein, da sie Einfallsreichtum und handwerkliches Geschick zeigen.

Hobbys, die analytischen Fähigkeiten unterstreichen, sind ebenfalls gern gesehen. Intellektuelle Interessen wie Schach oder Strategiespiele weisen auf strategisches Denken, Geduld und Konzentration hin, während das Lesen eine gewisse Wissbegierde und einen breiten Horizont signalisiert.

Wer Ausdauer und Zielstrebigkeit betonen möchte, kann Hobbys wie Marathonlaufen, Triathlon oder Bergsteigen in den Lebenslauf aufnehmen. Solche Aktivitäten demonstrieren Disziplin, Durchhaltevermögen und den Willen, gesetzte Ziele zu erreichen. Auch Hobbys wie Wandern oder Klettern können zeigen, dass der Mensch geduldig und fokussiert arbeiten kann, selbst wenn es Herausforderungen gibt.

Soziale und kommunikative Hobbys sind besonders für Berufe geeignet, die viel Kundenkontakt oder Teamarbeit erfordern. Moderation von Veranstaltungen oder Podcasts zeigt Redegewandtheit und Organisationstalent, während Schauspiel oder Improvisationstheater die Flexibilität und Selbstbewusstsein unterstreichen können.

Für technologiegetriebene Berufe können auch technologische oder innovative Hobbys interessant sein. Programmieren, App-Entwicklung oder das Bauen von Robotern signalisieren technisches Know-how, Kreativität und ein Interesse an Innovationen.

Welche Hobbys sind schlecht im Lebenslauf?

Nicht alle Hobbys sind im Lebenslauf von Vorteil – einige können sogar einen negativen Eindruck hinterlassen oder Zweifel an der Eignung für die Position wecken. Besonders vorsichtig sollte man bei zu generischen Hobbys sein. Interessen wie „Musik hören“, „Reisen“ oder „Lesen“ wirken austauschbar und wenig aussagekräftig, da sie keine individuellen Qualitäten oder Fähigkeiten vermitteln. Wenn man aber solche Hobbys trotzdem erwähnen möchte, sollte man sie am besten präzisieren, etwa mit „Lesen von Wirtschaftsliteratur“ oder „Backpacking durch Südostasien“.

Auch zeitintensive Hobbys können problematisch sein, da sie den Eindruck erwecken könnten, dass sie die berufliche Verfügbarkeit beeinträchtigen. Beispielsweise kann „Online-Gaming für mehrere Stunden täglich“ oder „regelmäßiges Marathontraining“ den Verdacht nahelegen, dass diese Aktivitäten berufliche Verpflichtungen überlagern könnten.

Riskante oder gefährliche Hobbys wie Basejumping, Freeclimbing oder andere Extremsportarten sind ebenfalls mit Vorsicht zu genießen. Arbeitgeber könnten befürchten, dass die Mitarbeitenden sich häufiger Verletzungen zuziehen oder generell zu risikofreudig sind – Eigenschaften, die in sicherheitsrelevanten oder konservativen Berufen negativ interpretiert werden könnten.

Hobbys, die potenziell kontrovers oder polarisierend wirken, sollten ebenfalls vermieden werden. Politische Kampagnenarbeit, Diskussionen über kontroverse Themen in sozialen Medien oder stark religiöse Aktivitäten könnten bei Arbeitgebern oder Kollegen auf Unverständnis oder Ablehnung stoßen, wenn deren Werte und Ansichten nicht mit den eigenen übereinstimmen.

Unprofessionelle oder unreife Hobbys wie „Feiern gehen“, „Serien-Marathons schauen“ oder ähnliche Aktivitäten sind ebenfalls nicht für den Lebenslauf geeignet. Sie lassen schnell Zweifel an der Ernsthaftigkeit oder Arbeitsmoral aufkommen und können das Bild einer unzuverlässigen oder wenig engagierten Person vermitteln.

Gute Hobbys Schlechte Hobbys
Mannschaftssportarten Exzessives Gaming
Ehrenamtliche Tätigkeiten Feiern gehen
Kreative Hobbys  Kontroverse Diskussionen
Sportarten (Laufen, Radfahren, etc.)  Allgemeine Aktivitäten (Musik hören, Lesen)
Schach/Strategie-Spiele Extreme Sportarten
Reisen Übermäßiges Fernsehen

Wie schreibt man Hobbys im Lebenslauf?

Hobbys im Lebenslauf sollten gezielt eingesetzt werden, um die Persönlichkeit zu ergänzen und relevante Soft Skills hervorzuheben. Sie gehören in der Regel ans Ende des Lebenslaufs unter einer eigenen Rubrik wie „Interessen“ oder „Hobbys“. Für kreative oder persönliche Berufe kann es sinnvoll sein, sie etwas prominenter zu platzieren, aber generell bleibt der Fokus auf der Berufserfahrung und den Qualifikationen.

Anzahl der Hobbys im Lebenslauf

Die Anzahl der Hobbys im Lebenslauf sollte überschaubar und gut durchdacht sein, da sie nur einen ergänzenden Bestandteil darstellen. Als Faustregel gilt: Zwei bis fünf Hobbys sind ideal.

Statt eine lange Liste von Hobbys aufzuführen, sollte man solche wählen, die relevante Fähigkeiten oder Eigenschaften unterstreichen. Drei präzise beschriebene Hobbys sind meist aussagekräftiger als zehn vage Interessen.

Kann man Lücken im Lebenslauf mit Hobbys kaschieren?

Es ist grundsätzlich nicht empfehlenswert, Lücken im Lebenslauf mit Hobbys zu „kaschieren“. Hobbys sollten den Lebenslauf ergänzen und Soft Skills unterstreichen, aber sie sind keine Lösung für unerklärte Berufspausen oder Lücken in der Berufserfahrung.

In bestimmten Fällen können Hobbys und Aktivitäten jedoch dazu beitragen, Lücken in einem positiven Licht darzustellen. Wenn jemand beispielsweise eine längere Auszeit genommen hat, um sich um ein Familienmitglied zu kümmern oder eine Weiterbildung zu machen, kann diese Zeit mit relevanten Aktivitäten (z. B. Ehrenamt, Fortbildung, Freelance-Arbeit oder Selbststudium) kombiniert werden. In diesem Zusammenhang können Hobbys wie freiwillige Tätigkeiten oder selbstständige Projekte sogar die Fähigkeiten und das Engagement der Person betonen.

Authentische und echte Hobbys im Lebenslauf eintragen

Es ist wichtig, dass die Hobbys im Lebenslauf authentisch und realistisch sind. Ingenieure, wie auch andere Fachkräfte, sollten darauf achten, keine Hobbys anzugeben, die sie nicht wirklich ausüben oder über die sie wenig Wissen haben. Denn gerade bei Bewerbungsgesprächen können diese Themen aufgerufen werden, sei es durch eine Zwischenfrage oder eine Unterhaltung mit Kollegen und Kolleginnen im Laufe der Zeit. Wer dann keine fundierte Antwort geben kann oder gar bei der Angabe von Hobbys ins Stocken gerät, hinterlässt einen weniger professionellen Eindruck.

Zudem können unpassende oder „erfundene“ Hobbys, die keine echte Relevanz zur persönlichen Entwicklung oder zum Beruf haben, das Vertrauen in die Authentizität der Bewerbung untergraben und im schlimmsten Fall zu Konsequenzen führen. Es ist daher ratsam, nur Hobbys anzugeben, die man mit Überzeugung und Wissen vertreten kann.

Hobbys für Ingenieure

Ingenieure haben oft ein breites Interesse an Technologie, Problemlösung und Kreativität. Hier sind einige Hobbys, die besonders gut zu Ingenieuren passen:

  1. Modellbau: Ob Flugzeuge, Autos oder Schiffe – Modellbau fördert sowohl technisches Verständnis als auch Kreativität und Präzision. Ingenieure können hier ihre Konstruktionsfähigkeiten weiterentwickeln und gleichzeitig die Funktionsweise von Maschinen und Strukturen im Kleinformat nachvollziehen.
  2. Programmieren: Das Erlernen von Programmiersprachen oder das Entwickeln von Software ist eine perfekte Möglichkeit für Ingenieure, ihre Fähigkeiten im Bereich der Computertechnik zu vertiefen und eigene Projekte zu realisieren, wie z.B. Apps oder Webseiten.
  3. 3D-Druck: Ingenieure können mit 3D-Drucker eigene Designs kreieren und realisieren. Dies kann in der Freizeit sowohl ein kreatives als auch ein technisches Hobby sein, das die Fähigkeiten in der Konstruktion und dem Design von Objekten weiterentwickelt.
  4. Elektronik und Robotik: Der Bau von Elektronikprojekten oder Robotern ist ein großartiges Hobby für Ingenieure, das die Anwendung von Wissen aus Bereichen wie Elektronik, Informatik und Maschinenbau kombiniert.
  5. Fotografie: Die technische Seite der Fotografie, wie z.B. das Experimentieren mit Kameratechnik, Belichtung und Bildbearbeitung, kann Ingenieuren helfen, ihr technisches Verständnis auf kreative Weise zu nutzen.
  6. Schwimmen oder Radfahren: Diese Aktivitäten bieten eine physische Herausforderung und fördern gleichzeitig die Ausdauer und Konzentration – beides wichtige Eigenschaften für Ingenieure.
  7. DIY-Projekte: Ob Möbelbau, Renovierung oder die Herstellung eigener Geräte – DIY-Projekte können Ingenieuren helfen, ihre praktischen Fähigkeiten zu erweitern und gleichzeitig ihre Kreativität auszuleben.

Ein Beitrag von:

  • Alexandra Ilina

    Redakteurin beim VDI-Verlag. Nach einem Journalistik-Studium an der TU-Dortmund und Volontariat ist sie seit mehreren Jahren als Social Media Managerin, Redakteurin und Buchautorin unterwegs.  Sie schreibt über Karriere und Technik.

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