Wie Sie als Ingenieur Ihre Kompetenzen richtig darstellen
Wer sich auf eine Bewerbung vorbereiten möchte, ist gut beraten, sich zunächst einmal im Detail über die eigenen Kompetenzenklar zu werden. Es gilt, fachliches Know-how, Marktkenntnisse, Berufserfahrung und grundlegendes technisches Verständnis, berufliche Erfolge, Qualifizierungsmaßnahmen, spezielle Projekte und soziales Engagement zu sortieren. Strukturhilfe leistet dabei das Kompetenzrad.
Betrachtet man nun zusätzlich die Anforderungen der Zielposition oder des Zielunternehmens, ist es hilfreich, sich einer nützlichen Struktur für die Darstellung der Kompetenzen als Ingenieur zu bedienen. Diese soll einerseits die eigenen Kenntnisse und Fertigkeiten sortieren helfen, andererseits die Forderungen und Wünsche des Arbeitgebers in spe strukturieren, um Können und Stellenanzeigenprofil möglichst passgenau zusammenzubringen. Letztlich kann eine solche Strukturhilfe auch klar aufzeigen, dass eine Bewerbung keinen Sinn macht.
Das Kompetenzrad
Das Erstaunliche an jedem schlichten und effizienten Instrument ist, dass man schnell das Gefühl hat, es bereits zu kennen. Dies ist auch der Fall beim sogenannten Kompetenzrad, das ich sowohl in Selbstmarketingseminaren als auch in Rhetoriktrainings und Bewerbungsworkshops einsetze. Also in den Bereichen, in denen es darum geht, die Fülle an persönlichen Kompetenzen zu sortieren – manchmal sogar, um anhand einer „Überschrift“ gezielt nach Talenten zu suchen. Dass seine Struktur, der viergeteilte Kreis, so einfach und selbstverständlich wirkt, ist eine gute Voraussetzung für den konsequenten Einsatz dieses Werkzeugs.
Die fachlichen Kompetenzen als Ingenieur füllen den ersten von vier Speichenzwischenräumen. Hier hinein gehören Kenntnisse über Produkte oder Dienstleistungen der aktuellen oder vorherigen Position(en). Es zählt das Wissen um technische Verfahren, Herstellungs- oder Verfeinerungsprozesse, Qualitätsparameter, Marktgegebenheiten, aber auch die Führungsfähigkeit sowie speziell auf das jetzige Unternehmen bezogenes Know-how.
Die Methodenkompetenz gehört zu den wichtigsten Kompetenzen als Ingenieur
Ursprünglich als Teil der Fachkompetenz angesehen, hat die Methodenkompetenz in den letzten Jahren so an Bedeutung gewonnen, dass sie einen eigenen Speichenzwischenraum bekommt. In Zeiten häufiger Arbeitgeberwechsel sind Kenntnisse über regelmäßig genutzte Methoden und typische Vorgehensweisen in einer Branche, einem Unternehmenstyp oder einer bestimmten Betriebsgröße eine wichtige Komponente. Diese Kompetenzen als Ingenieur ermöglichen es nämlich, sich schnell in jedes neue und unter Umständen auch nicht ganz so geläufige Themen- oder Fachgebiet einzuarbeiten.
Zu wissen, wie in einer bestimmten Situation, unter einer typischen Fragestellung, bei einer generellen Kundenanforderung oder auch in einer Krise vorzugehen ist, hilft in jeder Position und Branche weiter. Gerade wenn die eigene Fachkompetenz nicht so ganz zum Wunschprofil passt, kann über die Methodenkenntnisse einiges ausgeglichen werden. Je höher die Methodenkompetenz ist, desto schneller kann man sich in eine fremde Materie einarbeiten. Sie zählt daher zu den wichtigsten Kompetenzen für Ingenieure.
Weiche Faktoren sollten bei den Kompetenzen als Ingenieur nicht vernachlässigt werden
Wichtig sind allerdings auch die sogenannten „weichen“ Faktoren des wirtschaftlichen Miteinanders. Bewerber sollten sich also fragen, über welche sozialen Kompetenzen Sie als Ingenieur verfügen. Unabhängig vom im Trend liegenden Kompetenzen für den dritten Speichenzwischenraum des vorgestellten Werkzeugs kann ein Fragenduo weiterhelfen. Wann war ich im beruflichen Kontext schon einmal so richtig stolz auf mich? (Und das übrigens unabhängig von externer Resonanz.)
Welche Fähigkeiten und Talente habe ich so meisterlich eingesetzt, dass es zu diesem Erfolg kommen konnte? Dabei ist darauf zu achten, auch für Teilaspekte Begriffe zu finden und nicht nur allgemeine Formulierungen wie „Kommunikationsfähigkeit“ und „Teamfähigkeit“ zu wählen. Auf diese Weise werden die sozialen Kompetenzen als Ingenieur leicht herausgearbeitet.
Die Selbstkompetenz zählt ebenfalls zu den Kompetenzen als Ingenieur
Nicht erst im Vorstellungsgespräch, meist schon bei der Vorbereitung des Bewerbungsanschreibens kommt es zwangsläufig zur Frage nach dem eigenen Können, nach den Stärken, Potenzialen und Schwächen. Da die hier notwendige „Selbstkompetenz“ in die drei anderen Kompetenzbereiche eingreift, bekommt sie im Radmodell einen eigenen Speichenzwischenraum. Bin ich in der Lage, frei über meine Leistungen zu sprechen? Kenne ich meine Kompetenzen als Ingenieur?
Kann ich dem Leser oder Gesprächspartner einen Überblick über die Wegstrecken meiner Entwicklung geben und von meinen Potenzialen ausgehende Perspektiven aufzeigen? Schaffe ich es – mit einem gewissen Abstand, aber auch mit der notwendigen Portion Selbstbewusstsein – über meine Art und Weise mit den Dingen umzugehen, zu schreiben oder zu sprechen? Gleichgültig, ob Sie Ihre eigenen Kompetenzen als Ingenieur sortieren, ein Anforderungsprofil nach den Inhalten des Kompetenzrades durchforsten oder aber den Abgleich vom eigenen und Wunschprofil vornehmen: Das Kompetenzrad gibt die Sicherheit, keine Talente und Fähigkeiten übersehen zu haben.
Tipp:
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