KI und die Jobsuche 25.03.2025, 11:30 Uhr

XING macht den verdeckten Arbeitsmarkt sichtbar

XING hat eine neue Funktion eingeführt, die nicht nur offene Stellen, sondern auch aktuell besetzte Positionen anzeigt, die in Zukunft von Interesse sein könnten. Diese Innovation ermöglicht eine frühzeitige Karriereplanung, wirft jedoch auch Fragen zum Datenschutz auf, da persönliche Daten und Jobinformationen der Nutzer sichtbar gemacht werden.

XING öffnet den verdeckten Arbeitsmarkt und zeigt zukünftige Karrieremöglichkeiten. Foto: New Work SE

XING öffnet den verdeckten Arbeitsmarkt und zeigt zukünftige Karrieremöglichkeiten.

Foto: New Work SE

Aktuell gibt es auf den gängigen Jobplattformen Millionen offene Stellen, die sichtbar sind, darunter auch auf XING. Doch viele Millionen weitere Jobs bleiben oft unentdeckt – vor allem die, die gerade erst vergeben wurden. XING zeigt nun auch diese Stellen an und bietet Nutzern eine neue Funktion, um die Jobsuche und Karriereplanung anders zu gestalten.

Das neue, selbst entwickelte KI-Tool soll nicht nur neue Karrieremöglichkeiten aufzeigen und zur Inspiration durch andere Menschen und deren Fähigkeiten dienen, sondern auch Jobsuchenden aktiv Stellen empfehlen, die momentan besetzt sind, aber in Zukunft von Interesse sein könnten.

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Sich frühzeitig auf zukünftige Chancen vorbereiten

„Für uns stand die Frage im Zentrum, wie es wäre, wenn man sich auch die Jobs ansehen könnte, die aktuell noch gar nicht auf dem Markt sind. Wenn man Lebensläufe von Menschen vor sich hätte, die bereits genau das machen, was man selbst gerne machen würde. Wenn man von anderen lernen und sich inspirieren lassen könnte – auch, um sich frühzeitig auf zukünftige Chancen und den Traumjob von morgen vorzubereiten. Und genau das ist auf XING jetzt möglich”, kommentiert Kacper Potega, Senior Vice President Product & UX bei XING diese Neuerung.

Der XING-Algorithmus analysiert die Profile

Der XING-Algorithmus analysiert die Profile von über 22 Millionen Mitgliedern und zeigt den Nutzern und Nutzerinnen nicht nur offene Stellen, sondern auch potenzielle Karriereoptionen. Die Ergebnisse werden in Form eines Karten-Decks präsentiert, auf dem der Nutzer auf einen Blick den Unternehmensnamen, Standort, Jobtitel, Branche und gegebenenfalls weitere Infos wie Gehaltsspannen, Unternehmensbewertungen oder relevante Skills sieht. Wenn ein Job interessant ist, kann der Nutzer durch Klicken auf ein Glockensymbol sein Interesse signalisieren. Diese Aktion hilft dem System, die Vorlieben der Interessenten zu verstehen und in Zukunft ähnliche oder sogar den gleichen Job vorzuschlagen, sobald er frei wird. Dieser Ansatz unterstützt sowohl die individuelle Karriereplanung als auch die frühzeitige Identifikation von Talenten für zukünftige Stellenangebote.

Nach links und nach rechts wishen. Foto: New Work SE

Nach links und nach rechts wishen.

Foto: New Work SE

Man wird zu einer Kartei

Wir haben das neue Feature sofort ausprobiert – vorgeschlagen wurden uns Stellen als Senior-Redakteur, was gut passte. Besonders interessant war auch der Blick auf das mögliche Gehalt. Allerdings werden dabei auch die Namen der Personen angezeigt, die die Position aktuell innehaben, was datenschutzrechtliche Fragen aufwirft. Im Grunde wird man selbst zu einer Art „Kartei“, auf der Jobbezeichnung, Ort, Gehalt und auch der Name der betreffenden Person sichtbar sind. Allerding stellt XING klar: „Beim Blick auf das mögliche Gehalt handelt es sich natürlich nicht um das persönliche Gehalt des jeweiligen Nutzers, sondern XING analysiert auf Basis von Gehaltsangaben von offenen Jobs, extern eingekauften Daten, auf Basis von kununu Gehaltsbändern, etc., welche Spannen für diese jeweilige Rolle zu erwarten sind“.

Die Frage bleibt: Ist das datenschutzkonform? Ein Beispiel wären Probleme mit dem Datenschutz beim Meta-Konzern: Die  Nutzung persönlicher Daten zum Training von KI-Modellen, insbesondere aus Facebook- und Instagram-Profilen, sorgte für massive Kritik von Datenschützern und Verbraucherschützern.

„Bei den sichtbaren Angaben handelt es sich ausschließlich um Daten, die die Nutzerinnen und Nutzer selbst auf ihrem XING Profil öffentlich hinterlegt haben und die dort ohnehin für alle Besucherinnen und Besucher des Profils sichtbar sind (die Sichtbarkeit eines Profils (mit Infos zum aktuellen Job) hat es für andere eingeloggte Nutzer schon immer gegeben). Die Profil-Inhaber haben also jederzeit die Kontrolle darüber, welche Informationen andere sehen können“, erklärt das Unternehmen.

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Das Verfahren bei XING an sich ist jedoch sehr einfach: Man kann mit einem Wisch nach links oder rechts entscheiden, ob einem der Job gefällt oder nicht – die Auswahl erfolgt über Like- und Dislike-Symbole auf dem Bildschirm.

Brücke zwischen gegenwärtigen Möglichkeiten und künftigen Karrierechancen

„Die neuen Funktionen von XING bedeuten eine Revolution für den Arbeitsmarkt, wobei die Interessen von Arbeitsuchenden und Unternehmen gleichermaßen im Mittelpunkt stehen. Wir sind stolz darauf, eine Plattform zu sein, die Innovationen voranbringt und sowohl die Joblandschaft als auch das Talentmanagement neu formt. Mit unserer Technologie schaffen wir eine Brücke zwischen gegenwärtigen Möglichkeiten und künftigen Karrierechancen – lange bevor diese sichtbar werden“, wird Kacper Potega in einer Pressemitteilung zitiert.

Das neue Feature ist ab sofort für eingeloggte Nutzer unter www.xing.com/hidden-jobs verfügbar und kann auch über die XING-Startseite erreicht werden.

Ein Beitrag von:

  • Alexandra Ilina

    Redakteurin beim VDI Verlag. Nach einem Journalistik-Studium an der TU-Dortmund und Volontariat ist sie seit mehreren Jahren als Social Media Managerin, Redakteurin und Buchautorin unterwegs.  Sie schreibt über Karriere und Technik.

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