Corona wird für Studierende zum Existenzproblem – Experten appellieren an Bund
Viele Studierende geraten in der Coronakrise in erhebliche Existenznöte, weil ihre Nebenjobs wegbrechen. Die Hochschulrektorenkonferenz und der Deutschen Akademischen Austauschdienst hat einen eindringlichen Appell.
Die Coronakrise wird erhebliche wirtschaftliche Folgen haben. Experten gehen davon aus, dass eine Rezession in den nächsten Monaten unvermeidlich ist.
In vielen Bereichen sind die Auswirkungen jetzt bereits zu spüren: In zahlreichen Betrieben herrscht Kurzarbeit und Selbstständige bangen in diesen Tagen um ihre berufliche Existenz.
Corona: Studierende in finanzieller Bedrängnis
Auch Studierende können jetzt in arge finanzielle Bedrängnis geraten. Für viele bricht jetzt zum Beispiel der Nebenjob weg oder es wird für ihre Eltern schwerer, sie finanziell zu unterstützen.
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Die Präsidenten der Hochschulrektorenkonferenz (HRK) und des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) fordern jetzt eine schnelle Entscheidung der Bundesregierung zugunsten deutscher und internationaler Studierender, die in der Coronakrise in finanzieller Bedrängnis sind.
HRK-Präsident Peter-André Alt sagte: „Ich appelliere an die Verantwortlichen im Bund, die Betroffenen nicht allein zu lassen. Es geht hier um Studierende, die hart arbeiten, um sich im Studium finanzieren zu können, und nun unverschuldet in prekärer Lage sind.“
Man wisse, dass viele zwingend auf Einkommen aus ihren Jobs angewiesen seien. „Wo die Eltern Einkommenseinbußen durch Maßnahmen zum Schutz vor dem Virus erlitten haben, bricht deren finanzielle Unterstützung weg“, so Alt weiter. Die schon erreichten und geplanten Erleichterungen für BAföG-Empfänger seien sehr zu würdigen. Vor einigen Wochen hatte die Bundesregierung entsprechende Maßnahmen in die Wege geleitet.
Bafög-Mittel unbürokratisch einsetzen
„Wir müssen uns aber auch um die vielen anderen sorgen, die ohne Job und Unterstützung der Eltern nun ihren Unterhalt nicht bestreiten können. Es gilt zu verhindern, dass sie in existentielle Nöte geraten und im schlimmsten Fall ihr Studium aufgeben müssen.“
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Die nicht verausgabten Bafög-Mittel könnten schnell und unbürokratisch eingesetzt werden, um diese unerträgliche Perspektive abzuwenden, etwa unter Einbeziehung des Deutschen Studentenwerks und der örtlichen Studierendenwerke, so Alt. „Ein echter Zuschuss wäre hier mit Blick auch auf das Vorgehen in anderen gesellschaftlichen Bereichen sehr wichtig. Die meisten Länder haben dankenswerterweise bereits Hilfen gestartet oder solche angekündigt. Diese reichen aber nicht, eine Bundeslösung ist unverzichtbar.“
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Studienabbrüche verhindern
DAAD-Präsident Joybrato Mukherjee sagte: „Es ist grundsätzlich gut und richtig, dass um eine politische Lösung auf allen Seiten gerungen wird. Die aktuelle Situation verlangt aber nach einer zeitnahen Lösung.“
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Gerade den internationalen Studierenden im Land gingen jetzt die finanziellen Mittel aus. Sie bräuchten schnelle und unbürokratische Unterstützung, so Mukherjee. Nur so könnten Studienabbrüche verhindert und existenzielle Notsituationen abgewendet werden. „Eine reine Darlehenslösung ist gerade für diese Zielgruppe problematisch, es bedarf einer unbürokratischen Zuschusslösung, idealerweise professionell über die Studierendenwerke administriert.“
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