Bildung 29.11.2023, 14:49 Uhr

Dekarbonisierung und Diversity forcieren

Sie will dem Klimawandel entgegenwirken und ein Role Model sein: Isabell Wirth, Ingenieurin und wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Technischen Hochschule Würzburg-Schweinfurt.

Isabell Wirth ist wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Technischen Hochschule Würzburg-Schweinfurt und wurde in den Fakultätsrat gewählt. Foto: Michael Kohl

Isabell Wirth ist wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Technischen Hochschule Würzburg-Schweinfurt und wurde in den Fakultätsrat gewählt.

Foto: Michael Kohl

Gerade einmal 17 % der Studierenden im Fach Elektrotechnik sind weiblich. Untersuchungen zeigen, dass viele junge Frauen und Mädchen gar nicht wissen, wie mögliche Berufsfelder aussehen können. Dabei warten gerade in diesem Bereich viele neue und zukunftsrelevante Tätigkeitsfelder, erklärt Isabell Wirth, wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Technischen Hochschule Würzburg-Schweinfurt im Bereich Wasserstofftechnik.

„Ich wollte nach der Schule etwas Praktisches, Technisches machen“, berichtet die Ingenieurin. Mit den Leistungskursen Mathe und Physik im Gepäck startete sie von Bad Brückenau aus ihre Laufbahn. Schon der Girls‘ Day hatte ihr Interesse für ihre späteren Kurse in Mechatronik geweckt, als Schnittstelle für verschiedene Disziplinen.

Top Stellenangebote

Zur Jobbörse
ZVEI e. V. Verband der Elektro- und Digitalindustrie-Firmenlogo
Manager/in Automotive und Mobilität 4.0 (w/m/d) ZVEI e. V. Verband der Elektro- und Digitalindustrie
Berlin, Frankfurt am Main Zum Job 
Südzucker AG-Firmenlogo
Trainee Verfahrenstechnik / Chemieingenieurwesen / Chemie / Maschinenbau (m/w/d) Südzucker AG
verschiedene Standorte Zum Job 
Bohle Isoliertechnik GmbH-Firmenlogo
Projektleiter (m/w/d) Isoliertechnik Bohle Isoliertechnik GmbH
Pastetten Zum Job 
Nord-Micro GmbH & Co. OHG-Firmenlogo
Qualitätsingenieur (m/w/d) Nord-Micro GmbH & Co. OHG
Frankfurt am Main Zum Job 
Nord-Micro GmbH & Co. OHG-Firmenlogo
Qualitätsingenieur (m/w/d) Nord-Micro GmbH & Co. OHG
Frankfurt am Main Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Verkehrsingenieur Planung / Bau / Betrieb Telematik (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Koblenz Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Ingenieur (w/m/d) Tunneltechnik Die Autobahn GmbH des Bundes
Frankfurt am Main Zum Job 
Diehl Aerospace GmbH-Firmenlogo
Projektleiter (m/w/d) Entwicklung Diehl Aerospace GmbH
Nürnberg, Überlingen, Frankfurt am Main, Rostock Zum Job 
Stadt Tettnang-Firmenlogo
Amtsleitung des Tiefbauamtes (m/w/d) Stadt Tettnang
Tettnang Zum Job 
Diehl Aerospace GmbH Werk Nürnberg-Firmenlogo
Engineer (m/w/d) Verification & Validation Diehl Aerospace GmbH Werk Nürnberg
Frankfurt / Main, Nürnberg, Rostock, Überlingen am Bodensee Zum Job 
Landeswasserversorgung-Firmenlogo
Bachelor of Engineering / Science/Dipl.-Ingenieur (FH) (m/w/d) Fachrichtung Bauingenieurwesen/Umwelttechnik Landeswasserversorgung
Stuttgart Zum Job 
Richard Wolf GmbH-Firmenlogo
Informatiker / Ingenieurwissenschaftler (m/w/d) für Softwarevalidierung / Testing Richard Wolf GmbH
Knittlingen Zum Job 
DWA GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Entwicklungsingenieur (m/w/d) DWA GmbH & Co. KG
Ubstadt-Weiher Zum Job 
WACKER-Firmenlogo
Experte (w/m/d) mit Schwerpunkt Qualifizierungen für unsere biotechnologische Produktion WACKER
GOLDBECK West GmbH-Firmenlogo
Planungsingenieur (m/w/d) Tiefbau GOLDBECK West GmbH
Bochum, Düsseldorf, Monheim am Rhein Zum Job 
Landeshauptstadt München-Firmenlogo
Stellvertretende Sachgebietsleitung Gestaltung öffentlicher Raum (w/m/d) Landeshauptstadt München
München Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes, Niederlassung Südbayern-Firmenlogo
Ingenieur Bauleiter (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes, Niederlassung Südbayern
München-Maisach Zum Job 
Universitätsklinikum Tübingen-Firmenlogo
Projekt- und Inbetriebnahmekoordinatorin/-koordinator (w/m/d) Universitätsklinikum Tübingen
Tübingen Zum Job 
Bauaufsicht des Kreises Dithmarschen-Firmenlogo
Wegbereiter*in (m/w/d) für Bauprojekte Bauaufsicht des Kreises Dithmarschen
GOLDBECK West GmbH-Firmenlogo
Projektleiter Planung (m/w/d) Hochbau Neubau- und Bestandsprojekte GOLDBECK West GmbH
Bochum, Monheim am Rhein Zum Job 

Die Ingenieurin ist in den Fakultätsrat gewählt worden

Nach ihrem Bachelor und dem Jobstart war ihr dann klar: Sie möchte noch mehr lernen. „Deshalb habe ich mich für die Arbeit an der Hochschule entschieden“, sagt Wirth. Sie schrieb sich für den Master Elektro- und Informationstechnik mit der Vertiefung in Elektrotechnik und Hochspannungstechnik an der TH Würzburg-Schweinfurt ein, wo sie dann promovierte.

An der TH Würzburg-Schweinfurt (THWS) engagiert sie sich inzwischen auf verschiedenen Ebenen. Vor Kurzem ist sie in den Fakultätsrat gewählt worden. In den kommenden zwei Jahren will sie hier unter anderem sehen, wie Entscheidungen getroffen werden und selbst mitgestalten, um das Studium noch attraktiver machen zu können.

Die THWS zeichne sich neben der Mischung aus Theorie und Praxis und der engen Kooperation mit lokalen Firmen durch ein angenehmes, überschaubares Campusleben aus, so Wirth. Dies finden auch die zahlreichen internationalen Studierenden attraktiv, denn durch die sogenannten Twin-Studiengänge können hier Abschlüsse auch in englischer Sprache abgelegt werden.

Wirth forscht zu alternativer Antriebstechnik

Von dieser Atmosphäre in einem regionalen Umfeld profitieren alle Studierenden. „Die Hochschule hat rund 9300 Studierende und davon sind ein Viertel international. Wir arbeiten weltweit mit Hochschulen zusammen, daher finden regelmäßig Schulungen zu Diversität, Länderkunde, Rassismus, Feminismus für Mitarbeitende und Studierende statt. Das erlaubt mir auch als Mitarbeiterin lebenslanges Lernen“, beschreibt Wirth. Zudem besitze die Hochschule das Promotionsrecht.

Sie genieße daher die Bandbreite ihrer Tätigkeiten, die an der THWS möglich seien, sagt Wirth. Dazu zähle neben der Betreuung von Abschlussarbeiten beispielsweise ihr aktuelles Forschungsprojekt zu alternativer Antriebstechnik für ein wasserstoffbetriebenes Flugzeug und weitere Industriekooperationen.

„Der Praxisbezug ist von großer Bedeutung an unserer Hochschule. Wir sind die direkten Ansprechpartner für die Industrie und machen im Unterschied zu größeren Universitäten vor allem angewandte Forschung, keine Grundlagenforschung.“ Darüber hinaus ist sie in der Öffentlichkeitsarbeit aktiv, etwa bei den regelmäßig stattfindenden Mint-Tagen. „Junge Frauen zu motivieren, an unserer Hochschule einen Studiengang zu beginnen, motiviert mich sehr.“

Dekarbonisierung mithilfe von Wasserstofftechnologie

Besonders berührt die 33-Jährige der Klimawandel. „Ich arbeite gern mit einer Vision – ich möchte über die Wasserstofftechnik die Dekarbonisierung voranbringen“, sagt Wirth. Damit ist sie nicht allein. Techniken, die dem Umweltschutz dienen, wecken inzwischen großes Interesse bei den Studierenden, beobachtet die Forscherin.

Hier sieht sie auch einen Ansatz, um mehr Aufmerksamkeit für technische Studiengänge und neue Berufe zu erzeugen: „Vielleicht sollten wir die Angst davor nehmen, dass das Ingenieurstudium zu schwierig ist, und eher den Spaß und den Sinn beleuchten, den gerade die Elektrotechnik bietet. Wer gerne Rätsel löst und komplizierte Aufgaben ‚knacken‘ möchte, ist hier richtig.“ Allerdings, so Wirth, müssten die fachlichen Voraussetzungen dabei schon stimmen. „Das technische Verständnis und das Interesse für Mathe und Physik sollten da sein, um das Studium zu schaffen.

Mehr Ingenieurinnen sollen eine Vorbildfunktion einnehmen

Andere Herangehens- und Sichtweisen auf die Technologie und aktuelle Herausforderungen, innovativere Lösungen durch diverse Teams und die Rekrutierung von dringend benötigten Talenten, um die immense Lücke bei den Fachkräften in der Elektrotechnik zu schließen, all das spricht für mehr Frauen in diesem Umfeld.

Isabell Wirth, selbst zweifache Mutter, sieht dazu noch einen weiteren Grund: „Es wäre wichtig, dass es mehr Ingenieurinnen gibt, die eine Vorbildfunktion einnehmen. Nicht nur in fachlicher Hinsicht, sondern auch im Hinblick auf neue Arbeitszeitmodelle und Care-Verpflichtungen. Derzeit lassen Projekte in Unternehmen kaum Teilzeit zu. Sicher könnte es helfen, wenn Care-Arbeit stärker wahrgenommen würde, das käme dann auch den Männern zugute, die sich mehr um ihre Familie kümmern möchten.“

Ein Beitrag von:

  • Simone Fasse

    Freie Journalistin und der Kopf hinter der Kommunikationsagentur Verbia in München. Simone Fasse besuchte die Georg-von-Holtzbrinck-Schule und arbeitete als Volontärin und Redakteurin bei VDI Nachrichten, bevor sie als in die Unternehmenskommunikation des Pay-TV-Senders Premiere (heute Sky Deutschland) wechselte. Seit 2007 schreibt sie freiberuflich mit den inhaltlichen Schwerpunkten Digitalisierung, Neue Technologien, New Work, Diversity/Women in Tech. Sie wurde mit dem „Medienpreis Technik“ ausgezeichnet und moderiert Events und Paneldiskussionen.

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.