Der Automotive-Master für kreative Karrieren
Der Master „Automotive Engineering & Management Executive“ der Universität Duisburg-Essen verbindet ökonomische und technische Studieninhalte für eine Managerkarriere in der Automobilindustrie.
Eine Portion Technikkompetenz, profundes Ökonomiewissen und Begeisterung für die Automobilindustrie. Aus diesem Holz ist der Absolvent des Masterstudiengangs „Automotive Engineering & Management Executive“ an der Universität Duisburg-Essen geschnitzt.
„Wir bilden die Studierenden an der Schnittstelle zwischen Betriebswirtschaftslehre und Technik aus“, sagt Heike Proff, Inhaberin des Lehrstuhls für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre & Internationales Automobilmanagement, der den Master koordiniert. Der Executive Master dient als wissenschaftliche Basis, um die Managementherausforderungen der Automobilhersteller und -zulieferer zu bewältigen, wie etwa am Übergang zu neuen Antriebskonzepten, bei der Digitalisierung oder der Analyse und Bearbeitung neuer Wachstumsmärkte.
Neben dem Fernstudium gibt es einen einwöchigen Präsenzblock mit einer Exkursion, der im Februar jeden Jahres angeboten wird. Dort werden die im Fernstudium erworbenen Kenntnisse durch Vorträge, Diskussionen, Gruppenarbeiten und Präsentationen vertieft und bei einem Kaminabend mit den Dozenten abgerundet. Ebenfalls zum Studium gehört ein Online-Tool, in dem die Lehrinhalte vermittelt werden, Sprechstunden stattfinden, Diskussionen ablaufen und Prüfungen simuliert werden können.
Die Gesamtstudienzeit und der Stundenaufwand pro Woche können der beruflichen Belastung angepasst werden. Je nachdem, wie groß die Vorkenntnisse und Bedürfnisse sind, dauert das Studium zwischen 18 und 36 Monaten. Der Einstieg ist jederzeit während des Semesters möglich. „Letztlich stellen wir jedem Studierenden einen individuellen, auf ihn zugeschnittenen Studienplan in Aussicht“, sagt Stefan Schwarz, Studiengangbetreuer des Executive Masters.
Handlungsbedarf in der Automobilbranche
„Wir bilden kreative Generalisten aus“, fügt Heike Proff an. Dies sei notwendig, da Umfeldveränderungen, Wettbewerbskämpfe und Kompetenzverschiebungen die Automobilunternehmen direkt träfen, worauf weder Hersteller noch Zulieferer ausreichend vorbereitet seien. „Diese Risiken und Schwächen führen zu sinkenden Erlösen bei steigenden Kosten, weshalb dringender Handlungsbedarf besteht.“ Aktuelle Konzepte wie neue Mobilitätskonzepte, assistiertes und hochautomatisiertes Fahren und alternative Antriebe werden im Studium ausführlich untersucht.
Ein besonders wichtiger Aspekt sind batteriebetriebene Elektrofahrzeuge, die beim Übergang zu alternativen Antrieben immer wichtiger werden. Aktuell stockt die Entwicklung, da negative Faktoren wie begrenzte Reichweiten, lange Ladezeiten und hohe Anschaffungskosten die Käufer abhalten. „Angesichts dieser Herausforderungen ist die gegenwärtige Konzentration der Automobilindustrie auf die technischen Details von batteriebetriebenen Elektrofahrzeugen durchaus nachvollziehbar, aber letztlich nicht ausreichend“, ergänzt Proff. Daneben müsse verstärkt auf die Bedürfnisse der potenziellen Endkunden, egal ob privat oder gewerblich, reagiert werden. „Absolventen des Masters werden dahingehend ausgebildet, dass sie derartige Herausforderungen frühzeitig erkennen.“
Die Basis für den berufsbegleitenden Master wurde 2011 gelegt. Damals richtete die Universität den Vollzeitstudiengang „Automotive Engineering & Management“ ein. Mit 200 Studierenden war schnell die Kapazitätsgrenze erreicht, sodass der neue Master für etwas Entlastung sorgen soll. „Der neue Studiengang wird zwar vom selben Personal begleitet, er soll aber nicht auf Kosten des bestehenden Angebots gehen“, sagt Schwarz. So sind Vermittlung, inhaltliche Fokussierung und Studienverlauf anders.
Studierende und Unternehmen wurden in die Planungen für den Masterstudiengang einbezogen. „Wir wollten wissen, welche Wünsche sie haben, welche Themen besonders wichtig sind und welche Bedürfnisse es gibt“, sagt Studiengangbetreuer Stefan Schwarz. Die Vorgehensweise soll beibehalten werden. Dabei hilft die kontinuierliche enge Zusammenarbeit mit den Automobilherstellern und Zulieferern, nicht zuletzt, weil sie die zukünftigen Arbeitgeber der Absolventen sind.
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