Arbeitslos nach dem Studium: Das müssen Sie jetzt machen
Nach dem Studium arbeitslos zu sein, ist für so manchen Akademiker ein herber Rückschlag. Die unfreiwillige Auszeit lässt sich jedoch für die Karriere nutzen. Wir sagen wie und was organisiert werden muss.
Absolventen und Absolventinnen haben nach einem ingenieurwissenschaftlichen Studium in der Regel nicht mit Arbeitslosigkeit zu kämpfen. Dennoch kann es passieren: Es vergehen Monate oder auch mal ein Jahr, bis man seinen ersten Job ergattert. Das ist nicht weiter schlimm, wenn man die Zeit sinnvoll nutzt. Lesen Sie, wie es weitergeht, wenn es erstmal nicht weitergeht.
Arbeitslos nach dem Studium: Lebensunterhalt sichern
Studium beendet, BAföG weg. Was jetzt? Muss man sich arbeitslos melden? Nein. Das ist freiwillig – und sinnvoll. Denn wer nicht auf die Unterstützung seiner Eltern zurückgreifen kann, wird bei der Bundesagentur über finanzielle Hilfsmöglichkeiten beraten. Grundsätzlich haben Absolventen Anspruch auf Arbeitslosengeld II, das auch Unterstützung bei Miete, Heiz- und Nebenkosten sowie den Beitrag zur gesetzlichen Kranken- und Pflegeversicherung umfassen kann. Voraussetzung ist, dass man nachweisen kann, hilfsbedürftig zu sein. Weiterer Vorteil, sich beim Amt zu melden: Die Arbeitsagentur übernimmt zumindest teilweise die Kosten für Bewerbungen und Weiterbildungen. Grundsätzlich ist es ratsam, sich arbeitslos oder arbeitssuchend zu melden, auch wenn kein Anspruch auf Arbeitslosengeld besteht. Denn diese Zeiten werden von der Arbeitsagentur an die Rentenversicherung weitergeleitet, um sie dort geltend zu machen. Mitunter kann auch Arbeitslosen- oder Krankengeld gezahlt werden.
Als Absolvent krankenversichern
Nur solange man sich in einem Ausbildungsverhältnis befindet, ist man bei den Eltern in der Krankenkasse mitversichert. Nach dem Studium muss man selbst dafür sorgen. Das Arbeitslosengeld II deckt den Betrag für die Krankenversicherung ab. Wer diese Unterstützung nicht bezieht, muss sich auf eigene Kosten freiwillig versichern.
Initiative bei der Arbeitssuche zeigen
Wer auf Arbeitssuche ist, sollte sich schleunigst bei Vermittlungsagenturen und Jobbörsen im Internet registrieren. Aussagekräftige Online-Profile sind auf den Portalen meist schnell angelegt. Hier, wie auch auf beruflichen Social Media-Plattformen wie LinkedIn oder Xing, fahnden potenzielle Arbeitgeber fortlaufend nach akademischem Nachwuchs, der zu ihren Vakanzen passt. Außerdem: So knüpft man berufliche Netzwerke, die einen schnell weiterbringen können.
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Arbeitslos nach dem Studium: Bewerbungen schreiben
Klingt banal. Ist aber der Kern des Ganzen, denn von nichts kommt nichts. Bewerbungen schreiben ist richtig Arbeit, die jeden Tag erledigt sein will: Mindestens einmal täglich Jobbörsen nach interessanten Offerten durchforsten, wenn möglich, zwei bis drei Bewerbungen losschicken (keine standardisierten!) und die eigenen Bewerbungsunterlagen inklusive Lebenslauf stetig verbessern.
Praktika nach dem Studium absolvieren
Stichwort: An den Bewerbungsunterlagen feilen. Keine Angst vor Leerstellen im Lebenslauf. Die lassen sich prima unter anderem durch Praktika füllen. Hier können Erfahrungen gesammelt werden, wofür die Zeit während des Studiums nicht reichte. Nicht zuletzt: Praktika münden manchmal direkt in eine Festanstellung, wenn man sich bewährt hat. Verlorene Zeit sind sie auf keinen Fall.
Ins Ausland gehen
Auslandsaufenthalte machen sich im Lebenslauf auch gut. Im Rahmen eines Work-and-Travel-Programms kann man Berufserfahrungen sammeln und Sprachkenntnisse verbessern. Für Letzteres taugt auch eine umfänglichere Reise, etwa eine Backpacker-Tour, die man im Lebenslauf natürlich nicht als Selbstfindungsveranstaltung deklarieren sollte – schließlich geht es darum, kulturelle und sprachliche Kompetenzen zu verfeinern. Wichtig ist nur, darüber die Bewerbungen nicht zu vergessen, sonst steht man am Ende des Auslandaufenthaltes wieder am Anfang.
Karriere im Ausland: Diese ersten Schritte sind unerlässlich
Weiterbildung bei Arbeitslosigkeit nach dem Studium
Sprach- oder Codingkurse machen sich immer gut und bringen einen wirklich weiter. Das wird der künftige Arbeitgeber sicher wohlwollend registrieren und honorieren. Die Zeit hierfür ist also eine gute Investition in die Zukunft. Qualifizierte Mini- und Nebenjobs können den gleichen Zweck erfüllen.
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