Interview zum Studienfach 19.02.2021, 15:31 Uhr

Studium Anlagenbau: Das müssen Sie wissen

Der Maschinen- und Anlagenbau gilt als Treiber der Digitalisierung. Aber sind Absolventen darauf ausreichend vorbereitet?

Der Anlagenbau gilt als digitaler Treiber des Ingenieurwesens. Aber werden Absolventen im Studium genügend vorbereitet? Foto: Panthermedia.net/Goodluz

Der Anlagenbau gilt als digitaler Treiber des Ingenieurwesens. Aber werden Absolventen im Studium genügend vorbereitet?

Foto: Panthermedia.net/Goodluz

Was kommt, passiert hier: Der Maschinen- und Anlagenbau gilt als Treiber der Digitalisierung des Ingenieurwesens. Doch sind Absolventen darauf überhaupt ausreichend vorbereitet? Ein Interview mit Bernd Königsberger, Delivery Director und People Unit Manager im Bereich DCX, bei Capgemini in Deutschland. Königsberger ist selbst Diplom-Ingenieur im Maschinenbau und sagt, auf was es jetzt ankommt.

Sind im Vergleich zu anderen Bereichen des Ingenieurwesens Maschinen- und Anlagenbauer Vorreiter bei der Nutzung digitaler Technologien und Prozesse?

Bernd Königsberger: Das kann man so sagen. Denn der Anlagenbau ist auf einen hohen Automatisierungsgrad angewiesen. Für die Simulation von Abläufen, dem hierbei erzielten Benutzererlebnis und der Umsetzung der Prozessleittechnik werden die heutigen Möglichkeiten der Digitaltechnik, wie die Künstliche Intelligenz und Analytics, ausgeschöpft. Dies zeigt sich zum Beispiel bei intelligenten Fabriken, in denen die Schlüsselbereiche der Produktion digitalisiert werden. In diesem Bereich sind Spezialisten gefragt, die über umfassendes Prozess-Know-how in der Fertigungstechnologie verfügen sowie über Kenntnisse in der IT und bei der Datenanalyse.

TU Freiberg stellt zwei neue Studiengänge vor

Stellenangebote im Bereich Forschung & Lehre

Forschung & Lehre Jobs
Hochschule Reutlingen-Firmenlogo
Akademische:r Mitarbeiter:in "Wärmewende" (m/w/x) Hochschule Reutlingen
Reutlingen Zum Job 
Technische Universität Darmstadt-Firmenlogo
Professur (W3) für Umformtechnologie Technische Universität Darmstadt
Darmstadt Zum Job 
Universität Innsbruck-Firmenlogo
Universitätsprofessur für Massivbau Universität Innsbruck
Innsbruck (Österreich) Zum Job 
Hochschule Osnabrück-Firmenlogo
Tandem-Professur Robotik, Data Science and AI, Digitalisierte Wertschöpfungsprozesse Hochschule Osnabrück
Osnabrück, Lingen Zum Job 
Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin-Firmenlogo
Professur (W2) | auf Lebenszeit Fachgebiet Rechnerarchitekturen und Rechnersysteme Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin
Technische Hochschule Augsburg-Firmenlogo
Professur für verfahrenstechnische Produktion Technische Hochschule Augsburg
Augsburg Zum Job 
Fachhochschule Münster-Firmenlogo
Professur "Medizinische Bildgebung und Mathematik" (w/m/d) Fachhochschule Münster
Steinfurt Zum Job 
Hochschule Kaiserslautern University of Applied Sciences-Firmenlogo
Management in den Ingenieurwissenschaften Hochschule Kaiserslautern University of Applied Sciences
Kaiserslautern Zum Job 
Hochschule Esslingen - University of Applied Sciences-Firmenlogo
Professor:in (W2) für das Lehrgebiet "Automatisierungssysteme in Gebäude-, Energie- und Umwelttechnik" Hochschule Esslingen - University of Applied Sciences
Esslingen am Neckar Zum Job 
Frankfurt University of Applied Sciences-Firmenlogo
Professur "Software Engineering - Moderne Verfahren" (w/m/d) Frankfurt University of Applied Sciences
Frankfurt am Main Zum Job 
Bergische Universität Wuppertal-Firmenlogo
Research Assistant (doctoral student) in a research project on Additive Manufacturing of Composite Materials Bergische Universität Wuppertal
Wuppertal Zum Job 
TH Köln-Firmenlogo
Professur für Cyber Security Engineering TH Köln
Hochschule Hamm-Lippstadt-Firmenlogo
Wissenschaftliche*r Mitarbeiter*in (m/w/d) für die Entwicklung einer Wissensdatenbank im Bereich der Sektorenkopplung Hochschule Hamm-Lippstadt
Duale Hochschule Baden-Württemberg Mosbach-Firmenlogo
Ingenieur*in / Informatiker*in für Laborbetreuung und Laborübungen mit Studierenden (m/w/d) Duale Hochschule Baden-Württemberg Mosbach
Bad Mergentheim Zum Job 
Duale Hochschule Baden-Württemberg Karlsruhe-Firmenlogo
Professur für Informatik (m/w/d) Duale Hochschule Baden-Württemberg Karlsruhe
Karlsruhe Zum Job 
HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst-Firmenlogo
Gebäudeenergieberater*in HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst
Hildesheim Zum Job 
Technische Hochschule Augsburg-Firmenlogo
Professur für verfahrenstechnische Produktion Technische Hochschule Augsburg
Augsburg Zum Job 
Hochschule für angewandte Wissenschaften Kempten-Firmenlogo
Professur (w/m/d) Elektrische Antriebstechnik Hochschule für angewandte Wissenschaften Kempten
Kempten Zum Job 
Technische Universität Berlin-Firmenlogo
Hochschuldozent*in (d/m/w) - in Anlehnung an Entgeltgruppe 15 TV-L Berliner Hochschulen Technische Universität Berlin
Technische Hochschule Deggendorf-Firmenlogo
Forschungsprofessur oder Nachwuchsprofessur (m/w/d) Industrielle Robotik Technische Hochschule Deggendorf

Wird dem die Ausbildung gerecht? Wie gut sind die Studienangebote der Hochschulen in Deutschland?

Ziel der Universitäten muss es sein, den Studierenden eine Orientierungshilfe bei der Vielzahl an Lernmöglichkeiten und deren Relevanz zu vermitteln. Vorhanden ist heutzutage ein umfangreiches, breitgefächertes Angebot, das für viele Richtungen das Passende bereithält. Wir sprechen gerne davon, dass wir unsere Mitarbeiter befähigen möchten. Dies sollte auch Ziel der Universitäten sein, wenn es um die Begleitung ihrer Studentinnen und Studenten geht.

Wie lässt sich dieses Ziel erreichen?

Ich möchte ein Beispiel geben und dafür etwas ausholen: Wesentlich für den Erfolg von Systemen – im Software Engineering wie im Maschinenbau – ist die Ende-zu-Ende-Betrachtung in der Entwicklung. Dabei geht es darum, die Möglichkeiten digitaler Technologien auszuschöpfen. Nehmen wir beispielsweise die Mensch-Maschine-Schnittstelle von Systemen oder Systemverbünden: Das Verständnis für die Ziele und Vorgehensweisen sowie die Handhabe diese zu erreichen, entwickeln unsere Designer und Software-Ingenieure bei Capgemini mit Human-Centered-Design-Methoden.

Jetzt Karriere planen: Hier Recruitingtag-Termine checken

Studium: Bedeutung interdisziplinärer Möglichkeiten vermitteln

Im Mittelpunkt steht hier die Idee, Prozesse aus Sicht der Nutzer neu zu denken, bestehende Vorgehensweisen zu integrieren und neue zu ergänzen. Dadurch können Effektivitätssteigerungen und eine wesentlich verbesserte User-Experience erzielt werden. Grundsätzlich bieten Universitäten die Möglichkeiten an, über Wahlfächer diese Ausbildungsangebote zu integrieren, wesentlich ist es aber den Studierenden die Bedeutung dieser interdisziplinären Möglichkeiten zu vermitteln.

Welche neuen Themen und „digitalen Fachinhalte“ sollten Ihrer Meinung nach in den Lehrplänen stehen?

Diesen Punkt müsste man eigentlich noch um die Fragestellung erweitern, welche Fachinhalte man weglassen könnte, um das Lernvolumen für die Studierenden nicht weiter zu erhöhen. Denn wichtig ist es, ein zielgerichtetes, flexibles und angepasstes Studium in begrenzter Zeit zu ermöglichen.

Studium und Corona: „Wie soll man vernünftig lernen?“ 

Um die Attraktivität der Ingenieursstudiengänge im Zeitalter des digitalen Wandels zu erhalten, sollten Inhalte wie Machine Learning, Künstliche Intelligenz, Neuronale Netze aber auch Bildverarbeitung Teil des Studiums sein. Bei der Auswahl des Studienganges haben diese Schlagwörter einen hohen Stellenwert. Im Studium selbst können mit Methoden, die auch in der IT verwendet werden, erstaunliche Ergebnisse erzielt werden.

Hackathon an der RWTH Aachen

An der RWTH Aachen haben zum Beispiel eher fachfremde Studenten in einem Hackathon durch den Einsatz von Machine Learning für die Systemsimulation Resultate erzielt, die dann wiederum in einer eigenen Arbeitsgruppe zum Thema Internet of Production weiterentwickelt wurden.

Gibt es Fähigkeiten, die künftig gefragt sein werden, vor Jahren aber noch keine Rolle spielten?

In der heutigen globalen, interdisziplinären, agilen und vernetzten Arbeitswelt ist die Fähigkeit zur Zusammenarbeit sowie Teamfähigkeit von ausschlaggebender Relevanz. Charakterstärke, logisches Denken und Softskills wie Kommunikationsstärke im Umgang mit Menschen, auch mit unterschiedlichen kulturellen Backgrounds, haben sich zu einer Selbstverständlich entwickelt. Universitäten sollten den heutigen Entwicklungsstand von Methoden zur Teamarbeit und Agilität in die Lehrmethodik integrieren.

Auslandsstudium: Die richtige Wahl für Ingenieure?

Wie können Ingenieure etwaige Defizite selbst ausbügeln, bereits während des Studiums, aber auch im Job?

Während des Studiums sollten Studierende die Möglichkeiten nutzen, die die Wahlfächer ihnen bieten. Nach dem Studium müssen dann die Unternehmen die Rahmenbedingungen schaffen, ihre Mitarbeiter weiterzubilden. Neben entsprechenden Lernplattformen beinhaltet dies auch die Möglichkeit, Lernzeiten zumindest anteilig kontieren zu können. Besonderes Potenzial bieten hier die Weiterbildungsmöglichkeiten über universitätsnahe Einrichtungen. Denn hierüber wird es auch ermöglicht, dass die Anforderungen an die Weiterbildung aus der Arbeitswelt an die Institute zurückgespielt werden.

Lesen Sie auch:

Bewerben in Corona-Zeiten

Ein Beitrag von:

  • Chris Löwer

    Chris Löwer

    Chris Löwer arbeitet seit mehr als 20 Jahren als freier Journalist für überregionale Medien. Seine Themenschwerpunkte sind Wissenschaft, Technik und Karriere.

Themen im Artikel

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.