Ein berufsbegleitender MBA ist kein Selbstläufer
Stephan Blank ist Projekt-Manager bei der Deutschen Energie-Agentur GmbH (dena). Der 34-jährige Wirtschaftsingenieur wollte sich jedoch nicht auf den Lorbeeren des Erststudiums ausruhen und entschied sich für den Executive MBA der RWTH Aachen. Das Stipendium der VDI nachrichten half ihm, die zwei Jahre während Herausforderung aus Studium, Arbeit und privaten Verpflichtungen zum Erfolg zu führen.
VDI nachrichten: Vorneweg das Resümee: Hat sich der MBA gelohnt?
Stephan Blank: Rückblickend würde ich mich jederzeit wieder für den Executive MBA entscheiden. Das Studium hat sich in jeglicher Hinsicht als große Bereicherung für mich herausgestellt.
Was war der größte Gewinn? Ist er eher karrieretechnischer oder persönlicher Art?
In persönlicher und auch beruflicher Hinsicht hat das Studium genau das gebracht, was ich mir davon erhofft hatte: neue Perspektiven, über den Tellerrand zu schauen, meinen Horizont zu erweitern. Von den vielen Methoden und ganzheitlichen Managementmodellen, die vermittelt wurden, habe ich für meine beruflichen Pläne sehr profitiert. Auf dem Weg durch das Studium habe ich außerdem viele interessante Menschen kennengelernt.
Wie sind Sie auf die MBA-Idee gekommen?
Die Beilage „MBA for engineers“ der VDI nachrichten gab mir 2010 den ersten Impuls, mich mit der Möglichkeit eines MBA intensiver auseinanderzusetzen. Motiviert hat mich zusätzlich, dass mich nach einigen Jahren in einem sehr abwechslungsreichen Job die Vorstellung sehr reizte, mir wieder gezielt und konzentriert neue und weitere Kenntnisse und Kompetenzen anzueignen – und natürlich die Möglichkeiten für meine berufliche Zukunft zu erweitern.
Der Impuls war gegeben. Das reicht aber noch nicht, um letztlich die Entscheidung pro oder kontra MBA zu treffen.
Ich nahm mir anschließend viel Zeit, mich über die verschiedenen Anbieter und Programme zu informieren, ich besuchte Messen, las diverse Bücher zum Thema und tauschte mich mit Absolventen aus. Am Ende fiel mir die Entscheidung sehr leicht, mich für das MBA-Programm der RWTH Aachen zu bewerben. Das Konzept hatte mich schon zu Beginn meiner Überlegungen überzeugt.
Welche Inhalte waren lehrreicher: die formalen durch den Anbieter oder der Austausch mit den Kommilitonen?
Es ist schwierig, diese beiden Aspekte abgegrenzt voneinander zu bewerten. Für mich sind sie untrennbar und haben in der Kombination das Studium zu der großen persönlichen und fachlichen Bereicherung gemacht, als die ich es seit dem ersten Modul 2013 empfinde.
Am Beispiel der zahlreich durchgeführten Fallstudien, die wesentlicher Bestandteil des MBA-Programms waren, lässt sich das besonders gut zeigen. Die zuvor vermittelten Theorien und Modelle wurden hier von den Dozenten praxisorientiert aufbereitet und vertieft, die Bearbeitung wiederum lebte vom intensiven und persönlichen Austausch mit den Kommilitonen. Da entstand eine sehr produktive Mischung, die neben viel Arbeit vor allem viel Spaß machte und dazu Freundschaften entstehen ließ.
Was hat Ihnen die größten Probleme bereitet?
Bei allen Zugewinnen durch das Studium, den vielen wertvollen Eindrücken und Begegnungen: Den berufsbegleitenden MBA zu absolvieren, ist kein Selbstläufer. Es ist letztlich eine zwei Jahre dauernde Herausforderung, das Studium und alle privaten und beruflichen Anforderungen und Verpflichtungen unter einen Hut zu bekommen. Besonders intensiv, aber eben auch besonders spannend, wurde die Zeit, als auch noch die Erstellung der Masterarbeit hinzukam.
Wie wichtig war das Stipendium der VDI nachrichten?
Da ich den Executive MBA aus eigener Tasche bezahlt habe, war die finanzielle Unterstützung durch den VDI eine spürbare Erleichterung. Ich freue mich bis heute immer wieder, dass es damals mit der Bewerbung um die Förderung geklappt hat.
Executive-MBA-Programme sind oft teurer als andere MBA-Programme. Stipendien wie das der VDI nachrichten sind daher für Selbstzahler wie mich eine große Hilfe. Die Kosten haben natürlich Gründe und bringen Vorteile: Wie in meinem Fall können kleine Gruppen aus berufserfahrenen Teilnehmern intensiv zusammen lernen, die Seminare werden von renommierten Dozenten verschiedener Universitäten, Forschungsinstitute und Unternehmen geleitet, und Lehrveranstaltungen finden an verschiedenen Orten statt. In meinem Fall in Aachen, St. Gallen, Vaals und Peking.
Was könnte man als Anbieter besser machen? Welche Inhalte fehlten?
Mit Inhalten und Struktur des Studiums war ich vollends zufrieden. Die Business School holt außerdem aktiv und regelmäßig das Feedback der Studierenden ein, um das hohe Qualitätsniveau des Programms zu halten und die Inhalte konsequent weiterzuentwickeln.
Ihr Tipp für MBA-Willige: Worauf ist zu achten?
Mittlerweile gibt es viele Anbieter von MBA-Programmen am Markt, da fällt die Entscheidung nicht immer leicht. Bei der Orientierung und der Wahl des MBA-Programms haben für mich folgende Kriterien den Ausschlag gegeben: die inhaltlichen Schwerpunkte des Programms, die Auswahl der Dozenten und ein MBA-Programm mit anerkanntem akademischen Abschluss und entsprechender Akkreditierung.
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