USA: Weiterbildung ist weitgehend eine private, aber nicht persönliche Angelegenheit
Entsprechend der gesamten Struktur des US-Bildungssystems ist auch die Weiterbildung hauptsächlich eine private – aber nicht nur persönliche – Angelegenheit. Als Träger fungieren überwiegend die Unternehmen selbst sowie die jeweiligen Fachverbände. Laut einer Untersuchung des US-Bildungsministeriums werden über 45 % aller weiterführenden Kurse von dem Unternehmen durchgeführt, bei dem der Kursteilnehmer bereits beschäftigt ist. Weitere 25 % werden von den entsprechenden Verbänden durchgeführt, wobei jedoch die Teilnehmer von ihren Arbeitgebern dahin entsandt werden.
Hauptgrund für diese enge Verzahnung von Unternehmen und persönlicher Weiterbildung sind die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen. Wer nicht von seinem Arbeitgeber auf einen Kurs oder ein Seminar geschickt wird, muss dafür unbezahlten Urlaub nehmen und für die teilweise erheblichen Kursgebühren selbst aufkommen.
Doch auch, wer von seiner Firma auf eine Fortbildungsmaßnahme geschickt wird, ist nicht immer wirtschaftlich abgesichert. Das Bildungsministerium berichtet, dass knapp ein Viertel der Teilnehmer, die von Firmen entsandt werden, während der Ausbildungszeit kein Gehalt erhalten. Dieses ist vor allem der Fall, wenn die Maßnahme zu einem deutlich höheren Bildungsabschluss führt.
Komplett bezahlt werden von den Unternehmen normalerweise alle Kurse, die für eine Beförderung erforderlich sind oder die zur weiteren qualifizierten Ausübung des Jobs unbedingt notwendig sind. Firmen sehen darin Incentives, um gute Mitarbeiter zu halten. HARALD WEISS
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