Logistik – eine Branche im Porträt
Der Ursprung der Logistik liegt weder in der Neuzeit noch in den Ingenieurwissenschaften. Mit der Anfertigung des ersten Rades, mehrere hundert Jahre vor der Geburt Christi, war im Prinzip die Logistikbranche geboren. Man kann sich gut vorstellen, dass Räder erstmals in der Landwirtschaft eingesetzt wurden. Später folgten dann weitere geniale logistische Erfindungen wie etwa die Aquädukte im römischen Reich.
Einführung
Die Logistik machte im Zeitalter der Industrialisierung überhaupt erst die volks- und betriebswirtschaftliche Arbeitsteilung im größeren Stile möglich. Neben den Verkehrsmitteln waren Wege zu erstellen. In erster Linie forderte dies Handwerker und Straßenbauer. Zudem kam es auf die richtige Standortwahl des Betriebes an, um Märkte wirtschaftlich bedienen zu können. Die Minimierung der Transportkosten rückte in den Mittelpunkt der Überlegungen. Keine Wunder, dass die Standorttheorie einen wichtigen Teil der klassischen Betriebswirtschaft ausmachte. Auch für das Militär spielte die Logistik stets eine herausragende Rolle, worauf letztlich z.B. der Bau von Autobahnen zurückgeht.
Die Logistik als Branche und unternehmerische Aufgabe war schon immer von erheblicher volks- und betriebswirtschaftlicher Bedeutung. Die Branche bietet seit eh und je viele Arbeitsplätze. Das Gesicht der Logistik in den Unternehmen und in der Branche hat sich jedoch erheblich gewandelt. Zwar spielt der Transport zwischen Orten im Zuge der Globalisierung nach wie vor eine wichtige Rolle, betrachtet wird aber heute die gesamte Supply Chain, d.h. der Weg von Produkten vom Lieferanten bis zum Kunden bzw. Point of Sales (POS). Auf diesem Weg wird in der Beschaffungslogistik, Lagerlogistik, Distributionslogistik und im Vertrieb organisatorisch und technisch optimiert.
Die Geschichte der Logistik
Manuelle Förder-, Lager- und Transportvorgänge werden in der Logistik zunehmend durch automatisierte innerbetriebliche Materialflüsse abgelöst. An die Stelle von Förderbändern, Transportkarren, Flaschenzügen usw. treten hochautomatisierte und –technisierte Anlagen mit modernster Informationstechnik (Hardware, Anwendungssoftware, Steuerungen). Zu deren Realisierung ist das Know How von Informatikern, Maschinenbau- und Elektroingenieuren notwendig.
Für die Optimierung aller Vorgänge in der Logistik, Material- und Informationsflüsse bieten viele Consulting-Unternehmen ihre Dienste an. Weiterhin gibt es unzählige Software- und Hardwareunternehmen sowie Unternehmen der Automatisierungstechnik, die sich dem Thema der Logistik widmen. Betriebswirtschaftler, Wirtschaftsingenieure, Ingenieure und Informatiker arbeiten hier Hand in Hand. Es dreht sich in der Branche der Logistik alles um die Organisation, Steuerung, Realisierung und Optimierung von Materialflüssen in Unternehmen des produzierenden Gewerbes, des Handels und der Distributionszentren.
Aus Logistik wird Intralogistik
Dazu zählen auch Flug- und Seehäfen. Die gesamte Branche, die innerbetriebliche/interne logistische Lösungen in der beschriebenen Form anbietet, wird heute zunehmend mit dem Begriff „Intralogistik“ bezeichnet. Zum gesamten Berufsfeld der Logistik gehört natürlich auch die außerbetriebliche Transportlogistik. Diese bildet im Grunde ein komplett anderes Berufsfeld: Transport und Verkehr. Die rege Betriebsamkeit auf dem Gebiet der Logistik resultiert aus dem erheblichen Kosten- und Erfolgsdruck der Unternehmen.
Je schwieriger es ist, Gewinne durch höhere Absatzzahlen zu steigern, desto mehr konzentrieren sich die unternehmerischen Bemühungen auf die Kostenseite. Bekanntermaßen waren und sind die Einsparpotenziale in der Logistik erheblich. Hierbei spielt sowohl die externe als auch die interne Logistik eine Rolle. Im Rahmen der Globalisierung stellen zudem immer mehr Unternehmen den Standort auf den Prüfstand. Teil- oder Komplettverlagerungen ins Ausland sind die Folge. Die Logistikbranche gilt schlechthin als „Zukunftsbranche“.
Branchenportrait
Arbeitsmarktdaten für die Logistik
Vor der Entscheidung, den Berufsweg in der Logistik zu starten oder fortzusetzen, ist es nicht verkehrt, sich anhand von Zahlen, Fakten und Aussagen ein Bild über den aktuellen und zukünftigen Stand der Branche zu verschaffen. Zwar kann ein Fehlgriff nie ausgeschlossen werden und Prognosen können falsch sein, dennoch gilt: Je spezieller die Produkte oder Dienstleistungen einer Branche, je kleiner die Branche und je schlechter ihre Zukunft erscheint, umso größer ist das Karriererisiko. Die Branche bietet dann Berufseinsteigern wenig Karrierepotenzial und sie muss wahrscheinlich früher oder später verlassen werden. Für den gestandenen Ingenieur, der in die Branche wechselt, kann sie im schlimmsten Falle zum Karriereaus führen.
Was die Bedeutung der Logistik angeht, so liefert der VDMA (Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau) wichtige Eckdaten der Branche. Demnach erwirtschaften in Europa im Jahre 2004 die 1.500 Unternehmen der Branche mit 150.000 Beschäftigten Umsätze von insgesamt 22 Mrd. Euro. Auf Deutschland entfallen davon rund 50% der Unternehmen, Beschäftigten und Umsätze. Die VDMA-Zahlen werden immer wieder von den verschiedensten Medien herangezogen, um die Bedeutung der Branche zu untermauern. Was das Branchenwachstum angeht, so werden bis zu 5% jährlich für möglich gehalten.
Eine große Rolle spielt die außerbetriebliche Logistik
Die außerbetriebliche Logistik spielt eine wesentlich größere Bedeutung. Anlässlich des 6. Logistics Forums in Duisburg am 24.02.2005 teilte der Landspresse- und Informationsdienst Nordrhein-Westfalen u.a. folgende Zahlen mit: 57.000 Logistikunternehmen in Deutschland bringen es im Kernsektor Transport, Lagerung, Umschlag auf 1,26 Mio. Beschäftigte. Nimmt man Industrie- und Handelsunternehmen dazu, kommt man sogar auf 2,69 Mio. Erwerbstätige.
Diese Zahlen können sich sehen lassen. Die Logistik nimmt als Arbeitgeber eine Spitzenposition ein und gehört zu den größten deutschen Wirtschaftsbranchen. Lediglich der Maschinenbau kann hier in etwa mithalten, während Branchen wie Automobil, Elektrotechnik, Nahrungsmittel, Metall, Chemie doch schon erheblich weniger Mitarbeiter beschäftigen.
Arbeitsplätze für Ingenieure in der Logistik
Die Branche Logistik ist im Detail zahlenmäßig schwer zu fassen, was die Stellenangebote angeht. Die meisten Unternehmen liefern Maschinen, Anlagen, Informationstechnologien, Dienstleistungen usw., wobei nur ein Teil ihres Angebotes intralogistische (Teil)Lösungen ausmacht, d.h. die Unternehmen sind anderen Branchen zugeordnet wie IT (Hardware/Software), Unternehmensberatung, Elektrische Antriebs- und Steuerungstechnik, Anlagenbau usw.
Detailauswertungen hierzu liegen ingenieurkarriere.de nicht vor. Anders sieht es mit der außerbetrieblichen Logistik aus, die sich mit dem Transport, Lagern und Umschlag von Gütern befasst. Hier ergibt sich allerdings schon alleine aus den Aufgabenstellungen, dass Ingenieure nur eine relativ kleine Mitarbeitergruppe ausmachen. Im Jahre 2005 können hier rund 100 Positionen für Ingenieure veranschlagt werden. Basis für diese Aussage sind die Zahlen der SCS-Stellenmarktanalyse.
Logistik: Die Bedeutung des verdeckten Arbeitsmarktes
Die Zahl der Stellenangebote in der Logistik gibt nur ansatzweise die Zahl der wirklich zu besetzenden Stellen der Branche wieder. In schwierigen Arbeitsmarktzeiten rechnen die Unternehmen mit vielen Initiativbewerbungen, die zu Stellenbesetzungen führen. Zudem werden Vakanzen oft unternehmensintern besetzt. Diese Stellen treten am Arbeitsmarkt nicht in Jobanzeigen in Erscheinung.
Auch die Bewerberpräferenzen lassen sich für die Branche der Logistik aufgrund der oben geschilderten Problematik nicht ermitteln. Für die außerbetriebliche Logistik fällt das Interesse der Ingenieure mittelmäßig aus. Lediglich rund 2% aller Zielsetzung der Ingenieure, die sich in die Bewerberdatenbank von ingenieurkarriere.de eingetragen haben, gingen u.a. in Richtung Transport und Verkehr.
Erfolgsaussichten für Bewerbungen in der Logistik
Auch hier ist aufgrund der fehlenden Zahlen für die innerbetriebliche Logistik nur eine Aussage zur außerbetrieblichen Logistik möglich. Einer geringen Stellenzahl trifft auf ein mittleres Interesse der Ingenieure. Daraus folgt eine ordentliche Kandidatenkonkurrenz, die den Bewerbungserfolg erschweren dürfte. Im Bereich der Intralogistik sehen die Verhältnisse wahrscheinlich anders aus. Aufgrund des Sparpotenzials und der wachsenden logistischen Aufgaben steigt der Bedarf an logistischen Lösungen, die von den rund 700 Unternehmen der Branche zu realisieren sind.
Logistik: Einige Unternehmen der Branche
Aufgrund der Vielzahl der Unternehmen in der Logistik und des sehr umfangreichen und heterogenen Angebotes logistischer Lösungen kann hier nur beispielhaft ein kleiner Auszug der Unternehmen wiedergegeben werden:
- ALS-Gruppe – advanced-logistic.de – Luftfracht, Logistik- u. Verkehrsmanagement
- Aumund Fördertechnik GmbH – aumund.de – Förder- und Lagertechnik
- Bosch Rexroth AG – boschrexroth.com – Antrieb, Steuerung, Bewegung von Maschinen/Anlagen
- Dachser – dachser.com – Transport, IT-Lösungen
- Demag Cranes & Components GmbH – demagcranes.com – Krane, Handling Technology, Antriebstechnik
- Deutsche Post World Net – dpwn.de – Transport
- D.Logistics AG – dlogistics.de – Verpackung, Lagerlogistik
- Eckelmann AG – eckelmann.de – Automatisierungstechnik
- Gefco Deutschland GmbH – gefco.de – Transport
- Geodis Deutschland GmbH – geodislogistics.de – Transportlösungen, Lagerlogistik
- Hapag Lloyd AG – hlag.de – Transport
- Jungheinrich AG – jungheinrich.de – Gabelstapler, Lagertechniksysteme
- Knapp Logistik Automation GmbH – knapp.com – Lagerautomation
- Kühne&Nagel International AG – kn-portal.com – Transport
- ThyssenKrupp Fördertechnik GmbH – krupp-foerdertechnik.com – Großförderanlagen, Aufbereitungstechnik
- Liebherr-Werk Ehingen – liebherr.com – Fahrzeug-, Mobil-, Raupenkrane
- Linde AG – Linde.de – Antriebssysteme: Gabelstapler, Bau- und Landmaschinen
- Lufthansa Cargo – lufthansa-cargo.de – Transport
- Lunzer+Partner GmbH – mylogstar.com – Programmierung modularer Logistiklösungen
- Lödige Fördertechnik GmbH – loedige.com – vollautomatisierte Materialflusssysteme
- ML Software – mlsoft.de – Entwicklung von eLogistik-Systemen
- MOBIWORX GmbH – mobiworx.de – Telematiksystemlösungen für Transport/Logistik
- proLOGIT GmbH – prologit.de – Logistik-Optimierung, IT-Beratung
- PSION TEKLOGIX GmbH – psionteklogix.com – Mobiles Computing, drahtlose Datenerfassung
- Schenker Deutschland AG – schenker.de – Transport, Logistikberatung
- Stinnes AG – stinnes.de – Transport
- Thiel Logistik AG – thiel-logistik.com – Beratung logistische Branchenlösungen
- Ziehl-Abegg AG – ziehl-abegg.de – Luft-, Antriebs-, Regeltechnick
Wie sich die Branche „Logistik“ gliedert
Die Gesamtzahlen der Unternehmen, Beschäftigten und Umsätze sind zwar interessant. Sie lassen eine generelle Aussage zur Bedeutung der Logistik und dem daraus folgenden Karrierepotenzial zu. Letztlich entscheidet aber die Homogenität der Unterbranchen darüber, welches Karrierepotenzial wirklich in der Branche für den speziellen Ingenieur vorhanden ist. Bei großer Homogenität der Produkte, Dienstleistungen, Werkstoffe und Technologien ist das Potential an Arbeitgebern für einen eventuell beabsichtigten oder erforderlichen Stellenwechsel höher als bei heterogener Vielfalt. Natürlich spielt auch die Größe der jeweiligen Unterbranche eine Rolle. Je größer die Unterbranche desto höher das Potenzial.
Die Logistik lässt sich in verschieden Unterbranchen gliedern:
- Innerbetriebliche Logistik
- Softwarehäuser und Hardwarehersteller
- Beratungen und technische Dienstleister
- Unternehmen der Automatisierungstechnik (SPS)
- Generalunternehmen, Anbieter kompletter Systeme
- Förder- und Lagertechnik
- Lager- und Betriebseinrichtungen
- Verladetechnik (Hebezeuge, Kranhersteller, Hebebühnen)
- Flurförderzeuge, Transportsysteme (Gabelstapler)
- Kommissionier- und Verpackungstechnik
- Außerbetrieblich
- Lager- und Transportunternehmen (Schiene, Luft, Straße, Wasser)
- Umschlagszentren (Häfen, Paketzentren usw.)
- Distributionszentren
- Unternehmen der Verkehrstelematik
- Öffentliche Arbeitgeber (Überwachung, Sicherung u.ä.)
Vor- und nachgelagerte Branchen in der Logistik
Zudem ist es wichtig, sich mit vor- und nachgelagerten Branchen der Logistik zu beschäftigen. Vorgelagerte Branchen beliefern die betrachtete Branche Logistik mit Produkten, Dienstleistungen, Werkstoffen, Technologien usw. Nachgelagerte Branchen sind hingegen die abnehmenden Branchen der betrachteten Branche Logistik. Die Überlegungen sind daher wichtig, um festzustellen, wie einfach es ist, die Branche wieder zu verlassen. Je größer die vor- und nachgelagerten Branchen sind, desto eher besteht die Wahrscheinlichkeit, hier den Berufsweg fortsetzen zu können.
Die vorgelagerten Branchen der Logistik sind aufgrund der Heterogenität der Branche sehr unterschiedlich und können hier kaum dargestellt werden. Als nachgelagerten Branchen können im Grunde alle Wirtschaftsbranchen aufgeführt werden. Alle Branchen sind Abnehmer inner- oder außerbetrieblicher Leistungen. Je nach den eingesetzten oder geplanten Logistiklösungen ergeben sich in den nachgelagerten Branchen die unterschiedlichsten Karrierepotenziale. Die Einsatzmöglichkeiten, insbesondere für Ingenieure, die aus intralogistischen Unternehmen kommen, dürften daher durchaus hoch sein und in Zukunft weiter steigen (Rationalisierungszwang, Globalisierung).
Wesensverwandte Branchen der Logistik
Aus gleichen Gründen sollte recherchiert werden, welche Branchen wohl wesensverwandt mit der Logistik sind und für einen eventuellen Stellenwechsel zur Verfügung stehen. Die Logistikbranche ist aufgrund ihrer Heterogenität in sehr starker Weise mit anderen Branchen verbunden, insbesondere mit den großen Branchen:
- IT- und Telekommunikation
- Elektrotechnik
- Fahrzeugbau
- Maschinen- und Anlagenbau
- Unternehmensberatung
Konkret heißt das, dass z.B. der Ingenieur, der SPS-Steuerungen für logistische Anlagen gebaut oder programmiert hat, dies wahrscheinlich auch für andere Anlagen tun kann und daher mit relativ geringem Einarbeitungsaufwand aus der Branche Logistik wechseln kann.
Logistik: Was die Branche ausmacht
Bevor die Logistik für den Berufseinstieg bzw. Stellenwechsel in Betracht gezogen bzw. ausgeklammert wird, sollte man sich einen Überblick zu den Produkten, Dienstleistungen, Technologien der Branche machen. Gerade bei der Branchenauswahl leben viele Bewerber von Halbwissen und Vorurteilen.
So hat die Branche Logistik heute zumindest aus Ingenieursicht am wenigsten mit dem einfachen Transport auf Verkehrswegen zu tun. Nachfolgend sind eine Reihe von Produkten und Dienstleistungen dargestellt, die der Logistikbranche zugeordnet werden können. Es wird dabei weniger auf eine lückenlose Darstellung oder wissenschaftliche Gliederung wert gelegt. Viel mehr sind Begriffe aneinandergereiht, die beim Überfliegen dem Leser einen guten Eindruck vermitteln sollen, was in der Branche los ist. Er soll danach entscheiden, ob er zur Branche passt oder nicht.
Software in der Logistik
Beschaffung: Software für Beschaffungsvorgänge, Nachschubsteuerung
Lager: Lagersteuerung mit Wareneingang, Qualitätskontrolle, Warenauslagerung, Verpackung, Kommissionierung, Versand), online Lagersteuerung, Software für Hochregallager, Chaotische Lagerplatzverwaltung, permanente Inventur, Software zur Steuerung ganzer Distributionszentren
Materialfluss: Steuerung der Materialflüsse in der Produktion, Anlagenvisualisierung
Auslieferung: Tourenplanung/-optimierung, Abwicklung von Versand, Gefahrgut, Import, Export, Zoll
Fahrzeuge (inner-/außerbetrieblich): Einsatzsteuerung der Stapler im Betrieb und auf dem Werksgelände, Bereichsübergreifende Transportkoordinierung, Flottenmanagement, Fahrzeug- und Objektverfolgungssystem, Fuhrparkmanagementsystem (elektronisches Fahrtenbuch, Ortung, Tourenverfolgung)
Handelstypische Anforderungen: Chargenrückverfolgung (Lokalisierung einer bestimmten Charge zu jedem Zeitpunkt), MHD-Abwicklung, Temperaturerfassung nach HACCP, Gewichtskontrolle, Software zur Etikettierung
Schnittstellen: zum ERP-System, zu den Steuerungen, Integration eCommerce und Logistikfunktionalitäten
Umfassende Lösungen: Warehouse Management System, vollautomatisches Lagersystem, Supply-Chain-Lösungen , IT-Verbindung aller Partner entlang der Supply Chain usw.
Verkehrswege: Systeme der Verkehrstelematik
Hardware in der Logistik
Datenerfassung/Kennzeichnung: Mobile (Datenfunk-/Infrarottechnik), Sprachverarbeitung, Barcode, RFID, Etikettiermaschinen
Allgemeine Hardware: Computer, Monitore, Modems, Aufnahmegeräte, Kameras, PDAs, Graphikkarten, Basisboards, Zusatzgeräte, Produkte der Netzwerktechnik, Drucker, Laserbeschrifter, Scanner, Codierer, Leser und Decodierer, Terminals, Datenträger
Elektrik und Elektronik: Systeme zur Stromversorgung, Messtechnik, Kabelträger, Elektrikartikel, Elektronische Bauteile, Batterien
SPS-Steuerungen in der Logistik
Steuerungen: SPS-Steuerungen, Prozessleitsysteme (wie Lagerverwaltungsrechner, Materialflussrechner, Produktionsleitstand), Programmiergeräte, Antriebssteuerung, Online Diagnosesysteme, SPS Vernetzung, Schaltschränke, SPS-Programme erstellen oder warten (z.B. für Fabrikate von Siemens, Allen-Bradley, Crouzet, Mitsubishi, Bosch)
Beratung in der Logistik
Hardware und Software:
z.B. mobiles Computing, drahtlose Datenerfassung, Funknetze, Auswahl und Einsatz mobiler und funktechnischer Systeme, MDE-Systeme (Einsatz u.a. für Stückgutlogistik, für Gas- und Flüssigkeitstransport- bzw. die Entsorgungslogistik), RFID, Rückverfolgbarkeit von Produkten usw.
Material/-Informationsfluss:
Organisation, Durchführung, Optimierung des innerbetrieblichen Materialflusses und der Logistikströme, Informationsfluss bei Kunden
Projekte/Prozesse:
Beratung, Planung, Pflichtenhefterstellung, Projektleitung, Realisierung, Inbetriebnahme, Produktionsbegleitung, Kundenschulung, Anlagenwartung für Logistikprojekte
Prozesse:
Analyse, Simulation und Prozessoptimierung in der Logistik, Entwicklung ganzheitlicher Logistiklösungen, Supply Chain Management, JIT-Konzepte
Software:
Integration von Logistiklösungen in bestehendes Soft-/Hardware-Umfeld, Lagerverwaltungssoftware – Projektierung und Beratung, Produktions- und
Maschinen/Anlagen:
Fertigwarenlager für Kleinteile und Paletten, Materialflussintegration durch Roboter- und Handhabungssysteme, Flexible Verkettung durch fahrerloses Transportsystem, Flexible Fertigungssysteme zur Maschinen- und Arbeitsplatzbeschickung
Verkehr:
Erarbeiten von Telematiksystemlösungen
Automatisierungstechnik:
Datentechnik und Dienstleistung für Automatisierungs- und Steuerungstechnik, Lagerverwaltungsrechner, Leitrechner, Lagersysteme und
Produktion in der Logistik
Maschinen, Anlagen, Fahrzeuge, Behälter u.ä.
Stapler und Hubwagen:
Gabelstapler, Fahrzeuge mit automatischer Führung, Kommissionierer, Hubwagen und Palettenförderer, Handwagen/Rollwagen u.Ladeplattformen, Schlepper und Transporter
Beförderung, Handling u. Hebetechnik:
(Unterflur)Fördersysteme, Fließbänder, Hubtische, Hubplattformen, Kräne, Flasch- und Kettenzüge, Fahrstühle, Heber und Lifte, Roboter, Behälter, Paletten, Fahrerlose Transportsysteme, Elektrohängebahnen, Waagen, Sorter, Krane, Palettier- und Wickeleinrichtungen
Verpackung:Verpackungsmaterial, Verpackungsmaschinen
Lagerung:
Regale, Lagerbühnen, Automatische Regallager, Regalbediengeräte, Hochregallagertechnik
Telematik in der Logistik
Hardware/Software:
Leitstelle (lokal, Internet), Bordcomputer, mobile Terminals, Antenne, GPS- und GSM-Technologie / GPRS-PCB (Steuerungseinheit), Navigationssysteme, verkehrsabhängig geschaltetete Lichtsignalanlagen, Vorrangschaltungen bei Ampeln, P&R-Informationssysteme, Verkehrswarnsysteme, Zugsicherungssysteme, Radarsysteme Überwachung Luft- und Seeraum, Transport von Gefahrgut, satellitengestützte Überwachungssysteme
Transport und Dienstleistungen in der Logistik
Fracht, Gefahrgut, Logistikoperatoren, Transportservices
RFID in der Logistik
RFID (Radio Frequency identification = Automatische Identifizierung von Objekten per Funk). In der Supply Chain arbeiten Unternehmen zusammen, die das Produkt herstellen und zum Endkunden bzw. Verkaufsort bringen. Verzögerungen in der Kette wirken sich (bei knappen Lagern und JIT-Prinzip) erheblich auf nachfolgende Prozesse aus. Durch RFID werden Produkte real time verfolgt.
Geräte: Transponder (Speicher) und Schreib-/Lesegerät. Auf Transponder befinden sich alle Angaben zur Behälteridentifikation u.v.m, z.B. Verfalldatum. Der Transponder befindet sich am Behälter. Eine Verwechselung des Behälters wird ausgeschlossen.
Berufsbilder in der Logistik
Eine der wichtigen Fragen, die sich für jeden Einsteiger in die Logistik stellt ist die nach den Positionen und deren Titulierung. Insbesondere für Initiativbewerbungen sollte man sich mit den gängigen Positionsbezeichnungen der Branche bekannt machen. Das notwendige Wissen liefern Stellenanzeigen.
Genauso vielfältig wie die Produkte und Dienstleistungen der Logistik zeigen sich die Positionsbezeichnungen. Dabei wird fast immer das Berufsfeld, z.B. Konstruktion, Vertrieb, Produktmanagement mit dem Produkt kombiniert: Konstrukteur Fahrleitungsanlagen, Vertriebsprofi Logistiksysteme, Produktmanager Antriebstechnik. Es gibt nur wenige spezielle (intra)logistische Bezeichnungen. Nachfolgend finden sich Beispiele, die einen kleinen Einblick in die Positionsbezeichnungen der Branche bringen.
Innerbetriebliche Logistik
Fachpositionen:
Applikationsingenieur Produktmanagement Antriebstechnik, Consultant Supply Chain Management, Entwickler Mobile Automation, IT-Product Manager, Inbetriebsetzungsingenieur Automatisierungstechnik, Ingenieur für Steuerungstechnik, Ingenieur Inbetriebnahme/Service, Produktentwickler/-betreuer Visualisierungsgeräte, Projektingenieur Materialflusssysteme, Senior Systems Engineer Automation&Control, SPS-Fachkräfte, SPS-Programmierer, SW-Entwickler Regelungstechnik, SW-Entwickler Informationstechnik, Konstrukteur Fördertechnik/Anlagenbau, Ingenieur Material Handling, Konstrukteur Airport Equipment, Konstrukteur Fördertechnik, Projektingenieur Elektrotechnik/Automation, Projektingenieur Maschinenbau und Handhabungstechnik, Test-/Versuchs-Ingenieur, Verkaufsrepräsentant Lagerautomatisierung, Versuch- und Berechnungsing. Fördertechnik, Vertriebsprofi Logistiksysteme
Führungspositionen:
Fachprojektleiter Behälter/Fördertechnik, Fachprojektleiter Elektrotechnik, Projektleiter pneumatische Förderanlagen, Leiter Applikation Industrieplanung, Leiter Entwicklung Fördertechnik/Lagertechnik, Leiter Konstruktion und Entwicklung, Leiter Maschinenbau, Leiter Service, Projektleiter HW/SW Industrieplanung, Verkaufsleiter
Außerbetriebliche Logistik
Fachpositionen:
Experte Verpackungs- und Logistikplanung, Flugsicherungsingenieur, Konstrukteur Fahrleitungsanlagen, Logistic Analyst, LogistikBerater, Produktmanager Cargo, Projektlogistiker, Senior Consultant Kontraktlogistik, Trainee Transport und Logistik, Verkehrsplaner
Führungspositionen:
Abteilungsleiter Instandhaltung, Bereichsleiter Transportmanagement, Betriebsleiter Logistik, Geschäftsführer, Lagerleiter, Leiter Fuhrpark, Leiter Luftfrachtbüro, Leiter Operations Spedition, Leiter LKW-Verkehr, Leiter Supply Chain, Leiter Warehouse, Manager Transportation, Niederlassungsleiter, Operativer Projektmanager, Projektleiter Supply Network Development, Projektmanager Logistik/Warehousing/Prozessmanagement, Speditionsleiter, Technischer Leiter, Vice President Operation Aircargo Worldwide
Weitere Berufsfelder in der Logistik
Letztlich nützt es wenig, wenn die Logistik zwar interessant ist, für dass eigene Berufsfeld (Konstruktion, Vertrieb, Produktmanagement usw.) in der Branche aber keine großen Arbeitsmöglichkeiten bestehen. Berufsfelder, in denen in der Branche verstärkt neue Arbeitskräfte gesucht werden (alphabetisch geordnet):
- Beratung
- Entwicklung
- General Management
- Inbetriebsetzung/Kundenservice
- Konstruktion
- Projektmanagement
- Vertrieb/Produktmanagement
- Wartung und Instandhaltung
- Planung und Überwachung (außerbetriebliche Logistik)
Anforderungen
Logistik: Die Anforderungen der Branche
Chancen in der Logistik haben in erster Linie Ingenieure mit einem Diplom-Abschluss der Fachhochschule, Universität oder Technischen Hochschule. In fast allen Anzeigen wird kaum ein Unterschied zwischen Absolventen der Fachhochschule, Universität oder Technischen Hochschule gemacht. Selten bis gar nicht werden Absolventen der Berufsakademien in Stellenanzeigen aufgeführt.
Techniker haben in der Branche Logistik durchaus ihre Chancen. Promovierte Ingenieur sind für Logistikberatung interessante Kandidaten. Da in rund 25% der Anzeigen die Notwendigkeit eines Hochschulabschlusses nicht genannt wird, zeigt sich schon anhand dieser Tatsache, dass die Branche Logistik sehr flexibel umgeht, was formelle Voraussetzungen für die Positionen angeht. Entscheidend sind wohl eher einschlägiges Know How und Erfahrungen.
Geforderte Studienfächer in der Logistik
Generell kommen in der Logistik folgende Studienfächer bzw. -richtungen am besten an: Maschinenbau, Elektrotechnik/Elektronik, Mechatronik, Automatisierungstechnik. Je nach Schwerpunkt der Unternehmen werden allerdings auch häufiger Ingenieure mit anderen Fächern und Richtungen gesucht wie: Wirtschaftsingenieurwesen, technische Informatik, Verfahrenstechnik, Konstruktionstechnik, Nachrichtentechnik, Fördertechnik. Aber auch „Exoten“ werden gehandelt: Verpackungstechnik, Logistik, Robotik. In der allgemeinen Logistikberatung konkurrieren die Ingenieure mit den Betriebswirtschaftlern.
Was die Berufserfahrungen angeht, ist die Logistik relativ offen. In lediglich rund der Hälfte der Stellenanzeigen werden erste oder mehrjährige Berufserfahrungen verlangt.Generelle Erfahrungen reichen dann jedoch nicht aus. Zum überwiegenden Teil werden ausdrücklich Berufserfahrungen in der gleichen (Unter)Branche und/oder im gleichen Funktionsbereich und/oder der gleichen Hierarchieebene erwartet. Bei Führungspositionen haben allerdings nur Bewerber mit mehrjähriger einschlägiger Fach- und Führungserfahrung eine Chance.
Die andere Hälfte der Anzeigen geht sehr vorsichtig mit den Anforderungen zur Berufspraxis um. Entweder werden Berufserfahrungen gar nicht angesprochen oder als „wünschenswert“ deklariert. Dies bezieht sich insbesondere auf Einstiegsstellen in der Logistik. Absolventen dürfen sich aufgrund der relativ geringen Anforderungen an die Berufspraxis durchaus Chancen in der Logistikbranche ausrechen. Andererseits werden in den Anzeigen nur selten Hochschulabsolventen explizit aufgeführt.
Als Quereinsteiger in die Logistik
Aufgrund der relativ niedrigen Hürden hinsichtlich der Berufserfahrungen dürften sich Quereinsteiger recht gute Chance ausmalen, in der Logistik landen zu können. In erster Linie gilt dies für Kandidaten aus den Branchen: IT- und Telekommunikation, Elektrotechnik, Fahrzeugbau, Maschinen- und Anlagenbau, Unternehmensberatung. Sie dürften in den jeweiligen Unterbranchen der Intralogistik gern gesehene Bewerber sein.
Andererseits haben sicherlich alle Ingenieure eine Chance, die in der Beschaffungs-, Produktions- oder Distributionslogistik eines Unternehmens (quasi als Anwender und Mitgestalter intralogistischer Lösungen) arbeiten. Chance für den Querseinstieg dürften gleichermaßen für Fach- und Führungskräfte gegeben sein. Altersbeschränkungen für Bewerber in der Logistik tauchten in den Anzeigen nur sehr selten auf.
Hilfreiche Qulifikationen in der Branche Logistik
Gefragte Zusatzqualifikationen sind in der Logistik weit gestreut, wobei sie in erster Linie davon abhängen, ob der Logistiker eher maschinen-, elektro-, informations- oder organisationstechnisch arbeiten soll. Unabhängig von der Ausrichtung sind Erfahrungen in Projektarbeit/Projektmanagement, in unternehmerischen Geschäftsprozessen sowie deren Optimierung stärker gefragt. Je nach Schwerpunkt kommen spezifischen Kenntnisse hinzu, wobei hier in erster Linie die Gebiete genannt werden: Fördertechnik, Materialflusstechnik, Steuerungs- und Automatisierungstechnik, Maschinen- und Anlagenbau, intralogistische Systeme. Hin und wieder werden auch Kenntnisse der Branchen als wünschenswert oder notwendig genannt, in die die Logistiklösungen geliefert werden.
In der Logistik wird viel entwickelt und konstruiert. Kein Wunder also, dass hier entsprechende EDV-Kenntnisse erwartet werden. Konstrukteure müssen 2D- und 3D-CAD-Systeme beherrschen. Des Öfteren werden AutoCAD und die Solid-Programme in den Anzeigen genannt. Elektroingenieure müssen sich dagegen in Sachen SPS gut auskennen. Die Beherrschung der Programmierhochsprachen ist Voraussetzung, wobei C++ und C vorne liegen. Aber auch Wissen zu Programmiersystemen wie IEC-61131-3 kann nicht schaden. Bei den speicherprogrammierbaren Steuerungen wird häufig die Siemens Simatic S7 in den Anzeigen angesprochen.
Hin und wieder werden in der Logistik Kenntnisse in Bus-Systemen gefordert. Simulationstools sind manchmal gefragt. Für die mehr organisatorischen Positionen in der Logistik reichen allgemeine EDV-Kenntnisse aus. Da es hier oft um die Optimierung von Prozessen geht, kann es helfen, die eine oder andere Prozessmanagementsoftware zu kennen bzw. zu beherrschen. SAP R/3-Kenntnisse werden selten in Anzeigen gefragt. Was die außerbetriebliche Logistik angeht beschränken sich hier die Anforderungen häufig auf die üblichen Office-Lösungen.
Logistik ist international
Gerade die außerbetriebliche Logistik zeigt viele Verbindungen nach Außen. Die Aktivitäten finden heute weltumspannend statt. Englischkenntnisse sind daher unabdingbar, aber auch die Beherrschung einer zweiten Fremdsprache, insbesondere Französisch, dürfte in den Bewerbungen Pluspunkte bringen. In Ausnahmefällen kommen andere landesspezifische Sprachen dazu.
Die Sprachanforderungen bei intralogistischen Aufgaben sind naturgemäß geringer, dennoch gibt es eine Reihe internationaler Kunden der Logistik. Gute bis mittelmäßige Englischkenntnisse reichen hier im Regelfall aus. Im Entwicklungsbereich spielt technisches Englisch eine gewisse Rolle. Selten werden Französischkenntnisse gefordert. Hin und wieder werden interkulturelle Erfahrungen in den Anzeigen verlangt.
Geforderte Softskills in der Logistik
Wer seine berufliche Zukunft in der Branche Logistik sieht, sollte in hohem Maße über die folgenden Persönlichkeitsmerkmale verfügen: Teamorientierung und Teamfähigkeit, Durchsetzungsvermögen, Kreativität, Kommunikationsfähigkeit, Selbständigkeit und Engagement. Gleichfalls spielt die Mobilität (teilweise weltweite Reisebereitschaft) eine gewisse Rolle.
In er Logistik sollten Führungskräften über soziale Kompetenzen und Führungsqualitäten verfügen. Bei der Festlegung der Persönlichkeitsmerkmale gewünschter Kandidaten tut sich die Logistikbranche teilweise recht schwer. In einem runden Drittel der Anzeige werden keine Persönlichkeitsmerkmale angesprochen.
Die Logistik bietet Chancen für Weiterbildung
Die Weiterbildung kann in der Logistik fachlich- oder persönlichkeitsorientiert ausgerichtet werden. Was die Persönlichkeit angeht, sollten die oben genannten Softskills für die Weiterbildungsplanung herangezogen werden. Von der fachlichen Seite scheinen folgende Weiterbildungsmaßnahmen prinzipiell sinnvoll:
Aufgrund der engen Verzahnung von Elektrotechnik und Maschinen-/Anlagentechnik sollten sich Elektroingenieure grundlegende Kenntnisse des Maschinen-/Anlagenbaus aneignen und umgekehrt sich die Maschinen-/Anlagenbauer auf dem Gebiet der Elektrotechnik schlau machen. Andererseits muss das Wissen in der eigenen Disziplin auf dem Laufenden gehalten werden. Da in der Logistik die Prozessgestaltung eine große Rolle spielt und es immer auch darum geht, die Prozesse wirtschaftlicher zu machen, sollten sich technische Fach- und Führungskräfte der Logistik diesbezüglich weiterbilden. Im Zeitalter der Globalisierung sollten auch Fremdsprachen (Englisch und ggf. Französisch) in das Weiterbildungsprogramm aufgenommen werden.
Logistik: Die Weiterbildung an den Anforderungen orientieren
Der Weiterbildungsbedarf muss im konkreten Fall anhand der vorhanden Qualifikationen und Erfahrungen sowie dem (gewünschten) Betätigungsfeld in der Logistik ermittelt werden. werden. Die anschließenden Vorschläge können daher nur Anregungen liefern und zeigen, auf welchen Gebieten der Logistik sich Ingenieure häufig weiterbilden:
Elektrotechnik, Maschinen-/Anlagentechnik: Mikroprozessor- und Automatisierungstechnik, (z.B. Ausbildung zum Fachmann für Automatisierungstechnik), SPS-Steuerungen (Hardware, Programmierung), Datenkommunikation (Bussysteme), Robotersimulierung, Engineering (Anlagenplanung)
Organisation und Betriebswirtschaft:
Supply Chain Management, Prozesse der Produktentstehung, Prozessmodulierung, Prozessvisualisierung, Arbeitssystem- und Prozessgestaltung, Prozessdatenmanagement, Kosten- und Prozesskostenrechnung in der Logistik, Fabrikplanung, Logistic Engineering, Industrial Engineering (REFA), Projektmanagement, Qualitätsmanagement, Logistik für Ingenieure, Technischer Betriebwirt, Wirtschaftsingenieur – Zusatzstudium, Zusatzstudium Logistik (Logistiker Deutsche Logistik Akademie)
EDV:
MS-Office, Betriebssysteme, Datenbanksysteme, DTP, Netzwerke, Internet), Höhere Programmiersprachen (insbes. C++, C), CAD, CAE, PDM-Systeme, Projektmanagement-Software, Prozessmanagement Software, Fabrik-/Logistiksimulation, ERP-Systeme, SAP R/3 (z.B. Organisator/Berater Logistik, Modul PP, Projektmanagement Logistik)
Fremdsprachen: Englisch / Technisches Englisch
Bewerbung
Wie bewerbe ich mich in der Logistik?
Die Branche Logistik hat zwei Seiten. Die Intralogistik ist eine sehr „intime“ und relativ kleine Branche. Die außerbetriebliche Logistik mit den Transport-, Verkehrs-, Lager- und Umschlagsunternehmen gehört dagegen zu den großen Branchen der deutschen Volkswirtschaft. Beide Branchen sollten daher bewerbungstechnisch unterschiedlich angegangen werden. Nachstehend werden verschiedene Bewerbungswege dargestellt und auf ihre branchenspezifische Eignung hin überprüft.
Die Suche nach Stellenangeboten in Print- und Onlinemedien liegt auf der Hand. Zunächst kommt man dabei auf die VDInachrichten, die FAZ und die SZ als Printmedien, die Stellenangebote für Ingenieure in großer Zahl enthalten. Hinzu kommen die großen und allgemein bekannten Jobbörsen im Internet. Allerdings sollten auch branchenspezifische Medien nach Stellen durchsucht bzw. bei der Schaltung von Stellenangeboten berücksichtigt werden. Hier eine kleine Auswahl von Medien mit Stellen für die Intralogistik und außerbetriebliche Logistik:
- Dvz.de (Deutsche Verkehrs-/Logistik-Zeitung)
- Logistic-inside.de
- Logistics.de
- Logistik-daten.de
- IT-treff.de
- Logistik-heute.de
- Airport-jobboerse.de
Logistik: Selbst ein Stellengesuch aufgeben
Das Stellengesuch ist das effektivste Instrument, um Fach- und Führungskräften Arbeitsmarktpotentiale aufzuzeigen. Das Eigeninserat in überregionalen Medien oder Fachmedien bringt Inserenten direkt mit Personalberatern und Arbeitgebern aus der Logistik in Kontakt. Stellengesuche machen Sinn, um Personalberater und –entscheider der großen Branchen anzusprechen. Nach dem Gesetz der großen Zahlen vertraut man darauf, dass zumindest einige Berater bzw. Entscheider die entsprechenden Printmedien lesen.
Bei kleinen Branchen ist das Risiko eher groß, dass Stellengesuche nicht gelesen werden. Schade um das Geld, dass investiert wurde. Das Stellengesuch sollte daher eher bei der Suche um eine Position in der außerbetrieblichen Logistik eingesetzt werden. Für die Schaltung eines Stellengesuches kommen im Prinzip alle Medien in Frage, die auch Stellenangebote für die Branche Logistik vorweisen (siehe oben).
Der kostenlose Eintrag in die Bewerberdatenbanken der allgemeinen Jobbörsen und in spezielle Datenbanken für Ingenieure gehört heute zur Pflichtübung von Stellensuchenden. Wer sich in eine Bewerberdatenbank einträgt, bekommt entsprechende Jobofferten in der Logistik unterbreitet. Dabei werden in einem Matchingprozess offene Stellen mit den Bewerberdaten abgeglichen und der Kandidat auf die herausgefilterten Stellenangebote aufmerksam gemacht. Zudem sind viele Bewerberdatenbanken für Personalberater und – entscheider zugänglich. Sie suchen dann in anonymisierten Profilen nach passenden Kandidaten. Dieser Weg der Kandidatensuche gewinnt an Bedeutung.
Arbeitgeber in der Logistik direkt kontaktieren
Eine andere Bewerbungsstrategie ist die Direktansprache potenzieller Arbeitgeber in der Logistik per Brief, Telefonat oder persönlichem Dialog. Initiativbewerbungen können sehr gezielt an wenige Unternehmen gerichtet werden, bei denen der Kandidat schon immer arbeiten wollte. Die gezielte Initiativbewerbung kann sicherlich sehr gut bei den bekannten Großunternehmen der außerbetrieblichen Logistik eingesetzt werden. Anders sieht es bei der „Masseninitiativbewerbung“ in Form einer Kurzbewerbung aus, bei der über 100 Unternehmen von dem Kandidaten eine Bewerbung erhalten.
Da sich die ohnehin recht kleine Branche der Intralogistik in viele sehr unterschiedliche Teilbranchen aufteilt, bietet sich hier die „kleine“ Zahl der Arbeitgeber einer Unterbranche sehr gut für eine „flächendeckende“ Initiativbewerbungsaktion an. In diese Aktion können dann „fast alle“ Arbeitgeber der Unterbranche einbezogen werden. Um an die Namen der Arbeitgeber in der Logistik zu kommen gibt es verschiedene Wege. Zum einen können die großen Nachschlagewerke, Wer liefert was?, ABC der deutschen Wirtschaft, Hoppenstedt usw. herangezogen werden. Es existieren aber auch branchenspezifische Pools:
- Logismarket.de (Umfassende Liste von Transport- und Logistikfirmen)
- Logistik-inside.de (liefert ein sehr umfangreiches Who is Who der Branche)
Logistik: Auf Messen networken
Zudem können Kataloge bzw. Ausstellerverzeichnisse der branchenspezifischen Messen und Ausstellungen gewälzt werden. Messen und Ausstellungen dienen zudem der persönlichen Ansprache von Arbeitgebern. Hier treffen Jobsuchende in geballter Form auf eine Menge verschiedener Unternehmen aus der Logistik und können mit relativ geringem Aufwand ihre Arbeitsmöglichkeiten ausloten. Gerade die wichtigsten Arbeitgeber der Intralogistik dürften auf den zahlreichen Veranstaltungen der Branche mit von der Partie sein. Hier eine Auswahl von Messen- und Ausstellungen der Logistikbranche:
- CeMAT – Die Messe der Intralogistik – Hannover
- LogiMAT – Distribution, Materialfluss, Informationsfluss – Stuttgart
- e_procure – E-Beschaffung, Lieferantenmanagement – Nürnberg
- Mavex – Materialfluss, Verpackung – Basel
- InnoTrans – Verkehrstechnik – Berlin
- interpack – Verpackungsmaschinen – Düsseldorf
- SMM – Schiffs-, Meerestechnik – Hamburg
- SPS/IPC/DRIVES – Automatisierungstechnik – Stuttgart
Wie bewerben sich Brancheninsider in der Logistik?
Wer sich als Brancheninsider in der Logistik bewirbt, sollte vorsichtig agieren. In relativ kleinen Branchen besteht in der Regel ein reger Informationsaustausch. Es besteht die Gefahr, dass der eigene Arbeitgeber früher von einem beabsichtigten Stellenwechsel erfährt, als dies dem Kandidaten lieb ist. Je höher die Positionen aufgehängt sind, desto höher das Risiko. Brancheninsider sollten überlegen, ob sie nicht von einem Dritten den Arbeitsmarkt nach Jobalternativen innerhalb der Branche abscannen lassen. Ihr Name tritt somit nicht in Erscheinung, wohl aber die berufliche Zielsetzung und das berufliche Profil. So können Unternehmen angesprochen werden, ohne dass der Name des Bewerbers breit getreten wird.
Brancheninsider, die in weniger exponierten Positionen in der Logistik arbeiten können „freier“ agieren. Sie sollten in Anschreiben und Lebenslauf zumindest den Namen des aktuellen Arbeitgebers ersetzten durch „Aktueller Arbeitgeber“. Werden im Lebenslauf Aufgaben und Projekte beschrieben, sollten diese nicht unweigerlich auf den Namen des Arbeitgebers schließen lassen. Etwaige Zwischenzeugnisse oder Seminarbescheinigungen, die den Namen des augenblicklichen Arbeitgebers tragen, können dann der Bewerbung natürlich nicht beigefügt werden. Kandidaten, die sich innerhalb der Branche Intralogistik verändern wollen, sollten sich die soeben beschriebene Vorgehensweisen durch den Kopf gehen lassen.
Beispiel:
1998-heute | Maier&Müller,Hamburg Konstrukteur mit den Aufgaben: – Konstruieren von Gabelstaplern – ……. |
Besser: | |
1998-heute | Aktueller Arbeitgeber – großes Unternehmen der Intralogistik Konstrukteur mit den Aufgaben: – Konstruktionen der Transport-/Fördertechnik – ……. |
Logistik: So bewerben sich Quereinsteiger
Wie gelingt es einem Quereinsteiger, sich für die Logistik interessant zu machen? Branchenfremde Bewerber sollten in erster Linie in Anschreiben und Lebenslauf in der Branche übliche Vokabeln zu verwenden. So soll beim Leser die Phantasie entstehen, der Bewerber passt zur Branche und Position. Um ein Gefühl für das „richtige Vokabular“ zu bekommen, sollten sich Quereinsteiger über die Branche und passende Stellenanzeigen hinreichend informieren. Wer aus einer anderen Branche kommt, sollte auf jeden Fall Begrifflichkeiten vermeiden, die außerhalb der eigenen Branche nichts sagend oder sehr stark interpretationsbedürftig sind. Mit der Bewerbung wird dann der verkehrte Branchenbezug vermittelt.Beispiel:
1998-heute | Maier&Müller,Hamburg Konstrukteur von Produktionsanlagen für die Lebensmittel-/Getränkeindustrie – Konstruktionen der Reihen M&M 1A-2C – ……. |
Besser: | |
1998 – heute | Maier&Müller, Hamburg Konstrukteur komplexer Anlagen mit wesentlichen logistischen Funktionen – Konstruktion u.a. von fördertechnischen und hydraulischen Komponenten – …….. |
Weiter oben wurde bereits festgestellt, dass sich die Logistik gegenüber Neulingen und Quereinsteigern relativ offen zeigt. Leicht haben es dabei Quereinsteiger aus den vor- bzw. nachgelagerten und den wesensverwandten Branchen. Aber auch Quereinsteiger aus anderen Branchen, die dort logistische Aufgaben wahrnehmen, können sich berechtigte Chancen auf einen Bewerbungserfolg machen.
Frisch gebackene Ingenieure in der Logistik
Absolventen sollten in der Bewerbung einen Branchenbezug zur Logistik herstellen. In einem Anschreiben könnte sich etwa die Passage wieder finden: „Auf der diesjährigen CeMAT in Hannover verfolgte ich mit Spannung die neuesten Trends auf dem Gebiet der Hebe- und Fördertechnik. Meine Diplomarbeit schrieb ich bei Müller Cranes AG. Ich arbeitete dort an der Entwicklung der neuesten Generation mobiler Krane mit.“ Im Lebenslauf würde sich die Diplomarbeit entsprechend wieder finden. Aber auch mit Hobbys kann gepunktet werden. Wer sich z.B. in der Freizeit mit Robotik beschäftigt und bei einem Unternehmen der Automatisierungstechnik für die Logistik starten möchte, hat ein passendes und branchenbezogenes Hobby, das im Lebenslauf nicht fehlen sollte.
Zum Thema Gehalt sei an dieser Stelle auf die Gehaltsstudie von ingenierukarriere.de verwiesen. Zwar finden sich hier weder die Branche Intralogistik noch die Branche Transport und Verkehr, dennoch lassen sich recht gut Gehälter für die großen Branchen Anlagenbau, Elektronik, Elektrotechnik, Informationstechnologie, Ingenieur- und Planungsbüros, Maschinenbau ablesen. Es finden sich u.a. Jahresgehälter nach Position und Tätigkeitsbereich in der Logistik. An diesen Gehältern können sich Intralogistiker der entsprechenden Unterbranchen recht gut orientieren.
Beispiele – Positionen
Fachpositionen in der Logistik
Projektingenieur Elektrotechnik/Automation (Transport- und Lagertechnik)
- Ausarbeitung von Automationskonzepten
- Auswahl von Elektro- und Antriebskomponenten
- Erstellung der Anwendersoftware / Dokumentation
- Inbetriebnahme von Maschinen und Systemen im In- und Ausland
Konstrukteur (Hebe- und Fördertechnik)
- Neukonstruktionen, insbesondere:
- Statische und dynamische Auslegung
- Erstellung von Fertigungsdokumenten
- Pflege der Maschinendokumentation
- Mitarbeit Fertigungskontrollen und Werkstattabnahmen
Vertriebsingenieur (logistische Maschinen/Anlagen)
- Projektbearbeitung, Beratung der Kunden in der Energietechnik
- Akquisition von Neukunden, Betreuung von Bestandskunden
- Angebotserstellung, Vertragsverhandlungen
- Zusammenarbeit insbesondere Konstruktion und Entwicklung
Process Engineer Production (Transport und Logistik)
- Implementierung von Verpackungslinien
- Anlagenengineering
- Optimierung von Prozessen
Versuchs- und Berechnungsingenieur (Fördertechnik)
- Ausführung von Variantenkonstruktionen mit CAD
- Auftragsführung
- Mitarbeit an Entwicklungsvorhaben
- Mitarbeit an Materialtests im Labor
- Berechnungen/Auslegungen von z.B. Wärmemengen/Materialfluss
- Unterstützung von Softwareentwicklungen
Softwareentwickler Steuerungstechnik (SPS / Automatisierungstechnik)
- Entwicklung von automatisierten Lager- und Materialflusssystemen
- Dokumentationserstellung
- Inbetriebnahme beim Kunden vor Ort (weltweit)
- Schulung der Anwender
Führungspositionen in der Logistik
Leiter Service (Fördertechnik)
- Entwicklung und Realisierung strategischer und operativer Vertriebsziele
- Systematische Betreuung bestehender Geschäftsbeziehungen zu Großkunden
- Akquisition von Neukunden
- Marktbeobachtung und Wettbewerbsanalyse
- Koordination mit den Niederlassungen
Leiter Konstruktion und Entwicklung (Förder-, Verpackungs-, Umschlagsysteme)
- Kernprogramm mit Vertrieb und Fertigung weiterentwickeln
- Fortlaufende Modernisierung und Aktualisierung des Maschinendesigns
- Definition und Durchsetzung von Standardisierungen
- Entwicklungs- und Konstruktionsgruppen führen
Fachprojektleiter Elektrotechnik (Bau vollautomatischer Logistiksysteme)
- Elektrotechnische Klärung mit Kunden, Fremdlieferanten, internen Abteilungen
- Schnittstellenklärung Mechanik, Elektrik, Software
- Detailplanung der Layouts
- Software-Erstellung und Inbetriebnahme
- Abnahme der Teilgewerke
- Koordination der Inbetriebnahme
- Budgetüberwachung und Fortschritts-/Terminkontrolle
Leiter Fertigung (Transport, Umschlag, Lager)
- Analysieren der Fertigung (Ressourcen, Kosten, Qualität, Störungen)
- Planen des Stunden- und Kostenbudgets
- Mitarbeit bei der Abwicklung und Einführung von Investitionsprojekten
- Weiterentwicklung der Fertigungstechnologien
- Durchführung von Kostenreduzierungen
Niederlassungsleiter (Transport)
- Organisation der Geschäftsabläufe
- Verkauf und Einkauf von Dienstleistungen
- Pflege und Koordination der Subunternehmerleistungen
- Einhaltung festgelegter Qualitätsziel
- Budgetrealisierung und Zielerreichung
- Einbindung der Geschäfte ins internationale Netzwerk des Konzerns
Die gewählten Aufgabenbeschreibungen sind lediglich Beispiele. Sie sind weder repräsentativ noch bilden sie die gesamte Bandbreite der Logistik ab. Fakt ist, dass auch in der Logistikbranche die typischen Berufsfelder für Ingenieure sehr stark auftreten.
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