Gehalt 20.03.2008, 01:00 Uhr

Bessere Bezahlung dank mangelnder Loyalität?

Erschreckend, wie die Berufswege von Ingenieuren heute immer häufiger verlaufen. Eine Position reiht sich an die nächste, eine durchschnittliche Verweilzeit von fünf Jahren in den Unternehmen wird kaum noch erreicht. Der Grund dafür sind nicht etwa Kündigungen, vielmehr ist es der Drang nach einer besseren Bezahlung, der zum ständigen Jobwechsel führt.

Gute Bezahlung kann auch zur Sackgasse werden!

Gute Bezahlung kann auch zur Sackgasse werden!

Foto: panthermedia.net/stevanovicigor

Auch die Loyalität gegenüber den Arbeitgebern scheint vielen Ingenieuren abhanden zu kommen. Die Kandidaten nutzen einfach jede Gelegenheit, um ihre Bezahlung zu verbessern. Verübeln kann ihnen das allerdings eigentlich niemand, denn wem kann man es schon vorwerfen, auf diese Art und Weise „käuflich“ zu sein. Schließlich machen die Arbeitgeber mit ihrem Streben nach absoluter Gewinnmaximierung den jungen Leuten vor, wie heiß der Hunger auf noch mehr Einnahmen sein kann – und die Party am Arbeitsmarkt geht ja bekanntermaßen weiter.

Freiwillige Stellenwechsel für mehr Bezahlung?

Selbstverständlich ist es schön, wenn die Bezahlung bei 80.000 Euro, 90.000 Euro oder noch mehr pro Jahr liegt. Doch nicht nur die absolute Zahl ist interessant, es spielt auch eine Rolle, wie es zu diesem hohen Gehalt kam. Als Resultat von vielen freiwilligen Stellenwechseln ist es bedenklich. Einerseits kann den Kandidaten fehlende Loyalität gegenüber den Arbeitgebern nachgesagt werden, andererseits fehlt hier aber auch grundsätzlich die Bereitschaft, sich mental mit einem Unternehmen zu verbinden.

Die Kandidaten sind zwar Weltmeister im Stellenwechsel, haben wahrscheinlich aufgrund der äußeren Erscheinung und dem entsprechenden Auftreten großen Erfolg in Vorstellungsgesprächen und glänzen in der Einarbeitungszeit. Doch danach fehlt ihnen etwas. Vielleicht ist es die unrealistische Einschätzung der Möglichkeiten bei dem jeweiligen Arbeitgeber oder überhaupt in der Berufswelt, vielleicht mangelt es aber auch am Identifikationsvermögen oder der Begeisterungsfähigkeit, die durch bessere Bezahlung kompensiert werden will. Vielleicht liegt es auch an der fehlenden Begabung, aus vorhandenen Dingen etwas zu machen.

Bezahlung: Unternehmen spielen das Spiel mit

Wie dem auch sei, immer auf der Suche nach der nächsten Veränderung mit besserer Bezahlung sind die kurzen Episoden kaum wertvoll für einen Arbeitgeber. Die Profession dieser Kandidaten ist eben der Stellenwechsel und nicht die langfristig wertvolle Arbeit für das Unternehmen.

Stellenangebote im Bereich Elektrotechnik, Elektronik

Elektrotechnik, Elektronik Jobs
Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR)-Firmenlogo
Ingenieurinnen / Ingenieure (w/m/d) für Elektro- bzw. Informationstechnik Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR)
Hamburger Stadtentwässerung AöR ein Unternehmen von HAMBURG WASSER-Firmenlogo
Ingenieur (m/w/d) Elektrotechnik als Projektleiter Hamburger Stadtentwässerung AöR ein Unternehmen von HAMBURG WASSER
Hamburg Zum Job 
THOST Projektmanagement GmbH-Firmenlogo
Wirtschaftsjurist*in / Ingenieur*in (m/w/d) für Contract & Claimsmanagement in Projektender Energiewende THOST Projektmanagement GmbH
Stuttgart, Mannheim Zum Job 
RHEINMETALL AG-Firmenlogo
Verstärkung für unsere technischen Projekte im Bereich Engineering und IT (m/w/d) RHEINMETALL AG
deutschlandweit Zum Job 
Leibniz-Institut für Ostseeforschung Warnemünde (IOW)-Firmenlogo
Ingenieurstelle in der Abteilung Physikalische Ozeanographie Leibniz-Institut für Ostseeforschung Warnemünde (IOW)
Rostock Zum Job 
TransnetBW GmbH-Firmenlogo
Ingenieur Qualitätssicherung Netzbauprojekte - Energieversorgung (m/w/d) TransnetBW GmbH
Wendlingen am Neckar Zum Job 
IMS Messsysteme GmbH-Firmenlogo
Systemingenieur (m/w/i) für Oberflächeninspektion IMS Messsysteme GmbH
Heiligenhaus Zum Job 
Menlo Systems GmbH-Firmenlogo
Ingenieur / Physiker (m/w/d) für Service und Support Menlo Systems GmbH
Planegg Zum Job 
Elektroenergieversorgung Cottbus GmbH-Firmenlogo
Ingenieur für Energienetzbetrieb (m/w/d) Elektroenergieversorgung Cottbus GmbH
Cottbus Zum Job 
Bisping & Bisping GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Projektleiter (m/w/d) Internetkommunikation / Telekommunikation Bisping & Bisping GmbH & Co. KG
Lauf an der Pegnitz Zum Job 
Bisping & Bisping GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Projektleiter (m/w/d) Glasfaserausbau Bisping & Bisping GmbH & Co. KG
Lauf an der Pegnitz Zum Job 
fbw | Fernwärmegesellschaft Baden-Württemberg mbH-Firmenlogo
Elektroingenieur (m/w/d) (Ingenieur für Elektrotechnik, Energie- oder Versorgungstechnik o. ä.) fbw | Fernwärmegesellschaft Baden-Württemberg mbH
Stuttgart Zum Job 
Varex Imaging Deutschland AG-Firmenlogo
Elektroniker ( m/w/d) oder Mechatroniker (m/w/d) als Teamleitung im Bereich Messtechnik Varex Imaging Deutschland AG
B. Braun Melsungen AG-Firmenlogo
Head of (w/m/d) Portfolio Development Team Pain Therapy B. Braun Melsungen AG
Melsungen Zum Job 
STAWAG - Stadt und Städteregionswerke Aachen AG-Firmenlogo
Betriebsingenieur:in Wärmeanlagen (m/w/d) STAWAG - Stadt und Städteregionswerke Aachen AG
Wirtgen GmbH-Firmenlogo
Software-Testingenieur (m/w/d) Testautomatisierung -Steuerungssoftware für mobile Arbeitsmaschinen Wirtgen GmbH
Windhagen Zum Job 
B. Braun Melsungen AG-Firmenlogo
Projektingenieur (w/m/d) Global Quality Systems B. Braun Melsungen AG
Melsungen Zum Job 
B. Braun Melsungen AG-Firmenlogo
R&D Manager (w/m/d) Process Design B. Braun Melsungen AG
Melsungen Zum Job 
Safran Data Systems GmbH-Firmenlogo
Embedded Software Engineer (m/w/d) Safran Data Systems GmbH
Bergisch Gladbach Zum Job 
naturenergie netze GmbH-Firmenlogo
Meister / Techniker - Steuerungstechnik (m/w/d) naturenergie netze GmbH
Rheinfelden, Donaueschingen Zum Job 

Zurzeit läuft das Geschäft gut und viele Unternehmen drücken in ihrer Not, zumindest kurzfristig Personallücken schließen zu müssen, beide Augen zu. Doch letztlich bringt das ständige Wechseln keinem etwas. Zwar erhält der Ingenieur bei jedem Wechsel möglicherweise die Selbstbestätigung und eine bessere Bezahlung, die ihm im laufenden Job versagt blieb, auf Dauer wird sich das jedoch sicherlich nicht auszahlen.

Gute Bezahlung kann zur Sackgasse werden

Die Ingenieure in der Telekommunikations- und Internetbranche müssen diesbezüglich noch heute bittere Pillen schlucken. Was nützt es, kurzfristig eine viel bessere Bezahlung zu haben, wenn man sich langfristig mit den hohen Gehältern aus dem Arbeitsmarkt schießt.

Allerdings wäre es zu einseitig, hier nur die Kandidatenseite zu betrachten. Schließlich gibt es ja noch die Unternehmensseite, die den Ingenieuren dieses Vorgehen in Punkto Bezahlung ermöglicht. Offensichtlich gelingt es vielen Unternehmen nicht, sich auf die augenblickliche Arbeitsmarktsituation richtig einzustellen. Die Hilflosigkeit besteht oftmals darin, sich im Personalgeschehen hauptsächlich um den Nachschub, die Rekrutierung, zu kümmern.

Nicht immer auf die Bezahlung schielen

Doch was nützt es, wenn auf der einen Seite eingestellt wird und auf der anderen Seite die Ingenieure schon wieder nach dem nächsten Arbeitgeber Ausschau halten. Hier zeigen sich doch ganz klare Defizite in der Personalentwicklung, die zu einer stärkeren betrieblichen Bindung der Ingenieure führen sollte, ohne immer nur auf die Bezahlung zu schielen. Offensichtlich liegt hier noch viel Potenzial brach.

Fazit: Es gibt Grenzen für das Geschäft mit dem Stellenwechsel! Wo allein der Gedanke an die Bezahlung die Arbeitsmoral dominiert, können keine ordentlichen Leistungen erbracht werden. Für einen überzeugten Ingenieur kann das einfach nicht befriedigend sein, und es drohen auch, wie dargestellt, erhebliche Nachteile.

Früher: Erst gute Leistung, dann gute Bezahlung

Früher funktionierte das „Geld machen“ meist anders herum. Erst wurden Gute Leistungen erbracht, dann wurde die Bezahlung angepasst. Zwar war früher in der Arbeitswelt nicht alles besser, das Vorgehen war aber durchaus für Arbeitnehmer und Arbeitgeber gesund. Heute begehen bedauerlicherweise die Unternehmen auch den entscheidenden Fehler, sich auf einen Gehaltspoker ausschließlich bei der Einstellung einzulassen. Danach geht dann nicht mehr viel und hier setzt die Crux ein.

 

Ein Beitrag von:

  • Bernd Andersch

    Bernd Andersch ist Karriere-Coach, Sachbuchautor und Spezialist für Bewerbungsstrategien.

Themen im Artikel

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.