Geld verdienen 15.01.2024, 11:58 Uhr

Gehältervergleich: Was verdient Deutschland?

Preply, das Sprachlernportal, analysierte über 1 324 000 Stellenanzeigen und identifizierte den IT-Bereich als Spitzenreiter mit einem Durchschnittsgehalt von 66 400 EUR. Eine separate kununu-Studie für das Jahr 2024, basierend auf 835 000 Gehaltsdaten, zeigt einen Anstieg des durchschnittlichen Jahresgehalts auf deutschen Gehaltsabrechnungen auf 49 214 Euro.

Gehalt

Gehaltslandschaft Deutschland: IT-Branche an der Spitze mit 66 400 EUR Durchschnittsgehalt, während Studien einen Anstieg auf 49 214 EUR im Jahresverdienst zeigen.

Foto: PantherMedia / AndreyPopov

Preply, das Sprachlernportal, hat kürzlich eine Untersuchung zu den am besten entlohnten und begehrtesten Berufen in Deutschland durchgeführt. Hierfür wurden über 1 324 000 Stellenanzeigen analysiert. Wesentliche Ergebnisse dieser Studie zeigen, dass im Bereich der Informationstechnologie (IT) das höchste Durchschnittsgehalt von 66 400 EUR erzielt werden kann, gefolgt von künstlicher Intelligenz (KI) und Management. Die meisten gesuchten Berufe erstreckten sich über die Bereiche Kommunikation, Technik und Management.

Die Vergütung variiert naturgemäß je nach Branche, weshalb wir untersucht haben, welche Jobkategorien die besten und schlechtesten Gehälter bieten. Für diese Analyse haben wir Daten von den Jobseiten Indeed und Adzuna herangezogen, um über 1,3 Millionen offene deutsche Jobanzeigen zu durchleuchten.

Es stellte sich bei dieser Untersuchung heraus, dass die bestbezahlten Jobs im IT-Bereich angesiedelt sind, mit einem durchschnittlichen Gehalt von 66 400 EUR. Insgesamt gab es 131 861 IT-Stellenanzeigen. KI-Jobs und Management-Positionen rangierten auf den nächsten Plätzen der Gehaltsliste, mit durchschnittlichen Verdiensten von 59 000 EUR und 55 700 EUR.

Für Jobs im Marketingsektor waren die Gehälter im Vergleich niedriger und beliefen sich auf etwa 37 500 EUR. Das durchschnittliche Gehalt aller analysierten Stellenangebote lag bei ungefähr 51 100 EUR.

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Gehaltscheck von kununu

Jährlich gibt auch der Gehaltscheck von kununu Aufschluss über die Verdienstmöglichkeiten in Deutschland. Die Arbeitgebervergleichsplattform kununu hat nun den Gehaltscheck für das Jahr 2024 veröffentlicht, basierend auf einer beeindruckenden Datenbasis von mehr als 835 000 Gehaltsdaten.

Die finanzielle Lage der Deutschen hat sich im Vergleich zum Vorjahr leicht verbessert. Der jährliche Durchschnittsbetrag auf deutschen Gehaltsabrechnungen beläuft sich nun auf 49 214 Euro, was einem Anstieg von 1,8% im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Dies geht aus dem „kununu Gehaltscheck 2024“ hervor, der auf der Auswertung von mehr als 835 000 Gehaltsdaten basiert, wovon über 625 000 aus dem abgelaufenen Jahr 2023 stammen. Die prognostizierte durchschnittliche Teuerungsrate für 2023 liegt derzeit bei etwa 6%.

Die bundesweit besten Gehälter werden derzeit in Hessen (53 952 Euro), Hamburg (51 746 Euro), Bayern (51 519 Euro) und Baden-Württemberg (51 448 Euro) gezahlt. Hingegen verdienen Arbeitnehmer in Sachsen-Anhalt (41 020 Euro) und Mecklenburg-Vorpommern (39 630 Euro) am wenigsten, wobei jedoch ein überdurchschnittlicher Anstieg in der Lohnentwicklung von jeweils gut 4% festzustellen ist.

In welchen Städten verdient man am meisten?

Unter den Städten führen München, Frankfurt am Main und Stuttgart die deutsche Gehaltsrangliste an. Bemerkenswert ist, dass die höchste Gehaltszufriedenheit laut dieser Untersuchung in Bielefeld gemessen wird, obwohl die Stadt in Bezug auf die tatsächlichen Verdienstmöglichkeiten „nur“ auf Platz 16 liegt.

Die signifikanteste Einkommenskluft zeigt sich im Vergleich zwischen Arbeitnehmern mit und ohne Führungsverantwortung. Personen in leitenden Positionen verdienen durchschnittlich 59 448 Euro, was einem 29% höheren Gehalt entspricht als ihren Kollegen ohne Führungsaufgaben, die im Mittel 46 260 Euro verdienen. Dies könnte einer der Gründe dafür sein, dass Frauen (44 425 Euro) deutlich weniger verdienen als ihre männlichen Kollegen (52 254 Euro). Hintergrund dieses Unterschieds ist der geringe Anteil weiblicher Beschäftigter mit Führungsverantwortung, der lediglich 28,8% beträgt. Insgesamt liegt das Einkommen von Männern derzeit um 17,6% höher als das von Frauen.

Großer Schritt in Richtung fairer Bezahlung

„Unsere Zahlen sollen einen dazu Beitrag leisten, dass in Deutschland endlich ein großer Schritt in Richtung fairer Bezahlung gemacht wird. Denn in Sachen Gehaltstransparenz verharrt der deutsche Arbeitsmarkt leider immer noch im Dornröschenschlaf. Der kununu Gehaltscheck 2024 ist der bislang größte Jahresrückblick in Sachen Gehalt und soll das Tabu um das Thema aufbrechen und zeigen, was die wichtigsten gehaltlichen Einflussfaktoren sind“, so Nina Zimmermann, CEO bei kununu zu den Ergebnissen des kununu Gehaltscheck 2024.

Im Bereich der Branchenvergleiche belegen Arbeitgeber im Bankensektor (60 796 Euro), in der Versicherungsbranche (59 727 Euro) und im IT-Umfeld (58 337 Euro) die Spitzenpositionen in der Lohntabelle. Hinsichtlich der Gehaltszufriedenheit liegt der Energiesektor mit 63,7% an erster Stelle, wobei gleichzeitig das durchschnittliche Jahresgehalt von 57 862 Euro das viertgrößte ist. Die Einkommensverteilung bei Berufseinsteigern gestaltet sich etwas anders. Hier liegen die höchsten Gehälter in den Bereichen Beratung/Consulting (45 146 Euro), Energie (44 186 Euro) und Forschung/Entwicklung (46 632 Euro).

Die Topverdiener in Deutschland nach Berufsfeldern sind derzeit Chefärzte und Chefärztinnen, die laut kununu-Daten ein Jahresgehalt von 180 520 Euro erhalten. Auf Platz zwei folgen Partner in Unternehmen mit 159 021 Euro und Vorstände mit 138 738 Euro. Bei Berufseinsteigern stehen Entwicklungsingenieure (57 274 Euro) sowie andere Ingenieursberufe (53 196 Euro) an erster Stelle, gefolgt von Beratungstätigkeiten (50 379 Euro) und IT-Consultants (49 222 Euro).

Ein Beitrag von:

  • Alexandra Ilina

    Redakteurin beim VDI-Verlag. Nach einem Journalistik-Studium an der TU-Dortmund und Volontariat ist sie seit mehreren Jahren als Social Media Managerin, Redakteurin und Buchautorin unterwegs.  Sie schreibt über Karriere und Technik.

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