Studienfächer mit dem höchsten Einstiegsgehalt
Berufseinsteiger im Ingenieurwesen verdienen gutes Geld. Doch nicht jedes Studienfach eignet sich gleichermaßen, wenn ein möglichst hohes Gehalt das Ziel ist.
Die Ingenieurwissenschaften zählen zur größten Fächergruppe an deutschen Hochschulen. Die Hochschulrektorenkonferenz listet derzeit 3.834 Studiengänge im Ingenieurwesen. Davon qualifizieren 2.038 für den Bachelor of Science und 1.725 für einen Master of Science. Und es kommen immer neue Studiengänge hinzu.
Schon heute ist jeder vierte Studierende in ein ingenieurwissenschaftliches Fach eingeschrieben. Doch nicht jede Fachrichtung verspricht die gleichen Verdienstaussichten für junge Ingenieure. Wir haben die Gehaltsstudie von INGENIEUR.de nach Kennzahlen zu den lukrativsten Studienfächern durchsucht. Und hier sind sie, die Studienfächer mit den höchsten Einstiegsgehältern für Ingenieure.
Mechatronik: Hier sind die dicksten Gehälter drin
Laut der Gehaltsstudie verdienen Absolventen nach einem Mechatronik-Studium 50.600 Euro. Auf Platz zwei liegen die jungen Maschinenbauingenieure. Sie verdienen nach dem Hochschulabschluss im Durchschnitt 50.090 Euro. Ein Studium des Bauwesens rentiert sich mit einem Einstiegsgehalt von 45.600 Euro – und liegt damit auf dem 7. Platz. Damit liegen Absolventen des Bauingenieurwesens circa 3.000 Euro hinter dem durchschnittlichen Brutto Jahresgehalt 2019. Das liegt bei 48.500 Euro (+ 1,0 % ggü . dem Vorjahr).
Der Vergleich der durchschnittlichen Einstiegsgehälter nach Studienfächern zeigt nach wie vor nur geringe Unterschiede zwischen den verschiedenen Fachbereichen. Nachdem Bauingenieure in Folge des Baubooms und zahlreicher Infrastrukturprojekte in Deutschland in 2018 noch besonders große Zuwächse verzeichnen konnten, stiegen die Gehälter in 2019 nur noch moderat um 1,2 % zum Vorjahr.
Im Rahmen dieser Gehaltsstudie wurden die realen Angaben von mehr als 210.000 Ingenieuren untersucht, die zwischen 2002 und 2019 am Gehaltstest von INGENIEUR.de teilgenommen haben.
Das sind die Voraussetzungen für ein Mechatronik-Studium
Ein Mechatronik-Studium beinhaltet verschiedene Fachbereiche, zum Beispiel die Elektrotechnik, Informatik und den Maschinenbau. Das Studium bereitet angehende Ingenieure darauf vor, mechatronische Systeme, wie zum Beispiel Roboter oder Antiblockierungssystemef ür Fahrzeuge, zu entwickeln. Im Grundlagenstudium sind folgende Fächer angesagt:
- Mathematik
- Informatik
- Physik
- Chemie
- Materialwissenschaften
- Elektrotechnik
- Maschinenbau
- Elektronik
Im weiteren Verlauf des Studiums können Spezialrichtungen gewählt werden. Dazu zählen:
- Robotik
- Antriebstechnik
- Konstruktion und Entwicklung
- Mikromechatronik
Der Bachelor wird nach sechs bis neun Semestern als Bachelor of Engineering (B. Eng.) oder Bachelor of Science (B. Sc.) abgeschlossen. Danach können Studierende einen drei- bis fünfsemestrigen Master direkt hinten dranhängen, um das Fachwissen noch weiter zu vertiefen.
Für die Zulassung zum Mechatronik Studium wird je nach Hochschule die Allgemeine Hochschulreife, die Fachgebundene Hochschulreife oder die Fachhochschulreife benötigt. Der Numerus Clausus liegt zwischen 2,0 und 3,1. Teilweise ist auch ein mehrwöchiges Vorpraktikum gefordert.
Die Mechatronik gehört zum MINT-Bereich. Absolventen und Absolventinnen aus diesen Fachrichtungen sind vor allem in der Wirtschaft gefragt. Nach dem Studium finden Ingenieure Anstellung in der Fertigung, Entwicklung, Wartung oder Inbetriebnahme technischer Systeme.
Zahlreiche Hochschulen bieten das Fach Mechatronik an. Die Hochschule Aschaffenburg oder die TU Ilmenau zählen dazu. Ein Lehramtsstudium im Bereich Mechatronik kann an der Universität des Saarlandes absolviert werden.
Master schlägt Bachelor beim Einstiegsgehalt
Die Studienabschlüsse wirken sich maßgeblich auf das Einstiegsgehalt von Ingenieuren und Informatikern aus. Denn Masterabschlüsse garantieren rund 4.500 Euro mehr Einstiegsgehalt als ein Bachelorabschluss. Vorausgesetzt, die sonstigen Faktoren wären weitgehend vergleichbar, was in den seltensten Fällen so ist. Mehr dazu erfahrt ihr in unserem Artikel „Diese 6 Faktoren bestimmen ihr Einstiegsgehalt“.
Ein Master an einer Hochschule oder Technischen Hochschule brachte 2019 im Durchschnitt 50.725 Euro ein. Ein Bachelor-Absolvent steigt hingegen mit 45.000 Euro ein.
Mit der Bologna Erklärung im Jahr 1999 begann die Einführung eines internationalen, zweistufigen Abschlusssystems für Hochschulen. Nachdem es in den ersten Jahren der Umstellung große Unsicherheiten bei den Personalverantwortlichen hinsichtlich der entgeltlichen Eingruppierung gab, werden die neuen Abschlüsse mittlerweile realistisch bewertet.
Hochschulform bei Einstiegsgehalt unbedeutend
Neben dem Studienfach war auch die Hochschule selbst jahrelang ein Kriterium für die Höhe des Anfangsgehalts. Das hat sich in den letzten Jahren verändert, die Unterschiede sind mittlerweile marginal. Dennoch ist ein statistischer Unterschied bei den Einstiegsgehältern nach Hochschulform zu erkennen. So verdienen Bachelorabsolventen von Fachhochschulen im Schnitt 150 Euro mehr zum Berufseinstieg als ihre Mitbewerber von Universitäten und Fachhochschulen.
Umgekehrt sieht es bei den Masterabsolventen aus. Hier liegen die Absolventen von Universitäten und Technischen Hochschulen im Schnitt 150 Euro über ihren Kollegen von Fachhochschulen.
Studienfächer wichtig zum Berufseinstieg
Umso mehr Erfahrung ein Ingenieur im Laufe seines Berufslebens sammelt, umso mehr Zusatzqualifikationen wie IT-Kenntnisse oder Sprachen hinzu kommen, desto weniger fällt das einstige Studienfach beim Gehalt ins Gewicht. Wer sich also für ein Studium des Bauingenieurwesens interessiert, sollte sich vom eher unterdurchschnittlichen Niveau des Einstiegsgehalts nicht abschrecken lassen. Immerhin sollte die Wahl des Studienfachs in erster Linie von den individuellen Interessen abhängen. Immerhin entscheidet schlussendlich die eigene Motivation, das Engagement und Können über beruflichen Erfolg – und damit auch über die Höhe des Gehalts.
Studienfach | Jahresgehalt |
Mechatronik | 50.600 Euro |
Maschinenbau | 50.090 Euro |
Elektrotechnik | 50.007 Euro |
Wirtschaftsingenieurwesen | 49.875 Euro |
Informatik | 48.300 Euro |
Verfahrenstechnik | 48.000 Euro |
Bauingenieurwesen | 45.600 Euro |
Quelle: Gehaltsstudie von ingenieur.de |
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