Warum Unternehmen Jobs mit Gehaltsangabe ausschreiben sollten
Neueste Studienergebnisse zeigen, dass das Offenlegen von Gehaltsinformationen bereits in Stellenausschreibungen wichtig ist. Bei Jobs mit Gehaltsangabe erhalten Bewerbende klare Einblicke in die Vergütung und Bewerbungsabläufe werden effizienter gestaltet.
Die Transparenz von Gehaltsinformationen in Stellenausschreibungen gewinnt zunehmend an Bedeutung, da sie mehrere essenzielle Vorteile für Arbeitgeber und Arbeitnehmer bietet. Einerseits ermöglicht sie potenziellen Bewerbern eine realistische Einschätzung für die Position anhand des angegebenen Gehaltsrahmens. Dies führt zu einer effizienteren Bewerbungsphase, in der Bewerber und Bewerberinnen, die höhere finanziellen Erwartungen haben, von vornherein absehen können, sich zu bewerben. Andererseits fördert die Gehaltstransparenz, bzw. Jobs mit Gehaltsangabe eine faire und gerechte Vergütungspraxis, da sie die Grundlage für offene Diskussionen über Lohnstrukturen schafft und Geschlechter- sowie Diskriminierungslücken minimiert. Zudem stärkt sie das Vertrauen der Mitarbeitenden in das Unternehmen, da klare Kommunikation von Anfang an die Erwartungen und den Eindruck von Fairness steigert.
Nun ist diese Tendenz auch durch die aktuelle Umfrage bestätigt worden. Die Ergebnisse der Befragung zeigten, dass die große Mehrheit der Bewerber und Bewerberinnen sich transparente Gehaltsangaben in Stellenanzeigen wünschen. Mit anderen Worten: Es ist empfehlenswert, dass Arbeitgeber bereits bei der Jobausschreibung ihre Gehaltszahlen offenlegen und Jobs mit Gehaltsangabe veröffentlichen. Für die Bewerber-Studie „Stellenanzeigen 2023“ hat die KÖNIGSTEINER Gruppe 1.026 Bewerbende befragt.
Jobs mit Gehaltsangabe sparen Zeit
Eine überwältigende Mehrheit von 71 Prozent der Befragten will genaue Gehaltsinformationen für vakante Positionen haben. Noch mehr Bewerber wünschen sich die Angabe eines groben Gehaltsrahmens, um die jeweilige Position genauer einschätzen zu können. Einige Jobportale bieten bereits solche Gehaltsrahmen an, die jedoch oft auf ähnlichen Positionen oder öffentlich verfügbaren Bewertungen basieren.
Diese Informationen sind in der Tat äußerst nützlich für Jobsuchende, um fundierte Entscheidungen bei der Auswahl von Jobangeboten zu treffen. Wenn man eine grobe Vorstellung von seinem gewünschten Gehalt hat, kann man sich, wie bereits erwähnt, von vornherein von Stellen distanzieren, die finanziell nicht den Erwartungen entsprechen – eine Zeiteinsparung für alle Beteiligten. Schließlich möchte niemand im Bewerbungsprozess unangenehm von zu hohen oder zu niedrigen Erwartungen überrascht werden. Sicher, Verhandlungen über das Gehalt sind möglich, doch wenn die Erwartungen außerhalb des Gehaltsrahmens liegen, den das Unternehmen für die Position vorgesehen hat, kann der gesamte Bewerbungsprozess vermieden werden.
Gehaltsvorstellung berechnen
Die Berechnung der eigenen Gehaltsvorstellung ist ein entscheidender Schritt im Bewerbungsprozess. Dabei ist es wichtig, eine realistische Vorstellung zu haben, die sowohl den individuellen Fähigkeiten und Erfahrungen als auch der aktuellen Marktsituation entspricht. Eine gute Herangehensweise ist, verschiedene Faktoren zu berücksichtigen, darunter die Anforderungen der Stelle, die Branche, die Region, das durchschnittliche Gehaltsniveau für vergleichbare Positionen sowie persönliche Qualifikationen. Es empfiehlt sich, Gehaltsvergleichs-Websites, Branchenberichte und Netzwerke zu nutzen, um eine realistische Gehaltsvorstellung zu ermitteln. Die Gehaltsangaben in den Stellenausschreibungen stellen ebenfalls eine hilfreiche Informationsquelle dar, um den eigenen Marktwert einzuschätzen.
Eine ausgewogene Vorstellung ermöglicht es, im Bewerbungsprozess selbstbewusst aufzutreten und sicherzustellen, dass die angestrebte Vergütung fair und marktkonform ist.
Auf dem Arbeitsmarkt wettbewerbsfähig bleiben
Gleichermaßen ist die Gehaltsangabe in Stellenanzeigen auch für Arbeitgeber äußerst hilfreich, um in einem stetig wandelnden Arbeitsmarkt wettbewerbsfähig zu bleiben. Wenn das Gehalt für eine Position niedriger ist als der branchenübliche Satz, besteht ein geringeres Potenzial, qualifizierte Fachkräfte anzuziehen. Es ist nicht ungewöhnlich, dass Unternehmen Schwierigkeiten haben, offene Positionen zu besetzen, wenn die Gehälter nicht den aktuellen Marktkonditionen entsprechen.
„Attraktives“ oder „gerechtes“ Gehalt schreckt Bewerbende ab
Interessant ist zugleich, dass Jobsuchende empfindlich reagieren, wenn Stellenanzeigen unscharfe Formulierungen in Bezug auf Gehaltsfragen verwenden. Verwenden Unternehmen in ihren Stellenangeboten Begriffe wie „attraktives“ oder „gerechtes“ Gehalt, führt dies dazu, dass einige potenzielle Bewerber*innen unmittelbar abspringen. Bei genau dieser Formulierung entscheiden sich laut der Studie 22 Prozent der Befragten dagegen, sich bei diesem Arbeitgeber zu bewerben. Weitere 29 Prozent ziehen dies zumindest in Erwägung.
„Der deutsche Arbeitsmarkt ist im internationalen Vergleich einer der wenigen, in denen Arbeitgeber im Recruiting tatsächlich noch auf Gehaltstransparenz verzichten. Doch dieses Thema wird nicht mehr lange tabuisiert werden können. Durch den Fachkräftemangel werden Arbeitgeber früher oder später nicht umhinkommen, dem Wunsch der Bewerberinnen und Bewerber entgegenzukommen und das Gehalt bereits in Stellenanzeigen offenzulegen. Umworbene Talente möchten wissen, was sie im Falle eines Jobwechsels verdienen. Darauf müssen sich Arbeitgeber in ihrer Mitarbeitersuche einstellen“, erklärte Nils Wagener, Geschäftsführer der KÖNIGSTEINER Gruppe diese Tendenz.
Mit Jobs mit Gehaltsangabe vertrauensvolles Arbeitsumfeld schaffen
Darüber hinaus fördert die Gehaltstransparenz auch die Schaffung eines offenen und vertrauensvollen Arbeitsumfelds. Wenn Unternehmen von Anfang an klare und transparente Informationen über die Vergütung bereitstellen, schaffen sie Vertrauen bei den Bewerberinnen und Mitarbeitern. Dies trägt zur positiven Wahrnehmung des Unternehmens bei und erleichtert den Aufbau von langfristigen Beziehungen zu den Mitarbeiterinnen.
Neben der Angabe von Gehältern sind auch Arbeitgeberbewertungen zunehmend gefragt. Die überwältigende Mehrheit der Bewerberinnen wünscht sich eine offenere Darstellung von Arbeitgeberbewertungen in Stellenausschreibungen. Für mehr als zwei Drittel der Befragten (68 Prozent) sollten diese Bewertungen fester Bestandteil solcher Anzeigen sein.
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