Vorbild Leonardo da Vinci 14.08.2019, 14:00 Uhr

So erreichen Ingenieure ihre Ziele

„Wer einem Stern folgt, kehrt nicht um.” Das Zitat von Leonardo da Vinci ist ein Sinnbild für Ingenieure, die ihre Ziele erreichen wollen. Doch warum gelingt es vielen Menschen so selten, ihre Ziele zu verwirklichen? Wir haben Tipps und Übungen für Sie, wie Sie nach Ihren Sternen greifen können.

Silhoutte 3 Personen Gipfel Berg

Geschafft! Auch Sie können Ihre Ziele erreichen. Sie müssen nur damit anfangen.

Foto: panthermedia.net/biletskiy_e

Leonardo da Vinci träumte davon, fliegen zu können. Diesen Traum konnte er sich nicht erfüllen und er sah auch nie ein Flugzeug in die Lüfte steigen. Dennoch gab er nie auf. Viele seiner Ideen und Entwürfe musste er wieder verwerfen, da er bemerkte, dass sie sich in der Praxis gar nicht umsetzen ließen. Doch genau von diesem Verfahren können Ingenieure lernen. Es ist nicht schlimm, zu scheitern, denn jede Idee lässt sich optimieren. Und bekanntlich lernt man ja aus seinen Fehlern. Leidenschaftliche Beharrlichkeit ist hier das Stichwort.

Bei unserer Zielerreichung kommt uns oft die Realität in die Quere. Andere Verpflichtungen sind wichtiger oder müssen zumindest zuerst erledigt werden. Zu hohe Erwartungen können ebenfalls zur Stolperfalle werden. Egal, um welche Widerstände es sich handelt: Ingenieure sollten sich nie verunsichern lassen. Wer sich ambitionierte Ziele setzt, gibt seinem Streben eine Richtung. Die Basis für außergewöhnliche Leistungen ist gelegt. Klar ist, nur wenn wir von unseren eigenen Zielen vollständig überzeugt sind, dann werden wir sie auch erfolgreich umsetzen können. Ein Beispiel können sich Ingenieure an dem großen Denker Leonardo da Vinci nehmen. In seinem Buch “Die Da-Vinci-Formel” beschreibt der Autor Jens Möller, warum sich der Maler und Erfinder als Leitbild so gut eignet.

Leidenschaft ist der Schlüssel zum Erfolg

Leonardo da Vinci wusste, dass er seine ambitionierten Ziele, wie den Bau der ersten funktionierenden Flugmaschine der Welt, nur erreichen konnte, wenn er mit Leidenschaft und Beharrlichkeit an ihnen arbeitete. „Auf dem Kopfkissen oder unter der Decke ausgestreckt erntest du nicht den Ruhm“, ermahnt er sich in einem seiner Notizbücher. Er wollte nicht auf eine bessere Zukunft warten – er wollte sie selbst gestalten. Dass auf einem solchen Weg Rückschläge unvermeidlich sind, erkannte auch da Vinci. Er sah seine Fehler und Irrtümer daher als nützliche Erfahrungen, die ihm wertvolle Informationen für sein weiteres Vorankommen lieferten. Genau diese Denkweise sorgte dafür, dass sich nicht nur seine Ideen, sondern auch er selbst immer weiterentwickelten.

Wie aus Ihren Ideen mehr als nur Gedankenspiele werden

Es reicht nicht aus, Ideen nur zu haben – man muss sie auch umsetzen. Ansonsten bleiben sie nicht mehr als reine Gedankenspiele und verpasste Chancen, denen wir früher oder später nachtrauern werden. Das bedeutet: Wer von seiner Idee wirklich überzeugt ist, sollte umgehend handeln.

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Das ist allerdings leichter gesagt als getan. Denn leider fühlen wir uns mit der Vorstellung, nur über unsere Ideen zu sprechen und nachzudenken, allzu sicher – nicht aber mit der Vorstellung, sie tatsächlich umzusetzen. Aus genau diesem Grund ist es wichtig, nicht zu lange zu warten, sondern so bald wie möglich den ersten Schritt in Richtung Umsetzung zu gehen.

Sich ein konkretes Ziel zu setzen ist dabei das A und O. Nach und nach werden neue Gewohnheiten entwickelt, um das Ziel zu erreichen. Am besten gelingt das mit dem Prinzip der kleinen Schritte, das im Japanischen auch als „Kaizen“ bekannt ist. Statt den Blick auf das zu Beginn oft unerreichbare erscheinende Ziel zu richten, zwingt uns das Kaizen-Prinzip dazu, unseren Fokus auf kleine konkrete Umsetzungsschritte zu lenken und ins Handeln zu kommen.

Tipp: „Kaizen-Denken“ praktizieren

Schnappen Sie sich am besten heute noch eine Idee, von der Sie überzeugt sind und die Sie umsetzen möchten. Machen Sie sich dann mindestens eine Stunde lang ganz konkret Gedanken, wie die nächsten kleinen Schritte aussehen könnten, mit denen Sie Ihre Idee ins Rollen bringen und Ihre damit verbundenen Ziele erreichen.

Jens Möller erläutert dazu: „Wer sich neue Ziele setzt und alte Gewohnheiten ändern will, sollte auch die Frage nach dem Warum stellen: Warum will ich innovativer werden oder mein eigenes Unternehmen gründen? Verfolge ich ein Ziel ohne tieferen Sinn, werde ich mit großer Wahrscheinlichkeit scheitern.” Haben Sie einen guten Grund, ist es besonders erfolgversprechend, eine neu angestrebte Gewohnheit zunächst nur in kleinen Schritten in den Alltag einzuführen, um sich selbst nicht zu überfordern. Psychologen nennen dieses Vorgehen „Habituation“, so Möller.

Nehmen Sie sich etwas Zeit und gehen die folgenden 5 Schritte für Ihre Zielerreichung durch.

Was wollen Sie wirklich?

Finden Sie zuerst heraus, was Sie wirklich wollen. Von welchem Ziel fühlen Sie sich am meisten angezogen? Nehmen Sie sich dieses und setzen sich eine Frist, bis wann Sie das Ziel erreicht haben wollen.

Beginnen Sie

Warten hilft beim Erreichen der Ziele in den seltensten Fällen. Also legen Sie los mit der Umsetzung. Das Aufschieben einer Umsetzung ist schon fast der sichere Tod der Idee.

Pushen Sie Ihr Vorhaben

Fixieren Sie Ihre Ideen und Schritte, zum Beispiel in einem digitalen Projektbuch. Ein klassisches Notizbuch tut es natürlich auch, ganz wie Leonardo da Vinci seine Notizen festgehalten hat. Der Austausch über eine Idee sollte nicht unterschätzt werden. Sprechen Sie mit Familie und Freunden über die Entwicklung. Mit Sicherheit erhalten Sie weitere Impulse, aber auf alle Fälle bekommen Sie Rückhalt.

Definieren Sie Meilensteine

Meilensteine zu erreichen, ist ein starker Motivator. Legen Sie daher sogenannte Sprints fest und arbeiten diese ab. So können Sie stetig neue Erfolge feiern.

Prioritäten setzen

Nur wer Prioritäten setzen kann, wird seine Ziele erreichen. Ziele auf einem Blatt Papier bringen Ihnen letzten Endes wenig. Damit Ihre Erfindung, Ihr Karriere- oder persönliches Ziel nicht nur ein Notizbucheintrag bleibt, können Sie die 80-20-Regel anwenden. Das sogenannte Pareto-Prinzip geht auf den italienischen Ökonom Vilfredo Pareto zurück. Ursprünglich fand er heraus, dass im 19. Jahrhundert 20 % der Bevölkerung 80 % des Geldes besaßen. Diese Regel lässt sich jedoch auf zahlreiche weitere Bereiche anwenden. Zum Beispiel: 80 % des Erfolgs erzielen wir mit 20 % unserer Handlungen. Das bedeutet in der Praxis: Wenn Sie 10 To-Do-Punkte auf Ihrer Tagesagenda haben, werden Sie laut des Pareto-Prinzips nur 2 davon wirklich weiterbringen. Setzen Sie die 2 wichtigsten Punkte um, erreichen Sie am Tag mehr Erfolg, als wenn Sie 8 der anderen Aufgaben lösen. Qualität geht vor Quantität!

Think big: Der Mut muss da sein

Ob Unternehmen oder Privatperson: Der Mut für innovative Ideen muss da sein. Ingenieure sollten sich, sofern nicht schon getan, “Think big” auf die Fahne schreiben. Diese Denkweise gepaart mit den oben genannten Tipps überzeugt Geschäftsführer, Kollegen und den Freundeskreis. Wer groß denkt, steckt sich mitunter zu hohe Ziele, aber wird unterm Strich dennoch mehr erreichen, als derjenige, der von Anfang an eher kleine Brötchen backen wollte. Über sich hinauszuwachsen und an den großen Traum zu glauben, ist das Geheimnis. Nicht nur für Leonardo da Vinci.

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Ein Beitrag von:

  • Sarah Janczura

    Sarah Janczura

    Sarah Janczura schreibt zu den Themen Technik, Forschung und Karriere. Nach einem Volontariat mit dem Schwerpunkt Social Media war sie als Online-Redakteurin in einer Digitalagentur unterwegs. Aktuell arbeitet sie als Referentin für Presse und Kommunikation beim VDI e.V.

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