Skill Kreativität 28.02.2020, 11:32 Uhr

Wie Ingenieure neue Ideen schöpfen

Kreativität gilt als Top-Skill für Ingenieure. Doch nicht jeder bezeichnet sich selbst als kreativ. Innovative Ideen fallen schließlich nicht vom Himmel. Doch Schöpfungskraft trägt jeder in sich. Das Potenzial muss nur geweckt werden. Ingenieure können sich an dem Maler und Denker Leonardo da Vinci orientieren. Da Vinci steht für Ideenreichtum und unermüdlichen Schöpferdrang.

Inspiration Konzept zerknittertes Papier Glühbirne Metapher für gute Idee

Ideen zulassen und auch mal verwerfen.

Foto: panthermedia.net/BrianAJackson

Querdenken wie da Vinci

Leonardo da Vinci akzeptierte keine Denkschranken. Er war absolut frei in seinen Gedanken und genau darin liegt der Schlüssel zu seinen fortschrittlichen Ideen. Seine Notizbücher sind randvoll mit den unterschiedlichsten Themen, die auf den ersten Blick nichts miteinander zu tun zu haben scheinen. Auf einer berühmten Notizbuchseite aus dem Codex Windsor befinden sich neben geometrischen Figuren auch ein Haarfärberezept, die Profilstudie eines alten Mannes, der mit einem Baum verwachsen ist und ein Pferd samt Reiter. Für den leidenschaftlich neugierigen Leonardo, der vor allem assoziativ und in Analogien dachte, waren diese „wilden“ Aufzeichnungen eine unerschöpfliche Quelle der Inspiration, denn sie ermöglichten es ihm, Denkschranken zu durchbrechen und außergewöhnliche Verbindungen zu knüpfen. Leonardo war ein Querdenker par excellence, der keine potenzielle Inspirationsquelle ignorierte und immer alle Möglichkeiten in Betracht zog – egal wie abwegig sie auf den ersten Blick auch erschienen. Das können Ingenieure auch. Eine ungewohnte Idee oder ein alternativer Weg im alltäglichen Business, können zu einer vielversprechenden Lösung werden.

Die 3 Leonardo-Prinzipien

Die Erfolgsprinzipien Leonardo da Vincis können uns bei der Wiederentdeckung unserer Schöpferkraft eine große Hilfe sein, denn sie zeigen uns, dass es ganz bestimmte Prinzipien oder Muster gibt, die innovatives Denken und Handeln begünstigen. Exemplarisch seien hier die 3 Leonardo-Prinzipien, „Verbinde das Unverbundene“, „Fühle, was andere fühlen“ oder „Probe deinen Mut“ genannt. Wenn wir uns intensiver mit diesen Prinzipien beschäftigen und uns bewusst darauf einlassen, werden vor allem 2 Dinge passieren: Zum einen werden wir unsere bisherigen Denkmuster hinterfragen, weil wir merken, dass uns gerade unser Gewohnheitsdenken beim Entwickeln innovativer Ideen im Weg steht. Zum anderen trainieren wir durch die konkrete Umsetzung der Prinzipien im Alltag unser kreatives Potenzial und unsere Problemlösungskompetenz.

Tipp: So wecken Sie Ihre Schöpferkraft

Im Alltag warten überall kreative Impulse und Anregungen. Lassen Sie sich darauf ein, indem Sie sich zunächst intensiv in ein Thema oder eine Frage hineindenken. Interpretieren Sie anschließend alles, was Ihnen begegnet, als Inspirationsquelle für Ihre Aufgabenstellung. Das kann ein Song sein, den Sie zufällig im Radio hören, ein Werbeplakat, an dem Sie vorbeifahren, eine Zeitungsüberschrift oder ein Gesprächsfetzen in der Bahn. Wenn Sie offen dafür sind, werden Sie unzählige Anregungen finden, die ihre kreativen Synapsen in Schwung bringen. „Ich bin der festen Überzeugung, dass jeder von uns die Fähigkeit besitzt, Außergewöhnliches zu leisten. Die Kunst ist es, dieses einzigartige Potenzial zu erkennen und erfolgreich für sich zu nutzen. Leonardos Erfolgsprinzipien zeigen uns, dass es ganz bestimmte Prinzipien oder Muster gibt, die innovatives Denken und Handeln begünstigen”, so Jens Möller. Der Autor der Publikation “Die Da-Vinci-Formel” ist Experte auf dem Gebiet des innovativen Denkens.

Kreative Ingenieure erobern Industrieunternehmen

Stuttgart als kreatives Zentrum: Die Hochschule der Medien bringt einige Ingenieurabsolventen hervor, die in der Industrie als Softwareentwickler, Displaydesigner oder Simulationsexperte Karriere machen. Die Industrie 4.0 fordert kreative Ingenieure. Autos werden immer vernetzter, Maschinen smarter und Geschäftsmodelle digital. Diesen Entwicklungen sollten sich Ingenieurabsolventen stellen können und mit kreativen Ideen fördern. Hinzu kommt, dass die Grenzen zwischen Maschinenbau, IT und Medien zunehmend verschwimmen. Die Hochschule der Medien in Stuttgart bereitet ihre Studenten auf interdisziplinäre Aufgaben vor.

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Über den Tellerrand schauen

In der heutigen Zeit sind  neue  Impulse und Ideen gefragt. Sei es bei der Klimadebatte, der Mobilität in Städten oder in der Logistik:  In fast allen Bereichen des Lebens und Arbeitens spüren wir heute, dass wir mit unseren alten Denk- und Handlungsmustern an unsere Grenzen stoßen. Dinge, die in der Vergangenheit noch gut funktionierten, liefern heute oft nur noch unbefriedigende Ergebnisse unter denen wir Menschen und unsere Umwelt leiden. Was jetzt gefragt ist, sind offene Menschen, die sich trauen, über den Tellerrand hinauszuschauen, um Ideen und Innovationen jenseits etablierter Strukturen zu entwickeln. Dann erreichen Ingenieure auch ihre Ziele. Dafür müssen wir auf etwas zurückgreifen, das wir alle bereits in uns tragen: unser kreatives Potenzial.

Welchen Einfluss Leonardo da Vinci heute noch hat, lesen Sie in unserem Artikel “Was bleibt vom Meister?”.

Weitere Themen:

Top-Skill für Ingenieure: Kreativität, Innovatives Denken

Design Thinking für Ingenieure

Faszination Wasser: Leonardo da Vinci und seine vermeintlichen Erfindungen

Ein Beitrag von:

  • Sarah Janczura

    Sarah Janczura

    Sarah Janczura schreibt zu den Themen Technik, Forschung und Karriere. Nach einem Volontariat mit dem Schwerpunkt Social Media war sie als Online-Redakteurin in einer Digitalagentur unterwegs. Aktuell arbeitet sie als Referentin für Presse und Kommunikation beim VDI e.V.

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