Ford

Autoreifen
Foto: panthermedia.net/Lightpoet

Die Ford Motor Company ist ein US-amerikanischer Autohersteller mit Sitz in Dearborn im Bundesstaat Michigan. Mit 4,19 Millionen verkauften Fahrzeugen lag das Unternehmen bei den Absatzzahlen im Jahr 2020 an sechster Stelle weltweit. Der Umsatz 2019 betrug 155,9 Milliarden US-Dollar, die Mitarbeiterzahl lag bei rund 190.000.

Mehr erfahren

Weitere aktuelle Marken des Konzerns sind Lincoln (USA) und Troller (Brasilien). Die Marken Jaguar (übernommen 1989) und Land Rover (übernommen 2000) blieben nur bis 2008 unter Ford-Regie, dann wurden sie an die indische Tata-Gruppe verkauft. Mercury, eine Marke des mittleren Preissegments, wurde 2010 vom Markt genommen. Zwischen 1979 und 2015 gab es eine Beteiligung am japanischen Konzern Mazda. Auch der schwedische Hersteller Volvo gehörte zeitweilig (1999-2010) zu Ford, wurde dann aber an Geely (China) veräußert.

Von den Anfängen bis zur Gegenwart waren rund 20 Marken unter dem Dach des Mutterkonzerns vereint, darunter mit Fordson und New Holland auch zwei Hersteller von Land- und Baumaschinen.

Der Firmengründer von Ford

Gegründet wurde das Unternehmen von Henry Ford (1863-1947) und verschiedenen Investoren im Jahr 1903. Bereits als Kind und Jugendlicher war er stark interessiert an Mechanik. Mit 15 Jahren konstruierte er seinen allerersten Verbrennungsmotor, mit 16 zog er für eine Ausbildung zum Maschinisten nach Detroit. Es folgten Anstellungen bei der Westinghouse Electric Corporation und der Edison Illuminating Company, zwischenzeitlich die Gründung eines eigenen Sägewerks. In jener Zeit experimentierte er hauptsächlich mit Verbrennungsmotoren, bis er schließlich 1896 sein erstes selbstangetriebenes Fahrezug fertigstellte, ein so genanntes Quadricycle.

Der Gründer verließ Edison und gründete 1899 die Detroit Motor Company, die 1901 zunächst insolvent wurde, dann aber mit Hilfe anderer Investoren als Henry Ford Company neu aufgestellt wurde. Er selbst wurde Chefingenieur, trennte sich jedoch nach firmeninternen Streitigkeiten wieder. Anschließend erfolgte dann die Gründung der Ford Motor Company.

Unternehmensgeschichte

Die ersten Modelle A, C und AC verkauften sich nur sehr mäßig. Mit dem berühmten Modell T (Spitzname Tin Lizzy), konstruiert von dem bei Ford angestellten Maschinenbauingenieur József Galamb aus Ungarn, kam ab 1908 der Erfolg, der vor allem auf einer Revolutionierung der Autoproduktion beruhte: der ersten Fließbandfertigung. Hierzu waren lediglich angelernte Kräfte erforderlich, die die einzelnen Komponenten zusammenbauten. Der Autobauer konnte auf diese Weise die Fertigungszeit eines Chassis von zwölf auf 1,5 Stunden senken. 1918 war jedes zweite Auto in den USA ein Modell T. Als die Produktion 1927 auslief, hatte Ford mehr als 15 Millionen Exemplare der Tin Lizzy verkauft, ein Rekord, der erst 45 Jahre später vom VW Käfer gebrochen wurde.

1919 übernahm der Sohn Edsel die Geschäftsleitung, aber der Vater behielt weiterhin großen Einfluss auf Management und Unternehmenspolitik. In den 1920er Jahren gingen Markenanteile verloren, weil die Konkurrenz wie General Motors und andere luxuriösere und besser ausgestattete Fahrzeuge anboten. Dazu zählte auch die Auswahl unter verschiedenen Farben. Das Modell T hatte es ausschließlich in Schwarz gegeben, um die Produktion schlank zu halten.

Im Zweiten Weltkrieg baute das Unternehmen in einem neu errichteten Werk auch Bombenflugzeuge unter der Bezeichnung B-24 Liberator in Lizenz, von denen bis 1945 mehr als 8.600 Stück hergestellt wurden. 1955 folgte die Umwandlung in eine Aktiengesellschaft.

Nach dem Krieg begann Ford verstärkt mit der Fertigung von Nutzfahrzeugen im mittleren Nutzlastbereich, aber auch von schweren Lkw wie den Transcontinental. In Europa ist das Unternehmen damit allerdings seit Ende der 1980er Jahre nicht mehr vertreten.

Bekannte Ford-Modelle

Im Laufe der Firmengeschichte hat es zahlreiche Ford-Modelle in nahezu allen Fahrzeugklassen gegeben. Dazu zählen bei den Klein- und Kleinstwagen der Ka, Fiesta und Ford Puma, in der Kompaktklasse der Escort, Orion und Focus, in der Mittelklasse der Consul, Taunus, Sierra und Mondeo sowie in der oberen Mittelklasse der Granada und Scorpio.

Eines der bekanntesten und erfolgreichsten Automodelle ist der Sportwagen Ford Mustang, der in verschiedenen Versionen seit 1964 bis heute gebaut wird. In Deutschland erschien er bis 1979 unter der Bezeichnung T5, da die Markenrechte an dem Begriff Mustang bei den Firmen Kreidler und Krupp lagen. Den Mustang gibt es als Cabriolet, Coupé und Kombicoupé. In 2018 lief im Stammwerk in Michigan das zehnmillionste Exemplar vom Band. Ein Beleg für die Beliebtheit des Ford Mustang ist auch die Tatsache, dass er in mehr als 500 Fernsehserien und Kinofilmen zum Einsatz kam, unter anderem in zwei James-Bond-Produktionen.

Der Automobilhersteller in Deutschland

1925 wurde in Berlin ein deutsches Tochterunternehmen gegründet, 1930 dann aber nach Köln verlegt. Ein neues Werk in Berlin entstand 1938. Dort wurden ausschließlich Lkw für die Aufrüstung der Wehrmacht produziert. Insgesamt betrug die Zahl an Fahrzeugen für die deutschen Streitkräfte 78.000 Lkw plus 14.000 Kettenfahrzeuge.

Das Stammwerk in Köln-Niehl, wo der Fiesta gefertigt wird, ist heute auch der Sitz von Ford of Europe. Weitere Produktionsstätten, die der deutschen Niederlassung zugeordnet sind, befinden sich in Saarlouis (Focus) und im spanischen Almussafes, wo die Modelle Galaxy, Mondeo, Kuga, S-Max, Transit und Tourneo Connect entstehen. Vom Fiesta wurden bisher etwa 15 Millionen Stück produziert, davon rund 9 Millionen am Standort Köln.

Ford Puma – eine deutsche Entwicklung

Der Ford Puma, ein kleines Sportcoupé, wurde vollständig in in Deutschland entwickelt und gebaut. Er basierte auf der Plattform des Fiesta der vierten Baureihe. Produziert wurde der Puma von 1997 bis 2001. Serienmäßig gab es drei Motorvarianten mit 1,4 l (90 PS), 1,6 l (103 PS) und 1,7 l (125 PS) Hubraum. Hinzu kam noch ein 1,7-l-Antrieb mit 155 PS, der in das limitierte Sondermodell „Ford Racing Puma“ eingebaut wurde. Von diesem Modell gab es lediglich 500 Stück, die als Rechtslenker nur in Großbritannien auf den Markt kamen.

Der Ford Puma war im Motorsport als Nachfolger des Fiesta ein Aushängeschild des Unternehmens und bestritt als Hauptdarsteller zwischen 1999 und 2002 den Ford Puma Cup, für den insgesamt 52 Fahrzeuge gefertigt wurden.

Ford Elektroauto Ford Mustang Mach-E

Ein Ford Elektroauto ließ lange auf sich warten. Erst seit dem Frühjahr 2021 ist das erste Ford Elektroauto auf dem europäischen Markt erhältlich. Ford hinkt damit anderen großen Autoherstellern bei batteriebetriebenen Fahrzeugen deutlich hinterher. Der Ford Mustang Mach-E ist kein Sportwagen, wie man zunächst annehmen könnte, sondern ein fünftüriges SUV und das erste reine Ford Elektroauto. Gebaut wird er im mexikanischen Cuautitlán-Werk. Im laufenden Jahr soll mit dem Ford Mustang Mach-E GT auch noch eine sportlichere Variante mit stärkerem Antrieb ausgeliefert werden.

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.