Home-Office
Home-Office spielte bis vor einiger Zeit für viele Arbeitnehmer keine Rolle. Mit dem Beginn der Covid-19-Pandemie ändern sich die Verhältnisse und viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer finden sich plötzlich in der Heimarbeit. Auf dieser Seite zeigen wir, was Home-Office ist, woher die Begrifflichkeit stammt und welche Vor- und Nachteile die Arbeit von Zuhause hat.
Mehr erfahrenWas ist Home-Office?
Als Home-Office wird eine flexibilisierte Form der Arbeit entschieden, die im heimischen Umfeld stattfindet. Der Begriff kann allerdings auch die Räumlichkeit im eigenen Haus bezeichnet, in der die Bürotätigkeit ausgeübt wird. Der Begriff an sich ist eine Wortneuschöpfung aus den 1990er-Jahren. Im englischen Sprachgebrauch ist die Bezeichnung „Home-Office“ für das Arbeiten von Zuhause nicht üblich. Stattdessen wird diese Arbeitsform als „Remote Work“ bezeichnet. Es besteht mit dem Begriff „Telearbeit“ allerdings auch einen deutschen Begriff. Egal, wie die Arbeit aus dem heimischen Büro bezeichnet wird, unterschiedliche Arten von Heimarbeit fallen unter die verschiedenen Begrifflichkeiten.
Die unterschiedlichen Arten von Home-Office
Die klassische Art des Arbeitens aus den heimischen vier Wänden wird als Teleheimarbeit bezeichnet. Darin ist nur das Arbeiten von daheim erfasst. Demgegenüber steht die sogenannte Mobile Telearbeit. Es geht um das Arbeiten, welches aus unterschiedlichen Umfeldern erfolgt. Erfasst sind hier Arbeitnehmer, die häufig unterwegs sind. Dazwischen liegt die Alternierende Telearbeit. Hierbei geht es um den Wechsel zwischen dem Arbeiten von daheim und im Büro. Eine außergewöhnliche Form der Remote-Arbeit sind die sogenannten Telearbeitszentren. Büros eröffnen weitere Standorte, an denen sich Mitarbeiter bündeln lassen, die nicht im Hauptbüro arbeiten können. Besonders relevant ist die Arbeit von Zuhause in Hinblick auf die derzeitige Pandemie-Situation. Im nächsten Abschnitt erfolgt ein Blick auf die Heimarbeit in Deutschland aktuell.
Heimarbeit in Deutschland
Vor der Covid-19-Pandemie gab es in Deutschland Nachholbedarf in Sachen Homeoffice. Das zeigt eine Untersuchung des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) in Zusammenarbeit mit dem Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung. Den Zahlen der Studie nach, haben nur etwa ein Viertel der deutschen Beschäftigten im Jahr 2019 die Möglichkeit, von daheim zu arbeiten. Von den Befragten Betrieben bieten 26 % die Möglichkeit von Daheim arbeiten zu können. Generell gilt hier, dass Home-Office mit steigender Betriebsgröße wahrscheinlicher wird. Durch Corona hat sich die Situation allerdings (zumindest geringfügig) verändert.
Die aktuelle Home-Office-Situation
Viele Arbeitnehmer in Deutschland befinden sich derzeit im Home-Office, da die Abstandsregeln eine Arbeit im Büro erschweren oder sogar unmöglich machen. Das zeigt sich auch in den Zahlen einer neuen Studie des Bayerischen Forschungsinstituts für Digitale Transformation. Der Anteil von Arbeitnehmern, die zumindest teilweise im Home-Office arbeiten, hat sich von 35 % auf 43 % um acht Prozentpunkte erhöht. Von den Befragten Angestellten geben allerdings nur 24 % an, dass sie vorher nicht von Zuhause gearbeitet haben. Auch bei der zeitlichen Intensivität bestehen Unterschiede. So sind nur 26 % der Befragten die ganze Zeit in den eigenen vier Wänden. Der Großteil der Befragten (39 %) teilt sich die Arbeitszeit zwischen dem Büro und der Telearbeit auf. Auch bei der Zufriedenheit der Nutzer bestehen Unterschiede, was sich nach Grad der Erfahrung ergibt. Sind bei den Erfahrenen Von-Zuhause-Arbeitern 83 % zufrieden mit der Situation, so sind es bei den Neueinsteigern 75 %. Außerdem zeigt sich, dass Home-Office nur einer kleinen Gruppe von Arbeitnehmer vorenthalten ist. Bei 80 % der Befragten ist die berufliche Tätigkeit schlicht nicht mit der Heimarbeit vereinbar. Bei acht % hat der Arbeitgeber die Arbeit von daheim hingegen untersagt. Arbeitgeber haben sich im Rahmen der Pandemie dazu entschlossen, ein vorheriges Verbot der Heimarbeit aufzuheben. Ob sich Betriebe für das Angebot des Arbeitens von daheim entscheiden, ist auch abhängig von der Abwägung der Vor- und Nachteile.
Vor- und Nachteile von Telearbeit
Das Arbeiten aus den heimischen vier Wänden hat für Arbeitnehmer und Arbeitgeber zahlreiche Vorteile. Allerdings bestehen auch unterschiedliche Fallstricke. Über beides wollen wir an dieser Stelle einen Überblick bieten. Der wohl größte Vorteil auf Seiten der Arbeitnehmer ist ein zeitlicher. Schließlich entfallen der tägliche Arbeitsweg und die Zeit, die sonst zum Pendel aufgewandt wird, steht nun als Freizeit zur Verfügung. Darüber hinaus lässt sich die aufgewandte Zeit, anders als im Büro, frei einteilen. Diese Flexibilität erlaubt die Anpassung der Arbeit an die eigenen Lebensverhältnisse. Allerdings kann die Heimarbeit auch eine einsame Zeitperiode darstellen. Schließlich entfällt der direkte soziale Kontakt mit den Kollegen und Kolleginnen. Außerdem ist eine gewisse Selbstständigkeit bei Organisation und Zeitplanung unerlässlich. Für Arbeitnehmer bedeutet die räumliche Trennung außerdem weniger Kontrolle und Übersicht. Dies kann sich auch beim Thema Datenschutz als Fallstrick erweisen.
Datenschutz bei Heimarbeit
In Sachen Datenschutz während der Heimarbeit stellen sich Arbeitnehmer, vor allem bei einer kurzfristigen Umstellung viele Fragen zum Thema Datenschutz. Das Unabhängige Landeszentrum für Datenschutz Schleswig-Holstein (ULD) hat eine entsprechende Leitlinie mit wichtigen Informationen herausgegeben, die wir an dieser Stelle aufgreifen möchten. Zuerst gilt es danach, mitgenommene Dokumente bestmöglich zu schützen. Dies gilt sowohl für digitale Dokumente als auch für mitgebrachte Papiere. Auf dem Computer schützt neben einem Passwort die Verschlüsselung der Festplatte. Im Zweifelsfall sollte beim Arbeitgeber nachgefragt werden, ob diese aktiviert bzw. technisch möglich ist. Damit diese Maßnahmen auch aktiv greifen, sollte der Computer beim Verlassen des Arbeitsplatzes stets gesperrt sein. So ist unbefugten nicht möglich, auf sensible Dokumente zuzugreifen. Um die Sicherheit der Daten auch bei der Übertragung zu gewährleisten, sollte außerdem eine Kabelverbindung oder eine sichere Drahtlosnetzwerkverbindung zum Einsatz kommen. Papier gilt es hingegen an einem sicheren Ort aufzubewahren. Hier sollte bei sensiblen Informationen auf eine abschließbare Ablage zurückgegriffen werden.