NASA
Die zivile Raumfahrtbehörde der USA, die Nasa ist heute weltweit bekannt. Ihre Geschichte begann im Kalten Krieg und mündete in der ersten und bisher einzigen Landung auf dem Mond. Daneben engagiert sich die Nasa bei der Umweltüberwachung und der Untersuchung des Klimawandels. Im Folgenden geben wir einen Überblick über die Geschichte, aktuelle Projekte und die Zukunft der Nasa.
Mehr erfahrenGeschichte der Nasa
Die Geschichte der Nasa beginnt während des sogenannten Wettlaufs ins All. Die Vereinigten Staaten und die Sowjetunion lieferten sich einen Wettstreit um die Entwicklung von Technik für die Raumfahrt. Um kompetitiv zu bleiben, wurde die National Aeronautics and Space Administration (Nasa) am 29. Juli 1958 ins Leben gerufen und nahm den Betrieb im Oktober desselben Jahres auf. Nach der Gründung und bis heute befindet sich der Hauptsitzt in Washington D.C. Ein weiterer wichtiger Ort ist das Kennedy Space Center in Florida. Dieser Weltraumbahnhof diente von 1968 bis 2011 als Start aller bemannter Raumflüge. Koordiniert wird das Raumfahrtprogramm hingegen aus Houston, Texas. Im Lyndon B. Johnson Space Center befinden sich Mission Control sowie das Ausbildungscenter für US-Astronauten.
Frühe Missionen der Nasa
Auf der Agenda der Nasa stand von Beginn an die bemannte Raumfahrt. Das 1958 begonnene Mercury Programm sollte die entsprechenden Bedingungen ermitteln. Bis zur ersten bemannten Missionen Mercury-Redstone 3 sollten allerdings 3 Jahre vergehen. Am 5. Mai 1961 verließ Alan B. Shepard als zweiter Mensch die Atmosphäre der Erde. Einen Monat zuvor schaffte der sowjetische Kosmonaut Juri Gagarin bereits eine Umrundung der Erde. Dies gelang der Nasa erst im Februar 1962 mit Mercury-Atlas 6. Nächstes Ziel der Nasa war es, in die Nähe des Mondes zu gelangen.
Apollo 11 – Die Mondlandung der Nasa
1961 wurde die Landung auf dem Mond durch Präsident Kennedy als neues Ziel festgelegt. Doch bevor dies ihm Rahmen des Apollo Programms durchgeführt werden sollte, wurden entsprechende Vorbereitungen im Rahmen des Gemini-Programms getroffen. Im Rahmen dieser Testreihe gelang 1966 der längste Weltraumausstieg mit einer Dauer von mehr als 5 Stunden. Außerdem wurde erstmals eine Kopplung mit einem anderen Flugkörper vorgenommen. Nach dem Ende des Gemini-Programms begann die Arbeit am Apollo-Programm. Am 19. Juli 1969 landete die Apollo 11 mit den 3 Astronauten Neil Armstrong, Edwin Aldrin und Michael Collins auf der Mondoberfläche. Die nächsten und vorerst letzten bemannten Missionen sollten daraufhin 1973, 1974 und 1975 stattfinden. Nach diesen Flügen zur Forschungsstation Skylab konzentrierte sich die Nasa auf die Untersuchung unterschiedlicher Planeten. Besonders öffentliches Interesse wurde dem Voyager-Programm zuteil.
Voyager 1 und 2
1977 wurden in dessen Rahmen Voyager 1 und 2 gestartet. Besonderheit waren die an Bord befindlichen Golden Records. Diese goldenen Datenplatten enthalten unterschiedliche Bilder und Töne zu Menschen, Erde und Kultur. Sie sollte bei einem eventuellen Kontakt mit außerirdischen Lebensformen wichtige Informationen zu unserer Spezies und unserem Aufenthaltsort übermitteln. Beide Sonden sollten Informationen zu den äußeren Planeten sammeln und wurden Anfang der 90er Jahre auf ihre letzte Mission in den interstellaren Raum geschickt. Voyager 1 erreichte den interstellaren Raum im August 2012. Voyager folgte im Dezember 2018. Sollte das millionenschwere Projekt nicht aus finanziellen Gründen eingestellt werden, dann ist der Treibstoff beider Sonden spätestens 2025 aufgebraucht, was das Experiment beenden würde.
Projekte der Nasa
Neben der Raumfahrt wendete sich die Nasa Anfang der 90er Jahre der Umwelt zu und rief die „Mission to planet earth“ ins Leben. Im Mittelpunkt stand das EOS (Earth Observing System). Dieses besteht aus 3 Satelliten mittlerer Größe. Diese decken Land, Meere und die Atmosphäre ab und gingen von 1999 bis 2004 an den Start. Daneben läuft seit 1991 der Upper Atmosphere Research Satellite. Dieser wurde geschaffen, um die Zerstörung der Ozonschicht zu überwachen. Die Entdeckung des Ozonlochs in der Antarktis gilt als Hintergrund der Erdüberwachung. Seit Ende der 90er Jahre überwacht die Nasa außerdem die weltweite Entwicklung des Klimas.
Die Nasa aktuell
Aktuell macht die Nasa durch eine hochauflösende Aufnahme des schwarzen Loches in der Galaxie M87 von sich reden. Dafür wurde das sogenannte Event Horizon Telescope verwendet, welches sich durch den Zusammenschluss vieler Radioteleskope weltweit ergibt. Nur dadurch und mithilfe aufwendiger Nachbearbeitung ist ein erster Blick auf ein schwarzes Loch möglich. Daneben beschäftigte sich die Nasa in den 2000ern mit der Entwicklung unterschiedlicher Raumsonden, um unser Sonnensystem zu erforschen. Am 19. Januar 2006 machte sich beispielsweise die Raumsonde New Horizons auf den Weg, um Pluto und Umgebung zu untersuchen und Daten über die Heliosphäre zu sammeln. Am 5. August 2011 startete außerdem die Jupitersonde Juno, die den Planeten unter anderem auf die Zusammensetzung seiner Atmosphäre untersuchen sollte. Beide Sonden sind Teil des sogenannten New-Frontiers-Programms, welches Erkundungsmissionen im mittleren preislichen Bereich umfasst.
Die Zukunft der Nasa
Im September 2018 gab die Nasa bekannt, sich im Rahmen der National Space Exploration Campaign nicht mehr auf den näheren Erdorbit konzentrieren zu wollen. In diesem Bereich sollen zukünftig stattdessen private Unternehmen agieren. Im Rahmen dieser Umstrukturierung sollen Ressourcen, die derzeit für die ISS aufgewandt werden zu anderen Projekten umgelenkt werden. Wie in den 60er Jahren soll der Mond erneut zum Ziel der Raumfahrt werden. Anders als damals will man dort allerdings permanente Infrastrukturen schaffen. Dazu soll die „Gateway-Station“ geschaffen werden, die als Wohnort der Astronauten dienen wird. 2022 sollen die ersten Teile zum Mond transportiert werden, während Roboter die Oberfläche erkunden und für die Menschen vorbereiten. Die erneute Konzentration stellt allerdings nur einen Schritt auf einem deutlich weiteren Weg dar. Denn eine Landung auf dem Mars ist erneut in den Fokus der Nasa gerückt. Intensive Vorbereitungen dazu finden schon im Rahmen von Experimenten auf der ISS statt. Außerdem wird der Mars seit dem 26. November 2018 durch die InSight-Sonde untersucht. Sie soll anhand von Gesteinsuntersuchungen feststellen, wie der Mars und andere Planeten entstanden sind. Bis allerdings Menschen auf dem Mars landen können, soll es laut der Nasa noch bis mindestens 2030 dauern.