Planet

Außerirdische Planeten Sonnensystem auf einem Hintergrund Spiralgalaxie
Foto: panthermedia.net/draco-zlat

Das Wort Planet wird oft benutzt. Aber nicht jeder kann erklären, was ein Planet eigentlich ist und welche Himmelskörper als Planeten bezeichnet werden. Mancher erinnert sich an den alten Merksatz aus der Schule: ‚Mein Vater erklärt mir jeden Sonntag unsere neun Planeten‘. Wer die Eselsbrücke kennt, wird sich wundern, dass sie so nicht mehr gilt. Denn die Definition Planet hat sich vor einigen Jahren geändert. Dieser Artikel klärt auf, warum der Spruch heute anders lautet und unternimmt eine Reise zu den Planeten des Sonnensystems.

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Was ist ein Planet? Mein Vater erklärt mir jeden Sonntag unseren Nachthimmel

In frühen Zeiten der Astronomie galt jeder Lichtpunkt im Weltall als Planet. Auch Monde und Asteroiden zählten dazu. In der Neuzeit, als das Verständnis für die Bewegungen im Sonnensystem wuchs und der Mensch immer schärfere Beobachtungsinstrumente erfand, wurde der Name Planet für alle Himmelskörper reserviert, die die Sonne umkreisten und keine Monde waren.

Daher der alte Spruch mit dem Vater und den neun Planeten: Merkur, Venus, Erde, Mars, Jupiter, Saturn, Uranus, Neptun, Pluto. Anfang der 90er Jahre des letzten Jahrhunderts entdeckten die Weltraum-Teleskope viele neue Objekte an den Rändern des Sonnensystems, die ähnlich groß wie Pluto waren. Um nicht immer neue Himmelskörper in die Reihe der Planeten aufzunehmen, sahen sich die Astronomen zu einer Neudefinition des Begriffs Planet veranlasst. Das mündete 2006 in der Resolution B5.

Sie legte drei Kriterien fest, die ein Planet erfüllen muss:

  • Erstens kreist er um die Sonne
  • Zweitens hat er im Zusammenspiel von Masse und Schwerkraft nahezu runde Form angenommen
  • Drittens bewegt er sich auf einer freigeräumten Umlaufbahn

Unter dieser Definition fiel Pluto raus, denn er teilt sich seine Umlaufbahn mit anderen Objekten. Zusammen mit Eris und den großen neuentdeckten Himmelskörpern gilt er jetzt als Zwergplanet. Damit hat sich der alte Merksatz etwas abgewandelt:

Mein Vater erklärt mir jeden Sonntag unseren Nachthimmel

Wie sind die Planeten entstanden?

Eine feste wissenschaftliche Definition dieses Entstehungsablaufs gibt es nicht. Beobachtungen neu entstehender Sonnensysteme lassen den Schluss zu, dass die Planeten sich aus einer gigantischen, gravitationsinstabilen Gas- und Staubwolke entwickelt haben. Diese Wolke hatte die Form einer Scheibe, deren Drehrichtung die Planeten bis heute beibehalten haben. Die ersten Planetenstaubkeime verdichteten sich, prallten aufeinander, bildeten größere Zusammenballungen.

Das dauerte zuerst lange: Um einen Durchmesser von einem Meter zu erreichen, brauchte der junge Planet mehrere Hunderttausend Jahre,; aber je größer er wurde, desto beschleunigter wuchs er. Partikel und Bruchstücke erzeugten, wenn ein Planet von ihnen getroffen wurde, eine starke Hitze. Der lose Verband aus Weltraumgestein schmolz zusammen und bildete einen festen Kern. Dann erstrahlte die Sonne durch Zündung der ersten Kernfusion und fachte einen starken Wind an, der das Gas und den Staub fortblies. Die Planeten liefen jetzt weitgehend ungestört in ihren festen Bahnen.

Was ist der Unterschied zwischen Gesteins- und Gasplaneten?

Die Astronomen unterscheiden innere Planeten und äußere Planeten. Die inneren Planeten sind recht klein und zählen zu den Gesteinsplaneten: Merkur, Venus, Erde und Mars. Im Unterschied dazu sind die äußeren Planeten viel größer und bestehen vor allem aus Gas:

  • Jupiter, Saturn, Uranus und Neptun

Gesteinsplaneten besitzen eine hohe Dichte und setzen sich vor allem aus festen mineralischen Stoffen zusammen. Sie haben eine eigene Atmosphäre und drehen sich langsam um sich selbst. Gasplaneten bestehen aus Wasserstoff und Helium, sind aber zu klein, um wie die Sonne eine Kernfusion zustande zu bringen. Jeder Planet dieser Kategorie ist außen extrem kalt und innen extrem heiß. Die Gasplaneten drehen sich sehr schnell um sich selbst.

Kurzsteckbriefe der einzelnen Planeten

Merkur

Merkur ist der kleinste und innerste Planet des Sonnensystems, mit dem geringsten Abstand zur Sonne. Die Höchsttemperatur beträgt tagsüber 427 Grad Celsius, die Tiefsttemperatur nachts 173 Grad Celsius. Merkur umrundet die Sonne in nur 88 Tagen.

Venus 

Nach Sonne und Mond das für den menschlichen Beobachter hellste Objekt im Weltraum. Im Westen leuchtet Venus als Abendstern, im Osten als Morgenstern auf. Der Planet ist in eine dichte Wolkenschicht gehüllt. Die Temperaturen fallen nicht unter 400 Grad Celsius, und die Atmosphäre ist voller giftiger Schwefelsäure und Kohlendioxid. Venus dreht sich ausgesprochen langsam um sich selbst. Ein Venustag (243 Erdentage) ist länger als ein Venusjahr (225 Erdentage).

Erde 

Unser Heimat-Planet ist aller Wahrscheinlichkeit nach der einzige Planet des Sonnensystems, auf dem Leben möglich ist. Das liegt vor allem an dem reichlich vorhandenen Wasser. Der blaue Planet dreht sich pro 100.000 Jahre zwei Sekunden langsamer. Das heißt: Als die Dinosaurier noch lebten, waren die Tage eine halbe Stunde kürzer als jetzt.

Mars

Mars ist als äußerer Nachbar unserem Heimatplaneten am ähnlichsten. Er besitzt Schluchten, Berge, Vulkane, Ebenen und eisbedeckte Polkappen. Ein Marsjahr dauert, der größeren Umlaufbahn wegen, 687 Tage. Die Marstemperaturen schwanken zwischen -60 bis -20 Grad Celsius. Die Wissenschaft spekuliert, ob es vor Jahrmillionen wärmer gewesen und Wasser existiert haben könnte. Vielleicht werden noch Spuren ehemaligen Lebens gefunden.

Jupiter

Jupiter ist der größte Planet des Sonnensystems. Die Erdkugel würde über 1000 mal in ihn hineinpassen. Jupiter dreht sich in nur zehn Stunden einmal um sich selbst: Dadurch entstehen heftige Winde mit 500 km/h Geschwindigkeit. Ein Jupiterjahrwährt 11 Jahre 314 Tage. Die Durchschnittstemperatur liegt bei -108 Grad Celsius.

Saturn

Der Planet mit den markanten Ringen ist von der Sonne fast doppelt so weit entfernt wie Jupiter. Darum dauert ein Jahr 29 Jahre und 166 Tage. Dieser Gasriese besteht zum größten Teil aus Helium und Wasserstoff. Seine Ringe bestehen aus Staub sowie aus Gesteins- und Eisstückchen. Durch seine Entfernung zur Sonne herrschen hier durchschnittlich -139 Grad Celsius.

Uranus

Uranus liegt noch mal ein großes Stück weiter draußen im Weltall. Dieser Planet umkreist innerhalb von 84 Jahren die Sonne. Neben Helium und Wasserstoff besteht der riesige Gasball aus Methan. Das gibt ihm seine bläuliche Farbe. Auf Uranus ist es noch frostiger: -197 Grad Celsius.

Neptun

Neptun wurde 1864 entdeckt, aber erst im Jahr 2011 befand er sich wieder an der Stelle seiner Entdeckung. Er liegt so weit draußen im Weltraum, dass er 165 Jahr für eine Sonnenumrundung braucht. Dementsprechend kalt ist es auf Neptun: -201 Grad Celsius. Auf Neptun toben heftige Stürme mit Geschwindigkeiten bis 2100 km/h.

Warum ist Pluto ein Zwergplanet?

Pluto galt lange als der äußerste Planet des Sonnensystems. Er umkreist zwar die Sonne und ist nahezu rund (beides Kriterien für die Definition Planet) – aber im Unterschied zu den ‚richtigen‘ Planeten teilt er sich seine Umlaufbahn mit anderen Objekten. Darum ist er zum Zwergplaneten herabgestuft worden. Astronomen bezeichnen Pluto auch als Transneptunobjekt – also einen Körper, der seine Bahn hinter dem Neptun zieht (davon gibt es ziemlich viele). Pluto ist unvorstellbare sechs Milliarden Kilometer von der Sonne entfernt.

Ein Plutojahr dauert 247,68 Jahre, die Temperatur sinkt auf -238 Grad Celsius. Im Unterschied zu den vier benachbarten Planeten des Sonnensystems besteht Pluto nicht aus Gas, sondern aus Gestein und Wasser.

Welches ist der größte Planet im Sonnensystem?

Der Hauptgott der Griechen hieß Zeus, der Chef der Germanengötter Thor. Die Römer hatten einen guten Blick für den Himmel, denn sie benannten den größten Planeten des Sonnensystems nach ihrem obersten Gott Jupiter. Obwohl dieser Planet von uns über 600 Millionen Kilometer entfernt ist, erscheint er neben Venus als der am hellsten leuchtende Stern.

Wie alt ist unser Heimatplanet?

Der blaue Planet dreht seit 4,5 Milliarden Jahren seine Bahnen um die Sonne. Das haben Astrophysiker mithilfe radioaktiver Stoffe errechnet. Uran verwandelt sich innerhalb kaum vorstellbarer, ‚astronomischer‘ Zeiträume in Blei. Anhand von Gesteinsproben und ihrem Verhältnis von Blei zu Uran haben die Wissenschaftler das genannte ungefähre Alter der Erdkugel bestimmt.

Warum sind Sonne und Mond keine Planeten?

Im Weltall gibt es eine strenge Hierarchie: Stern, Planet, Mond. Die Sonne ist ein Stern, weil sie selbst leuchtet. Der Planetumkreist die Sonne und wird von ihr angestrahlt. Auch Monde beziehen ihr Licht von der Sonne. Aber ihre Bahn läuft um den Planeten, nicht um die Sonne. Jeder Planet kann mehrere Monde haben – allein die Monde des Saturns zählen 82.

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