3D-Druck: Mit dieser Methode ist Henkel der Innovator der additiven Fertigung
Henkel und EnvisionTEC schaffen einen Meilenstein in der additiven Fertigung: Mit welcher Methode große 3D-Bauteile massenweise und präzise mit hohen Geschwindigkeiten produziert werden.
Never change a winning team: Das dachten sich wohl auch Henkel und EnvisionTEC. Gemeinsam haben beide Unternehmen schon eine Vielzahl an neuartigen Anwendungen konzipiert und Teile für den medizinischen und industriellen Bereich gedruckt. Nun treiben sie zusammen den 3D-Druck in der Industrieproduktion voran. Henkel zeigt sich schon seit Jahren als Innovator der additiven Fertigung.
Das erklärte Ziel von Henkel und EnvisionTEC: eine additive Massenfertigung von finalen Bauteilen anzubieten.
3D-Druck: Henkel bringt innovatives Material
Henkel hat ein neues Material entwickelt, das speziell dafür designt ist, auf Basis einer innovativen Materialchemie von Photopolymeren die Funktionalität von 3D-Druck-Verfahren zu optimieren. Genauer gesagt bezieht sich die Entwicklung auf FDM-Verfahren. Unter „Fused Deposition Modeling“ oder „Fused Filament Fabrication“ versteht man ein additives Fertigungsverfahren, mit dem ein Werkstück schichtweise aus einem schmelzfähigen Kunststoff oder auch aus geschmolzenem Metall aufgebaut wird.
Dieses optimierte FDM-Verfahren kombiniert Henkel mit der Expertise von EnvisionTEC. Der Partner hat ein Hochgeschwindigkeits-Produktionssystem im Portfolio. Mit dem neuen Material wird die Oberflächenbeschaffenheit und Präzision eines SLA/DLP-Verfahrens beim Einsatz genau dieses Produktionssystems erreicht und kombiniert.
3D-Druck: Diese innovative Methode löst endlich ein altes Problem
Was sind SLA/DLP-Druckverfahren?
Digital Light Processing, DLP, ist eine digitale Lichtverarbeitung. Es handelt sich um eine 3D-Druck-Technologie, die auf Harzbasis arbeitet. Hier entsteht das gedruckte Objekt durch einen digitalen Lichtprozessor.
Stereolithografie-3D-Druck, SLA, ermöglicht hochgenaue, isotrope, wasserdichte Prototypen in verschiedenen Materialien. Feine Details und eine glatte Oberfläche lassen sich additiv herstellen.
Gemeinsam wollen Henkel und EnvisionTEC das enorme Potenzial nutzen, um dieses neuartige Materialwissen zu nutzen und die Einführung der DLP-Technologie in der industriellen Produktion zu beschleunigen.
Material und Drucktechnologie ergeben einzigartiges Produkt
Die Kombination aus Henkels Materialkompetenz und der Druckertechnologie von EnvisionTEC ermöglicht die Herstellung von Teilen, die langfristig stabil sind, ohne die mechanischen Eigenschaften zu verlieren. Viele Bauteile werden mit der Zeit spröde oder verändern ihre Farbe – das passiert mit dem neuen Verfahren nicht und die Genauigkeit und Oberflächenbeschaffenheit bleiben auch erhalten.
EnvisionTECs patentierte „continuous Digital Light Manufacturing (cDLM)“ Hochtemperatur (HT)-Technologieplattform wird nun Bestandteil von Henkels Partnernetzwerk im Bereich des 3D-Drucks. Unter der Marke Loctite werden beide weiter zusammenarbeiten. Neben dem Projekt, große 3D-Bauteile mit hohen Geschwindigkeiten und ohne Einbußen bei der Oberflächenbeschaffenheit und Präzision zu schaffen, soll es weitere Entwicklungen geben.
„EnvisionTEC konzentriert sich seit 19 Jahren darauf, nicht nur Geräte oder Materialien, sondern echte Lösungen zu liefern“, erklärt Al Siblani, CEO von EnvisionTEC. „Wir freuen uns, dass unsere harte Arbeit und Zusammenarbeit mit Henkel in den letzten zwei Jahren dazu geführt hat Bieten Sie jetzt praktische Lösungen für hochvolumige Fertigungsanwendungen an, die herkömmliche Prozesse stören und gleichzeitig einen soliden ROI bieten.“
Henkel stellt Material Loctite bereit
Zum Partnernetzwerk von Henkel gehört auch Carbon. Für die Carbon 3D-Drucker stellt Henkel das zertifizierte Material „Loctite 3D IND405“ zur Verfügung. Industriekunden erhalten außerdem Zugang zu Henkels patentierter Einkomponenten-Technologie für den Einsatz mit Carbons Digital Light Synthesis 3D-Druck-Prozess.
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Woraus besteht Loctite 3D IND405 Clear?
Bei Loctite 3D IND405 Clear handelt es sich um ein transparentes, schlagzähes und halbsteifes 3D-druckbares Material. Das transparente Polymer wird als einkomponentiges Harz hergestellt. Es lässt sich mühelos drucken. Ingenieure erhalten so eine langlebige Materiallösung, die in Halterungen, Gehäuse und anderen Produktionsbereichen eingesetzt werden kann.
„Henkel ist ein führender Anbieter von Einkomponenten-Technologien in der additiven Fertigung. Durch die Ausdehnung unserer Partnerschaft mit Carbon können wir Loctite-Lösungen an Kunden in Luftfahrt, Automobilbau sowie Industrie- und Medizinmärkten liefern. Gemeinsam bieten wir einen effizienten Workflow für die additive Fertigung, der die Produktion langlebiger finaler Bauteile ermöglicht“, sagt Simon Mawson, Senior Vice President und Head of 3D Printing bei Henkel.
Henkel bietet unter der Marke Loctite immer mehr Harze für Photopolymer-Technologien zur Verarbeitung mit einem 3D-Drucker an.
Zu den weiteren Fotopolymermaterialien der Marke Loctit zählen:
- Loctite 3955 3D HDT280 FST: Ein halogenfreies Pflanzenmaterial, das flammhemmende Eigenschaften hat. Dieses Material ist das erste 3D-Photopolymer, das die FST-Standards für vertikale Verbrennung und Luft- und Raumfahrt erfüllt.
- Loctite 3D IND406 HDT100: Weist eine hohe Dehnung auf und ist ein hartes Material mit guter Stabilität. Ideal für den Werkzeugbau, Innen – und Maschinenteile. Dieses Material kann für die Herstellung von Endteilen in der Automobil-, Konsumgüter- und allgemeinen Fertigung verwendet werden.
- Loctite 3D 3843 HDT60 High Toughness: Schlagfestes Harz mit starker Oberflächenbeschaffenheit. Eignet sich ideal für die Herstellung langlebiger Teile, Werkzeuge und Formteile bei niedrigen Temperaturen in verschiedenen Branchen.
- Loctite 3D IND402 A70 High Rebound: Elastomer mit hohem Rückprall, das keiner thermischer Nachbearbeitung bedarf und sich ideal für Gitterstrukturen wie Zwischensohlen oder weiche Einsätze eignet.
3D-gedruckte Nasenabstriche für Covid-19-Tests
Auch in der Corona-Pandemie beteiligt sich Henkel mit einer innovativen Lösung. Ein Nasenabstrich aus dem 3D-Drucker kommt bei Covid-19-Tests zum Einsatz.Um das Virus nachzuweisen, wird unter anderem ein Nasopharynx-Abstrich durchgeführt, bei dem Erregermaterial aus der Nasenhöhle von Patienten entnommen wird. Die Abstrichstäbchen werden weltweit nur von wenigen Anbietern angeboten. In Kooperation mit Origin hat Henkel Materialtests eine Palette von 3D-druckbaren medizinischen Fotopolymeren geliefert, die für die Covid-19-Test eingesetzt werden können.
Corona: Immer mehr Patienten im Krankenhaus – Mediziner vor neuer Situation
Henkel wurde 1876 gegründet und blickt auf mehr als 140 Jahre Firmengeschichte zurück. Im Jahr 2019 erzielte Henkel einen Umsatz von mehr als 20 Milliarden Euro.
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