Peri 30.11.2020, 07:02 Uhr

Additiver Beton-Bau industrialisiert

Videos von Prototypen, die mit Beton Häuser „drucken“ kursieren einige in den sozialen Medien. Jetzt hat ein Anbieter von Schalungs- und Gerüstsystemen den ersten 3D-Betondrucker zur Herstellung von Betonfertigteilen verkauft.

Demonstration des individuellen 3D-Beton-Drucks auf einer Fachmesse. Foto: PERI

Demonstration des individuellen 3D-Beton-Drucks auf einer Fachmesse.

Foto: PERI

Die Peri GmbH beschäftigt sich seit Jahren intensiv mit der 3D-Betondrucktechnologie und hat sich hierzu vor zwei Jahren am dänischen Unternehmen für 3D-Betondrucker Cobod beteiligt. Seitdem wurde gemeinsam an der Weiterentwicklung der Technologie und der Markterschließung gearbeitet. Der jetzt verkaufte Drucker ist ein „Portaldrucker“, d.h. der Druckkopf bewegt sich über drei Achsen auf einem fest installierten Metallrahmen. Der Vorteil: Der Drucker kann sich in seinem Rahmen an jede Position innerhalb der Konstruktion bewegen. Häufiges Versetzen und wiederkehrendes Kalibrieren ist so nicht nötig. Bedient wird der Drucker von lediglich zwei Personen. Der Druckkopf und die Druckergebnisse werden per Kamera überwacht.

Eine Vision wird wahr: Mehrfamilienhaus aus dem 3D-Drucker

Mit einer Druck-Geschwindigkeit von 1 m/s ist der BOD2 laut Hersteller aktuell der schnellste 3D-Betondrucker auf dem Markt. Für einen Quadratmeter doppelschalige Wand benötigt der BOD2 rund 5 Minuten. „Wir bei Peri sind vom Potenzial von 3D-Betondruck überzeugt“, sagt Thomas Imbacher, Geschäftsführer Innovation und Marketing der Peri Gruppe und ergänzt: „Aktuell arbeiten viele Hochschulen und Unternehmen daran, diese Technologie für unterschiedliche Markt-Segmente, wie zum Beispiel den Wohnungsbau, zu erschließen und zu industrialisieren. Bei Peri arbeitet das Betondruck-Team mit Hochdruck an diesem Thema und wir sind sicher, dass wir hier bald weitere Erfolge melden können.“

Der an die Röser GmbH gelieferte Drucker, soll am Standort Laupheim unterschiedlichste Betonfertigteile produzieren. Für die Anfangsphase sind Betonbauteile mit freier Gestaltungsmöglichkeit im Bereich der Freiraumplanung, Sonderformen für den Straßen- und Tiefbau, gestalterische Bauteile im Hochbau oder auch Einzelstücke aus Beton geplant.

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Podcast-Tipp Druckwelle: Das Haus aus dem 3D-Drucker

Im nordrhein-westfälischen Beckum entsteht gerade Deutschlands erstes Wohngebäude aus dem 3-D-Drucker. Redakteur Stefan Asche war auf der Baustelle und hat sich Details des Projekts erläutern lassen. Dr. Fabian Meyer-Broetz von der ausführenden Peri GmbH verriet ihm beispielsweise, dass der aufgebaute Drucker für einen Quadratmeter Hohlwand nur fünf Minuten benötigt. „Theoretisch möglich wäre aber sogar die vierfache Geschwindigkeit.“ Bedient werden könne die Maschine von zwei Personen.

Ein Beitrag von:

  • Frank Jablonski

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