Alpine druckt eisiges „Konzentrat aus Leistung und Technologie“
Der französische Sportwagenhersteller Alpine nutzt die additive Fertigung, um seinem Showcar „A390_β“ eine einzigartige Optik zu verleihen.
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Das Showcar Alpine A390_β überrascht mit alpinem Interieur, teils additiv gefertigt.
Foto: CORTESI, Adrien / Cetadi Prod
Die französische Sportwagenmarke Alpine, die seit 1973 zum Renault-Konzern gehört, hat das Showcar „A390_β“ vorgestellt. Dabei handelt es sich nach Herstellerangaben um ein „reines Konzentrat aus Leistung und Technologie“, einen „greifbaren Beweis für das Niveau der Exzellenz, an dem das zukünftige Serienmodell gemessen werden wird“ und eine „fantastische Gelegenheit, sich von den Regeln der Industrie zu lösen und bei jedem Aspekt des Fahrzeugs an die Grenzen zu gehen“.
Marc Poulain, Chefdesigner von Alpine, stellte sich eine „von den Alpen inspirierte Gesamtsymbolik“ vor, die einem Formel-1-Cockpit zur Ehre gereichen würde.
Der Fahrzeugboden besteht aus recyceltem Carbon
Puh – ziemlich dick aufgetragen! Gleichwohl sind ein paar Details durchaus spektakulär. Beispiel 1: Der Boden des Fahrzeugs. Er setzt sich aus 360 dreieckigen Profilen zusammen, die per Formpressen gefertigt und anschließend zusammengeklebt wurden. Auf der einen Seite ist Carbon sichtbar, auf der anderen glänzt Silizium. Hersteller ist Lavoisier Composites. Das Start-up aus Lyon hat sich auf die Entwicklung und Herstellung von Teilen aus Verbundstoffen spezialisiert. Im konkreten Fall nutzt es recycelte Materialien, die aus der Luftfahrt- und Solarindustrie stammen.
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Beispiel 2: Die Kopfstützen. Sie werden additiv gefertigt von der Erpro Group. Das französische Unternehmen – nach eigenen Angaben landesweit führend im 3D-Druck – ist bekannt für seine hochmodernen Prototypen für die Automobil-, Luftfahrt-, Design- und Luxusbranche. CEO Cyrille Vue sieht seine Mitarbeitenden als „digitale Handwerker, die für ihre Kunden die komplexesten Entwürfe in die Realität umsetzen“.
Verdruckt wurde ein Elastomer auf Basis von Rizinussamen
Mit seinem Designer Vincent Rigommier kam er schnell überein, dass sie nur mithilfe des 3D-Drucks eine Kopfstütze herstellen konnten, die den eingegangenen Entwürfen perfekt entsprach. Bei der Realisierung setzten sie auf ein biobasiertes Elastomer, das zum Teil aus Rizinussamen hergestellt wird. Sie druckten mehrere Muster, um die ideale Dicke zu finden, sodass das Material sehr leicht erscheint, aber dennoch fest und flexibel bleibt. Ziel war es, dass jede Kopfstütze wirkt, als sei sie aus Eis geschnitzt. Beinahe unsichtbar integriert sind Lautsprecher.
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Insgesamt sind Teile des Interieurs – auch abseits von Marketingfloskeln – eine durchaus beeindruckende Demonstration der Leistungsfähigkeit des 3D-Drucks.
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