Australische Ingenieure bauen Düsentriebwerk mit 3D-Drucker
Ingenieure aus Australien haben es geschafft, ein kleines Düsentriebwerk mit dem 3D-Drucker zu produzieren. Erste Tests in einem Flugzeug sollen noch dieses Jahr starten. Airbus und Boeing haben angeblich schon Interesse an der Technik bekundet.
Eine der Hilfsturbinen für den Business-Jet Dassault Falcon 20 ist derzeit in Australien zu besichtigen und soll noch in diesem Jahr in ein Flugzeug eingebaut werden. Die zweite befindet sich im Produktionswerk Toulouse von Safran – ein französisches Unternehmen, das in einem Joint Venture mit General Electric die Triebwerke für die meisten Airbus A320-Flugzeuge produziert.
3D-Drucker nutzt Titan, Aluminium und Nickel-Legierungen
Die Ingenieure der australischen Monash Universität haben die 14 Hauptkomponenten der Turbine innerhalb eines Monats gedruckt. Dabei wurden zahlreiche Materialien eingesetzt – unter anderem Titan, Aluminium und Nickel-Legierungen.
Ein Problem für das Team war es, dass die Turbine ein relativ altes Produkt ist, für das es keinerlei computerisierte Zeichnungen gab. Daher mussten ein Jahr lang sämtliche Komponenten vor dem Druck genau vermessen und auf die Materialzusammensetzung hin untersucht werden.
Bei den ersten Flugtests in diesem Jahr wollen sich die Ingenieure schrittweise vortasten: Zunächst sollen die einzelnen Hauptkomponenten in ein Triebwerk eingebaut werden. Wenn die Tests dann ohne Schwierigkeiten ablaufen, soll schließlich das komplette Triebwerk in einer Falcon 20 zum Einsatz kommen. Unter Sicherheitsaspekten stellt das kein nennenswertes Risiko dar, weil der Jet bei Fehlern jederzeit auf die Hauptturbinen umschalten kann.
Airbus und Boeing zeigen Interesse am 3D-Druck
Erklärtes Ziel der Universität Monash ist es, zukünftig auch Haupttriebwerke großer Jets mit dem 3D-Drucker herzustellen. Das wird allerdings erst in einigen Jahren möglich sein.
Interesse an der Technologie haben angeblich schon die großen Flugzeughersteller Airbus und Boeing bekundet. Sie könnten davon profitieren, dass beim 3D-Druck kein Abfall anfällt. Angesichts hoher Materialkosten für Werkstoffe wie Titan kann das zu erheblichen Einsparungen führen. Der Triebwerkhersteller Rolls-Royce nutzt den 3D-Druck schon in der Prototypenherstellung.
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