Local Motors expandiert 10.02.2015, 06:55 Uhr

Bald sollen gedruckte Autos auf Europas Straßen rollen

Local Motors will Europa erobern und sein Hauptquartier in Berlin aufbauen. Der Autobauer aus Arizona erregte in den vergangenen Monaten Aufsehen, weil er die komplette Karosserie seines Modells „Strati“ einfach ausdruckt. In nur 44 Stunden ist so ein gedrucktes Auto fertig.

Der Strati, ein tiefer gelegter Elektro-Zweisitzer, wurde Mitte Januar auf der Detroit Auto Show vorgestellt. Der Wagen stammt aus einem 3D-Drucker. Das Unternehmen Local Motors aus Chandler im US-Bundesstaat Arizona produziert ihn. Der Herstellungsprozess dauert 44 Stunden, doch Local Motors hat sich vorgenommen, ihn auf 24 Stunden zu reduzieren. Nachdem die Karosserie und das Fahrwerk gedruckt sind, werden die mechanischen Komponenten wie Motor, Batterien, Kabel und Federung ergänzt. 

Der Strati, ein tiefer gelegter Elektro-Zweisitzer, wurde Mitte Januar auf der Detroit Auto Show vorgestellt. Der Wagen stammt aus einem 3D-Drucker. Das Unternehmen Local Motors aus Chandler im US-Bundesstaat Arizona produziert ihn. Der Herstellungsprozess dauert 44 Stunden, doch Local Motors hat sich vorgenommen, ihn auf 24 Stunden zu reduzieren. Nachdem die Karosserie und das Fahrwerk gedruckt sind, werden die mechanischen Komponenten wie Motor, Batterien, Kabel und Federung ergänzt. 

Foto: Gretel Johnstone/dpa

Die kleine etwas andere Automanufaktur Local Motors aus Phoenix, der Hauptstadt des US-Bundesstaates Arizona expandiert über den großen Teich und will in Berlin eine Europa-Zentrale ansiedeln. „Diese Stadt ist dafür ideal“, sagt Damien Declercq, bei Local Motors Manager für „New Business Development“. Declercq schnuppert schon seit dem vergangenen Sommer deutsche Hauptstadtluft: Der 38-Jährige hat sich im Rainmaking Loft in Kreuzberg neben anderen Start-up-Firmen niedergelassen.

Berlin soll nah Möglichkeit auch eine Mikrofabrik bekommen

Schon im nächsten Jahr will Local Motors in Berlin eine seiner Mikrofabriken aufstellen, in der 100 bis 120 neue Arbeitsplätze entstehen. „Wir werden unser Hauptquartier in Berlin aufbauen – da würde es viel Sinn ergeben, dort auch eine Mikrofabrik aufzubauen. Allerdings: Wenn es in einer anderen Stadt ein interessantes Projekt gibt, könnten wir auch woanders mit der europäischen Produktion  starten“, so Declercq.

Stellenangebote im Bereich Fertigungstechnik, Produktion

Fertigungstechnik, Produktion Jobs
CoorsTek GmbH-Firmenlogo
Prozessingenieur / Ingenieur (m/w/d) Produktion CoorsTek GmbH
Mönchengladbach Zum Job 
H-O-T Härte- und Oberflächentechnik GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Entwicklungsingenieur (m/w/d) Beschichtungstechnik H-O-T Härte- und Oberflächentechnik GmbH & Co. KG
Nürnberg Zum Job 
Harro Höfliger Verpackungsmaschinen GmbH-Firmenlogo
Mechaniker / Mechatroniker Sondermaschinenbau (m/w/d) Harro Höfliger Verpackungsmaschinen GmbH
verschiedene Standorte Zum Job 
PASS GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Ingenieur für Anlagentechnik und Prozessautomatisierung mit Schwerpunkt SPS-Programmierung (m/w/x) PASS GmbH & Co. KG
Schwelm Zum Job 
DANNEMANN Cigarrenfabrik GmbH-Firmenlogo
Produktionsplaner (m/w/d) DANNEMANN Cigarrenfabrik GmbH
Lübbecke Zum Job 
KLN Ultraschall AG-Firmenlogo
Projekt-/Vertriebsingenieur (m/w/d) KLN Ultraschall AG
Heppenheim Zum Job 
Cargill-Firmenlogo
Maintenance Manager (m/w/d) Cargill
Salzgitter Zum Job 
Hochschule Mannheim-Firmenlogo
Professur "Werkstoffwissenschaften und Fertigungstechnologie" (w/m/d) Hochschule Mannheim
Mannheim Zum Job 
Rheinmetall AG-Firmenlogo
Mitarbeiter (m/w/d) Rheinmetall AG
Düsseldorf Zum Job 
Universität Bremen-Firmenlogo
Professur (Besoldungsgruppe W3) für das Fachgebiet Werkstofftechnik/Metalle Universität Bremen

„Wir werden das ganze Auto verändern“

Gegründet hat Local Motors ein Ex-US-Marine, der 41-jährige John „Jay“ Rogers. „Tesla hat den Elektroantrieb weltberühmt gemacht – wir werden das ganze Auto verändern“, erklärte Rogers dem Internet-Magazin Mashable. Und das geht bei Local Motors so: Aus dem Kopf eines ratternden Roboters quetscht eine dicke, schwarze Paste heraus.

Am Strati sei nichts Konventionelles schreibt das Unternehmen Local Motors. Weder der Herstellungsprozess noch die Firma dahinter. So haben etwa 48.000 Menschen aus 130 Ländern an der Entwicklung mitgewirkt. 

Am Strati sei nichts Konventionelles schreibt das Unternehmen Local Motors. Weder der Herstellungsprozess noch die Firma dahinter. So haben etwa 48.000 Menschen aus 130 Ländern an der Entwicklung mitgewirkt.

Quelle: https://localmotors.com/3d-printed-car/

Es hat was von einer Riesen-Zahnpastatube, nur ist es ein Gemisch aus Karbon und Plastik namens Acrylnitil-Butadien-Styrol. Aus diesem Material bestehen auch die weltberühmten Legosteine. Jede dieser Schichten ist etwa einen halben Zentimeter dick. Insgesamt besteht die Karosserie des Strati aus über 200 Schichten. In nur 44 Stunden ist der Elektrowagen fertig.

Strati bedeutet übersetzt „schichten“

Den Namen für das Auto aus dem3D-Drucker hat sich der italienische Designer Michele Anoé ausgedacht: Strati bedeutet übersetzt „schichten“. Strati-Erfinder Anoé ist nicht bei Local Motors angestellt. Die Firma beschäftigt in ihrem Hauptquartier gerade mal 87 Mitarbeiter. Rogers setzt für die Designfindung auf Crowdsourcing: Etwa 48.000 Menschen aus 130 Ländern, Amateure und Profis wie Anoé, machen Design-Vorschläge. Anoé hat für den Strati-Entwurf von Local Motors 5000 Dollar bekommen.

CEO Rogers verspricht vollste Transparenz: „Wir haben keine Geheimnisse. So bekommen wir die besten Ideen, müssen aber nur bezahlen, wenn die Leute tatsächlich einen Beitrag leisten.“ Ein Riesenvorteil der Fahrzeugentwicklung von Local Motors ist seine Geschwindigkeit. „Wir brauchen derzeit etwa 18 Monate von der ersten Idee bis zum fertigen Auto“, sagt Damien Declercq. Bei einem konventionell hergestellten Auto sind es vier bis fünf Jahre.

Elektroauto Strati besteht aus insgesamt 49 Teilen

Die Grundidee hinter den Fahrzeugen von Local Motors ist Teile-Minimalismus: Ein herkömmliches Auto besteht aus gut 10.000 Bauteilen, der Strati hingegen nur aus 49 Teilen. Die komplette Karosserie kommt aus dem Drucker. Der 44 Kilowatt Elektromotor und das Getriebe stammen vom Renault Twizy, die Ledersitze sind Spezialanfertigungen. Strati wiegt rund eine Tonne. Er schafft ein Tempo von rund 80 Stundenkilometer und hat eine Reichweite von 100 Kilometern. Strati soll zwischen 16.000 und 26.000 Euro kosten. Es wird wohl Zeit, dass Declercq mal mit dem deutschen TÜV redet.

 

Ein Beitrag von:

  • Detlef Stoller

    Detlef Stoller ist Diplom-Photoingenieur. Er ist Fachjournalist für Umweltfragen und schreibt für verschiedene Printmagazine, Online-Medien und TV-Formate.

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.