Drupa 2016 03.06.2016, 14:48 Uhr

Dieser riesige Schneckenpanzer kommt aus dem 3D-Drucker

Ein 37 kg schwerer Schneckenpanzer aus dem 3D-Drucker, ein Drucker mit einem Durchsatz von 8.700 Seiten pro Minute und historische Druckmaschinen, die Musik spielen: Das alles können Besucher der drupa 2016 in Düsseldorf noch bis zum 10. Juni bestaunen. 

Der VDMA hat auf der drupa die Meeresschnecke drupa ricinus – die Schnecke heißt wirklich so – als riesige Nachbildung (3 m³) ausgedruckt. Die Herausforderung war die präzise Nachbildung der rauen und stacheligen Außenwand und der gleichzeitig glatten und sanft gewundenen Innenwände. 

Der VDMA hat auf der drupa die Meeresschnecke drupa ricinus – die Schnecke heißt wirklich so – als riesige Nachbildung (3 m³) ausgedruckt. Die Herausforderung war die präzise Nachbildung der rauen und stacheligen Außenwand und der gleichzeitig glatten und sanft gewundenen Innenwände. 

Foto: Messe Düsseldorf

Der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbauer (VDMA) zeigt auf der weltgrößten Druckmesse drupa einen maßstabsgetreuen 3D-Nachdruck der Meeresschnecke drupa ricinus – die Schnecke heißt wirklich so. Sie kommt auf eine Größe von 160x160x120 cm und wiegt 37 kg. 33 Stunden hat der Druck mit UV-härtendem Gel gedauert.

Zahlreiche Stunden hat auch die Vorarbeit verschlungen. Zunächst mussten die Experten den Kalkpanzer, der von außen gestachelt und innen spiegelglatt ist, nämlich im Computertomographen analysieren. Dann erstellten sie am Computer ein Druckmodell.

Der VDMA hat mithilfe eines Computertomographen ein 3D-Modell der Meeresschnecke drupa ricinus hergestellt. Dieses Modell nutzen Unternehmen weltweit, um Muscheln in unterschiedlicher Größe zu drucken. 

Der VDMA hat mithilfe eines Computertomographen ein 3D-Modell der Meeresschnecke drupa ricinus hergestellt. Dieses Modell nutzen Unternehmen weltweit, um Muscheln in unterschiedlicher Größe zu drucken.

Quelle: Rolf Vennenbernd/dpa

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„Dieser komplexe Bauplan der Schöpfung hat uns vieles abverlangt“, sagt Rainer Gebhardt, Projektleiter der Arbeitsgemeinschaft Additive Manufacturing im VDMA. Der große Vorteil: Der erzeugte Datensatz erlaubt nahezu beliebige Skalierbarkeit. Mehrere Firmen haben mit ihm Schneckengehäuse unterschiedlichster Größen gedruckt.

„Die beteiligten Firmen haben Stückzahlen von 1 bis 2.500 Stück gefertigt“, sagt Gebhardt. „Sie haben die Größe skaliert und auf Basis der vorhandenen Daten teils auch Schnittmodelle ausgedruckt.“ Beim Unternehmen 3D Fab sind so beispielsweise farbige drupa-Schnecken aus einem Gips-Polymergemisch entstanden.

Inkjet-Drucker von HP schafft 522.000 Seiten pro Stunde

Wie schnell mittlerweile der Zeitungsdruck funktioniert, zeigt HP. Der US-amerikanische Druckerhersteller hat die T490 HD zur drupa geschleppt – eine digitale Druckmaschine, die unter anderem bei der Produktion der Schweizer Tageszeitung Walliser Bote zum Einsatz kommt.

Dieser Inkjet-Drucker von HP druckt 522.000 Seiten pro Stunde. 

Dieser Inkjet-Drucker von HP druckt 522.000 Seiten pro Stunde.

Quelle: Messe Düsseldorf

Ihre Leistung ist erstaunlich: Die Maschine druckt mit einer Inkjet-Technologie, die man vom Ursprung her aus handelsüblichen Tintenstrahldruckern kennt, innerhalb von 80 Sekunden eine 1 m lange Papierbahn von der Länge einer Stadionrunde, also über 300 m pro Minute. Das entspricht pro Minute 8.700 DIN A4 Seiten oder über 522.000 Seiten pro Stunde.

Historische Druckmaschinen machen Musik

Das Museum für Druckkunst Leipzig hat sich für die drupa etwas Besonderes einfallen lassen. Es macht historische Drucktechniken zu einem Hörerlebnis. Zu den Bestandteilen des Orchesters zählen eine Buchdruckmaschine, ein Heidelberger Tiegel und die Setzmaschine Linotype. Mit ihren Sounds hat ein Klangkünstler Olaf Parusel unter dem Motto „The Sounds of printing“ eine Komposition erstellt, die Messebesucher am Stand hören und über einen QR-Code direkt auf Smartphone oder Tablet laden können. Zu sehen gibt es außerdem eine Buchdruckschnellpresse von 1894 in Aktion.

Buchdruckmaschine, ein Heidelberger Tiegel und eine Linotype: Mit ihren Sounds hat Klangkünstler Olaf Parusel eine Musikkomposition gezaubert. Besucher können sie am Messestand hören und via QR-Code aufs Smartphone laden. 

Buchdruckmaschine, ein Heidelberger Tiegel und eine Linotype: Mit ihren Sounds hat Klangkünstler Olaf Parusel eine Musikkomposition gezaubert. Besucher können sie am Messestand hören und via QR-Code aufs Smartphone laden.

Quelle: Messe Düsseldorf

Und was gibt es noch Neues auf der drupa? In den nachfolgenden Videos wird beispielsweise über den Digitaldrucker Dreamlabo 5000 von Canon berichtet. Der Industrie-Tintenstrahlproduktionsdrucker für Fotolabore, Digitaldrucker und Fotobuchhersteller soll laut Hersteller eine höhere Qualität als Echtfotosysteme bieten.

 

Ein Kuvertiersystem für den unteren bis mittleren Leistungsbereich stellt auf der drupa das Unternehmen Kern vor. K 1600 ist für Produkte des Transaktions- und Direktwerbemarkts vorgesehen und laut Kern schnell, einfach, vielseitig und flexibel einsetzbar. Die Maschine ist ausgelegt für den Einsatz im Mehrschichtbetrieb.

 

Mit K 3600 hat Kern zudem ein Hochleistungskuvertiersystem mit integriertem Vollfarben-Drucksystem im Programm. Damit können 27.000 Kuverts pro Stunde produziert werden. Die Maschine arbeitet weitgehend autonom, so dass eine Person zur Bedienung ausreicht.

 

Mit sehr hoher Geschwindigkeit arbeitet die Trillium One von Xeikon. Die digitale Druckmaschine basiert auf Flüssigtoner-Technologie für Druckereien. Die Druckqualität liegt bei 1200 dpi Auflösung, die Geschwindigkeit bei 60 Meter pro Minute. Xeikon verspricht geringe Druckkosten durch niedrigen Tintenverbrauch.

 

Xeikon präsentiert auf der Messe auch eine Etikettendrucklösung mit Fusion-Technologie. Der gesamte Vorgang wird digital gesteuert.

 

 

Ein Beitrag von:

  • Patrick Schroeder

    Patrick Schroeder arbeitete während seines Studiums der Kommunikationsforschung bei verschiedenen Tageszeitungen. 2012 machte er sich als Journalist selbstständig. Zu seinen Themen gehören Automatisierungstechnik, IT und Industrie 4.0.

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