Essen aus dem 3D-Drucker verhindert tödliches Verschlucken
Ein 3D-Drucker versetzt Hähnchenpaste mit einem Geliermittel und schießt diese Schicht für Schicht aus den Düsen. Es entsteht ein leicht kaubares Brustfilet für Menschen, die an Dysphagie leiden – eine tückische Schluckstörung, bei der herkömmliche Lebensmittel oft in der Luftröhre landen und zum Erstickunstod führen.
Bei jedem Schluck, den sie trinken, sind sie in Lebensgefahr, ebenso bei jedem Bissen, den sie essen: Fünf Millionen Menschen leiden allein in Deutschland an Dysphagie, einer Kau- und Schluckstörung, die die Gefahr in sich birgt, dass Getränke und Speisen nicht im Magen, sondern in der Lunge landen. Im Extremfall führt das zu langsamem Ersticken.
3D-Drucker schießt Hähnchenpaste aus den Düsen
Durch eine spezielle Art der Essenszubereitung lassen sich die Gefahren mindern. Jedes Lebensmittel wird dazu passiert, verdünnt und schließlich mit Hilfe eines Geliermittels angedickt. Je nach Fortschritt der Erkrankung ist die Konsistenz nach der Zubereitung beispielsweise schaumig wie Softeis oder Sahne. Was bisher mühsam von Hand gemacht wird, soll künftig ein 3D-Drucker übernehmen.
Aus jeder seiner Düsen sprüht der Drucker Lage um Lage verflüssigte Lebensmittel auf den Teller. Präzise dosiertes Geliermittel sorgt dafür, dass die Speisen die gewünschte Konsistenz bekommen. „Aus einer Düse kommt Hähnchenpaste, aus der zweiten Kartoffeln und aus der dritten Erbsen- und Möhrenmus“, erklärt Matthias Kück, Geschäftsführer des Unternehmens Biozoon aus Bremen. Der Performance-3D-Drucker trägt die einzelnen Schichten so auf, dass appetitlich anmutende Formen entstehen. „Hähnchen etwa erhält die Form eines Brustfilets.“
3D-Drucker soll Ende 2015 auf den Markt kommen
Der Prototyp des Mittagessen-Druckers wird derzeit am Institut für Lebensmitteltechnik an der Fachhochschule Weihenstephan-Triesdorf in Freising bei München getestet. Biozoon ist Spezialist für die Herstellung spezieller Nahrungsmittel – etwa für Kranke. Performance heißt das Forschungsvorhaben, das die Europäische Union mit drei Millionen
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