Ingenieure bauen Marshaus mit dem 3D-Drucker
An die 3D-Drucker – fertig – los! Die Nasa sucht in einem Wettbewerb nach Wohnlösungen für ein Leben auf dem Mars. Voraussetzung ist, dass die Behausung aus dem 3D-Drucker kommt.
Die Expansion der Menschheit in unser Sonnensystem ist für die amerikanische Weltraumbehörde Nasa längst keine Utopie mehr. In den 2030er Jahren, so das erklärte Ziel, sollen Menschen zum Mars gebracht werden und dort die Forschungen weiterführen, die von Robotern bereits seit über 40 Jahren angestellt werden.
In der wichtigen Frage, wie Menschen während ihres Aufenthaltes auf dem Roten Planeten wohnen könnten, hofft die Nasa jetzt auf Hinweise aus der 3D-Druck-Community. Zusammen mit dem Netzwerk für 3D-Drucktechnologie America Makes hat die Weltraumbehörde den Design- und Konstruktionswettbewerb „3D Printed Habitat Challenge“ ausgeschrieben.
Entwicklung eines Hauses für vier Personen
Dahinter steckt die Idee eines nachhaltigen Wohnungsbaus, vorerst auf der Erde, aber später auch auf Mond und Mars, der lokal vorhandene Materialien und additive Fertigungsverfahren nutzt. Insgesamt ist der Wettbewerb mit 2,25 Millionen US-Dollar Preisgeld dotiert und in mehrere Phasen aufgeteilt.
Nach der ersten Designphase folgt eine zweigeteilte Konstruktionsphase, in der ausgewählte Teilnehmer zunächst additive Fertigungstechniken entwickeln. Dann werden die Behausungen im Originalmaßstab umgesetzt.
Damit die Wettbewerbsteilnehmer wissen, welche Anforderungen an die gedruckte Behausung gestellt werden, hat die Nasa ein fiktionales Szenario entwickelt. Darin gibt es vier Menschen, die sich auf ihre lange Reise zum Mars im Jahr 2035 vorbereiten. Während ihres Trainingsprogramms auf der Erde sollen sie in einer bis zu 90 m2 großen Behausung ein Jahr lang leben. Das Quartier sollte komfortabel sein, inklusive Kochbereich, Schlaf- und Badezimmer und wäre der Prototyp für eine entsprechende Unterkunft auf dem Mars.
Wettbewerbsteilnehmer sollen Standort auf dem Mars benennen
Nach den Wettbewerbsvorgaben soll die Trainingsunterkunft vom vierköpfigen Astronautenteam selbst hergestellt werden können, indem 3D-Druck und Materialressourcen vor Ort verwendet werden. Dafür müssen sich die Wettbewerbsteilnehmer auch intensiv mit dem Wetter und anderen Gegebenheiten auf dem Mars auseinandersetzen, denn sie sollen einen genauen Standort der Behausung auf dem fernen Planeten angeben. Analog zu der Stelle, die sie für ihr Haus auf dem Mars ausgesucht haben, sollen die Teilnehmer einen Ort auf der Erde benennen, der den Bedingungen auf dem Mars am nächsten kommt.
Auch die Esa hat bereits 3D-Druck für Kuppelhäuser auf dem Mond getestet
Auch die europäische Raumfahrtagentur Esa schätzt den 3D-Druck als vielversprechende Technologie hinsichtlich der Unterkünfte auf anderen Planeten ein. Vor zweieinhalb Jahren testete sie, ob eine Behausung mit Staub der Mondoberfläche gebaut werden könnte.
Damals hatte das Architekturbüro Foster + Partners, das in Deutschland durch den Bau der Glaskuppel auf dem Reichstag bekannt geworden ist, auch für die Mondbasis eine Kuppelform entwickelt. Sie besitzt eine zellenförmig strukturierte Wand mit einem optimierten Verhältnis zwischen Stabilität und Gewicht. Die Außenwand wehrt Mikrometeoriten und Weltraumstrahlung ab. Im Inneren soll ein aufblasbarer Druckkörper die Astronauten schützen.
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