Next Space Cowboy: Eric Schmidt
Der ehemalige Google-CEO Eric Schmidt tut es Elon Musk und Jeff Bezos gleich: Er wird Chef eines Raumfahrtunternehmens. Dessen Name: Relativity Space.

So soll es aussehen, wenn die „Terran R“-Rakete des jungen Space-Tech-Unternehmens Relativity Space abhebt.
Foto: Relativity Space
Wer richtig viel Geld hat, möchte offenbar das Weltall erobern. Bekannte Beispiele sind Elon Musk, Jeff Bezos und Richard Branson. Neu im Klub der abhebenden Superreichen: Eric Schmidt. Der US-amerikanische Informatiker mit deutschen Vorfahren hat sich nach Berichten der New York Times die Mehrheit am neun Jahre alten Raumfahrtunternehmen Relativity Space gekauft. Über konkrete Summen wurde nichts bekannt. Aber es gibt deutliche Hinweise: Aktuell wird das Unternehmen mit 4 Mrd. $ bis 6 Mrd. $ bewertet. Zu den früheren Investoren gehören Mark Cuban, Blackrock und Fidelity.
Eric Schmidt war CEO von Google

Elon Musk im Gespräch mit Eric Schmidt (re.).
Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS
Das nötige Kleingeld dürfte Schmidt auf dem Konto gehabt haben: Er war von 2001 bis 2011 CEO und von April 2011 bis zum August 2015 Executive Chairman von Google. Im Zuge der Restrukturierung des Suchmaschinengiganten wurde Schmidt anschließend geschäftsführender Vorsitzender des Mutterkonzerns Alphabet Inc., bis er diesen 2020 verließ. Zuvor arbeitete er von 1983 bis 1997 unter anderem als CTO bei Sun Microsystems, war von 1997 bis 2001 CEO bei Novell und von 2006 bis 2009 Mitglied des Board of Directors bei Apple.
Relativity Space bereitet sich gerade auf den Start seiner „Terran-R-Rakete“ vor. Sie soll 2026 erstmals abheben und mit der „Falcon 9“ und der „Falcon Heavy“ von SpaceX, der Firma von Elon Musk, konkurrieren. Schon jetzt sind Startverträge im Wert von fast 3 Mrd. $ unter Dach und Fach.
Relativity Space nutzt die additive Fertigung
Relativity Space ist dafür bekannt, seine Raketen mit innovativen Techniken herzustellen, darunter KI, autonome Roboter und 3D-Drucker. Auf der Website des Unternehmens heißt es dazu: „Bei Elementen von Terran R, bei denen eine schnelle Iteration entscheidend ist, legen wir Wert auf flexible Fertigungsmethoden.“ Zu diesen Elementen zählen die „Aeon-R-Motoren“. Zu ihrer Herstellung werden zwei Verfahren der additiven Fertigung (Additive Manufacturing, AM) verknüpft: das laserbasierte Pulverbettschweißen (LPBF) und das drahtbasierte Lichtbogenauftragschweißen (WAAM). Zum Hintergrund erklären die Amerikaner: „Neben schnelleren iterativen Zyklen ermöglicht die additive Fertigung auch die Herstellung leichterer, stärkerer und effizienterer Komponenten.“
Das LPBF-Verfahren ermöglicht die Herstellung komplizierter interner Geometrien wie Kühlkanäle und Flüssigkeitskanäle mit reduzierter Masse und verbesserter Haltbarkeit – entscheidende Faktoren beim Bau von Hochleistungsraketentriebwerken. Das WAAM-Verfahren dient derweil zum schnellen Aufbau größerer Strukturen. Dabei können Materialien wie Kupfer und Nickelbasislegierungen kombiniert werden. Außerdem kann das WAAM-Verfahren zur Beschichtung von Bauteilen dienen, etwa der per LPBF gedruckten Hauptbrennkammer. Die Technologie hat sich nach Firmenangaben zu einer Lösung für die Großserienproduktion von Aeon-R-Triebwerken entwickelt.
Details zum WAAM-Verfahren hören Sie hier:
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