Skateboard aus extragroßen Legosteinen aus dem 3D-Drucker
Ein britischer Tüftler hat sich den Traum eines Skateboards aus Legosteinen erfüllt. Sogar einen Elektromotor nach Legovorbild hat James Bruton montiert. Und weil es so große Legosteine nicht gibt, hat er die Steine gleich selbst produziert mit Hilfe eines 3D-Druckers.
James Bruton flitzt mit einem Skateboard der besonderen Art durch seine Heimatstadt Southampton. Es besteht aus übergroßen Legosteinen und ist mit einem 1,5 Kilowatt starken Elektromotor ausgestattet, der seinen Strom aus zwei Akkus mit einer Kapazität von 5 Amperestunden bezieht. Normale Legosteine setzte der Tüftler aus Großbritannien nicht ein. Sie waren ihm zu klein. Auch die größeren Duplo-Legosteine für Kleinkinder waren ihm noch nicht groß genug. Also baute Bruton seine Steine einfach selbst.
Digitale dreidimensionale Modelle als Vorlage
Dazu nutzte er einen 3D-Drucker, wie er heute schon in großem Stil eingesetzt wird, um einzelne Bauteile und Kleinstserien herzustellen. Der Vorteil: Es sind keine teuren Formen nötig, in denen die Bauteile „gebacken“ werden. Diese lohnen sich erst, wenn es um sehr große Stückzahlen geht.
Bruton erstellte für die unterschiedlichen Legosteine digitale dreidimensionale Modelle. Mit diesen Daten speiste er seinen Drucker. Dieser baute die Steine Millimeter für Millimeter auf. Ein Laserstrahl zeichnete die Konturen in eine dünne Schicht aus Kunststoffpulver. Die Stellen, die sich erhitzten, schmolzen auf, um kurz danach wieder zu erkalten. In dieser Zeit verbanden sich die Kunststoffpartikel zu einem festen Teil. So entstand Schicht für Schicht der Baustein.
Ohne Klebstoff geht es nicht
Das Board ist aus roten, blauen und gelben Steinen aufgebaut. Den unteren Abschluss bildet eine rote Sperrholzplatte. Damit die Legosteine dauerhaft halten, verklebte Bruton sie. Das Gleiche machen die Lego-Mitarbeiter, die in den Legoland genannten Vergnügungsparks ganze Städte aus kleinen Legosteinen zusammensetzen. „Ohne Klebstoff fiele das Board während der Fahrt auseinander“, sagt Burton. Er hätte dennoch gern darauf verzichtet, die Steine dauerhaft miteinander zu verbinden.
Die Motorhülle hat exakt die gleiche Form wie das Lego-Original des dänischen Bausteinherstellers, ist allerdings mehr als zehnmal so groß. Auch die gedruckten Hinterräder sind dem Original nachempfunden. Sie haben Vollgummireifen, die ebenfalls aus dem Drucker kommen.
Die kleinen Vorderräder sind serienmäßige Board-Bauteile. Eine Stahlstange verbindet Vorder- und Hinterachse. Sie ermöglicht eine Rollbewegung, sodass sich das Gerät lenken lässt wie ein konventionelles Skateboard.
Zahnriemen überträgt die Motorkraft
Am langsam drehenden Motor befindet sich ein kleines, an der Innenseite des Rades ein großes Zahnrad. Die Motorkraft wird über einen Zahnriemen übertragen, die Geschwindigkeit elektronisch per Fernsteuerung geregelt. Das Board ist mindestens genauso schnell unterwegs wie ein herkömmliches Gerät.
Bruton testete sein Board natürlich höchstpersönlich. Zeitweise nahm er eine Kamera mit. Die dabei aufgenommenen Videos stellte er auf seinen Youtube-Kanal.
In zwei Videos hat er die Herstellung des Boards und das Surfen auf dem Board festgehalten.
Aus echten, kleinen Legosteinen gibt es übrigens auch große Raritäten, zum Beispiel einen richtigen Wohnwagen aus Legosteinen, der für die Caravanmesse in Birmingham gebaut wurde. Ganz genau 215.158 Steine wurden dafür verbaut.
Noch größer ist das weltgrößte Schiff aus Legosteinen: Es ist zwölf Meter lang und wird auf einem Sattelschlepper transportiert.
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