Toyota baut mit 3D-Drucker ein Auto für Generation Z
Generation Z liebt es, Gebrauchsgegenstände zu individualisieren. Toyota will das mit dem uBox Concept ermöglichen. Der größte Autobauer der Welt setzt deswegen beim neuen Konzeptfahrzeug auf Bauteile aus dem 3D-Drucker.
Kennen Sie Generation Z? Sie folgt auf die Generationen X und Y und bezeichnet Menschen, die zwischen 1995 und 2010 zur Welt gekommen sind. Generation Z mag es individualistisch. Deswegen widmet ihr Toyota ein eigenes Auto, das der weltgrößte Autohersteller jetzt auf dem SAE World Congress in Detroit vorgestellt hat: das uBox Concept. Kunden sollen sich nicht mit Ware von der Stange zufrieden geben müssen, sondern den elektrisch angetriebenen Mini-Van nach Gutdünken gestalten können. Das setzt ein flexibles Produktionsverfahren voraus. Welches?
Toyota fertigt Teile des uBox Concept mit dem 3D-Drucker
Toyota schmeißt für das uBox Concept den 3D-Drucker an. Er fertigt Bauteile wie Türverkleidungen, Lüftungsschlitze und Armaturenbrett – also ausschließlich Schmuckelemente und keine kritischen Karosseriebauteile, die weitgehend aus Aluminium und kohlefaserverstärkten Kunststoffen bestehen sollen. Die Schmuckelemente sollen sich dann auf Kundenwunsch schnell ändern lassen, um ein möglichst individuelles Fahrzeug zu erschaffen. Für den Ideenaustausch soll es eine Online-Community geben.
Vorreiter ist Toyota mit dieser Idee allerdings nicht. Auch Konkurrent Local Motors setzt auf das immer beliebtere Produktionsverfahren und will 2017 LM3D Swim auf den Markt bringen, ein schwarzes Coupé, dessen Fahrgestell und Karosserie sogar zu 75 % aus dem 3D-Drucker stammen.
Auto lässt sich auch als Büro nutzen
Auch bei der Konzeption des Innenraums spielt Flexibilität eine Schlüsselrolle. Alle Sitze sind auf Schienen montiert, lassen sich verschieben, herausnehmen und sogar zu Tischen umfunktionieren. Laut Toyota soll sich uBox Concept somit auch als kleines Büro nutzen lassen.
Für einen leichteren Ein- und Ausstieg setzt Toyota zusätzlich auf sogenannte Portaltüren. Dabei sind die Vordertüren vorne angeschlagen, die Hintertüren hinten, sodass eine B-Säule in der Mitte überflüssig ist. Für genügend Licht im Innenraum sorgen große Fenster und ein Glasdach.
Geht das Konzeptfahrzeug jemals in Serie?
Ob uBox Concept jemals in Serie gehen wird, ist unklar. Denn in erster Linie ist der Prototyp Ergebnis eines Projekts namens Deep Orange, das junge Ingenieure der Clemens University in South Carolina mit der Welt der Automobilentwicklung vertraut macht. „Deep Orange bietet Studenten die Möglichkeit, aktiv den gesamten Entwicklungsprozess eines Autos zu erleben, von der Identifikation der Marktchancen bis zum Bau“, erklärt Professor Johnell Brooks. „Es ist eine Art Automobil-Boot-Camp für die echte Welt, das ohne Industriepartner wie Toyota nicht möglich wäre.“
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