MIG31 als Träger 14.03.2018, 12:43 Uhr

Russland testet Mach 10 schnelle Atomrakete mit Nuklearantrieb

Russland hat offenbar eine flugfähige Rakete mit Nuklearantrieb getestet, die bis zu zehnfache Schallgeschwindigkeit erreichen soll. Damit wäre sie kaum von einer Raketenabwehr zu treffen. Die Rakete wurde im Flug von einer MIG31 gestartet. Das russische Verteidigungsministerium hat ein entsprechendes Video veröffentlicht.

Hypersonic-Rakete unter dem Rumpf einer MIG31: Bei zweifacher Schallgeschwindigkeit wird die Rakete mit Nuklearantrieb ausgekoppelt und beschleunigt auf bis zu Mach 10.

Foto: Russisches Verteidigungsministerium/Twitter

Unter dem Rumpf der MIG31 gut zu erkennen: die neue Hypersonic-Rakete Russlands mit einem Nuklearantrieb.

Foto: Russisches Verteidigungsministerium/Twitter

Russische MIG31

Foto: Russisches Verteidigungsministerium/Twitter

Start von zwei MIG31 auf einem Militärgelände in Südrussland.

Foto: Russisches Verteidigungsministerium/Twitter

Landung nach dem erfolgreichen Test.

Foto: Russisches Verteidigungsministerium/Twitter

Russische MIG31

Foto: Russisches Verteidigungsministerium/Twitter

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Seit dem Sommer vergangenen Jahres war zumindest gerüchteweise bekannt, dass sich die russische Wehrtechnik auf die Entwicklung nuklearer Antriebe für Raketen wie Torpedos konzentriert. Anfang dieses Monats hatte der russische Regierungschef Wladimir Putin diese Gerüchte bestätigt und erste Details verraten. Danach bestätigte er die Existenz der Nuklearrakete Kinschal, russisch für Dolch. Er ließ jedoch offen, wie weit die Entwicklung der Rakete ist. Umso überraschender kam jetzt der angeblich geglückte Test. Damit hätte Russland einige technische Probleme gelöst.

Größenproblem gelöst: Nuklearantrieb klein genug für Raketen

Am nuklearen Antrieb von Raketen und Flugzeugen wird schon seit Jahrzehnten gearbeitet. Immer wieder zwangen technische Probleme zur Einstellung der Arbeiten. Zu den technischen Problemen der Vergangenheit gehörte bei bemannten Flugzeugen das hohe zusätzliche Gewicht der völligen Abschirmung der Piloten gegenüber radioaktiver Bestrahlung. Soweit es um Raketen ging, waren die nuklearen Antriebsaggregate lange Zeit viel zu groß.

Simulation: Im Flug startete das Raketentriebwerk der neuen Hypersonic-Rakete Russlands.

Simulation: Im Flug startete das Raketentriebwerk der neuen Hypersonic-Rakete Russlands.

Quelle: Russisches Verteidigungsministerium/Twitter

Zumindest das Größenproblem scheint nun gelöst. Putin sprach Anfang März von einer „Miniaturisierung” der nuklearen Antriebsaggregate, die diese nun für Raketen und Torpedos verwendbar mache. Der nukleare Antrieb für bemannte Flugzeuge ist dagegen derzeit kein Thema. Möglich geworden ist die Miniaturisierung vor allem durch neue Werkstoffe wie besonders hitzebeständige Metalllegierungen sowie Verbundwerkstoffe.

Putin betonte, die neuen Raketen und Torpedos könnten unabhängig von ihrem nuklearen Antrieb wahlweise mit konventionellen oder nuklearen Sprengköpfen ausgerüstet werden. Dabei erzeugen die Rakete beim Einschlag ins Ziel auch bei einer konventionellen Bewaffnung für eine gewisse radioaktive Verstrahlung, da das nukleare Antriebsaggregat am Ziel zerstört wird.

Nukleare Antriebe ermöglichen extreme Reichweiten

Nach Putins Angaben lassen sich alle zukünftigen Raketen nuklear antreiben. Der besondere Nutzen liegt in der extremen Reichweite und der erheblich höheren Nutzlast. Dadurch kann jeder Sprengkopf viel schwerer ausgelegt werden als das bei Raketen mit konventionellen Feststoff- oder Flüssigstoffantrieben.

Kurz vor dem Start: Russische MIG31 mit einer Hypersonic-Rakete unter dem Rumpf.

Kurz vor dem Start: Russische MIG31 mit einer Hypersonic-Rakete unter dem Rumpf.

Quelle: Russisches Verteidigungsministerium/Twitter

Durch die extreme Reichweite bei gleichzeitig bis zu zehnfacher Schallgeschwindigkeit steht eine konventionelle Raketenabwehr vor dem Problem, dass sie den Kurs der Nuklearrakete kaum berechnen und den Flugkörper auch nicht mehr abfangen kann.

Putin gab dazu selbst ein Beispiel: Russland startet an der Grenze zur Arktis eine Rakete mit Ziel amerikanische Ostküste. Diese Rakete fliegt zunächst nach Westeuropa, dreht dann aber nach Süden ab und überquert den Südatlantik in Richtung Lateinamerika. Von dort fliegt sie dann auf ständig wechselnden Kursen in die Vereinigten Staaten. Putin sprach dabei von einer „unbegrenzten Reichweite“ und einem „unvorhersehbaren Flugweg“.

Neben dem Nuklearantrieb aber auch extrem schnelle neue Raketen

Bei der jetzt getesteten Rakete handelt es sich um eine der von Russland entwickelten Hypersonic-Raketen, die bereits einsatzfähig sind und die zehnfache Schallgeschwindigkeit (Mach10) erreichen sollen. Gestartet werden sie in der Luft von einer MIG31, unter der die Rakete hängt. Bei mehr als doppelter Schallgeschwindigkeit klinkt die MIG die Rakete aus.

Der neue nukleare Antrieb beschleunigt die Rakete zunächst auf fünffache Schallgeschwindigkeit. Anschließend beschleunigt ein zusätzliches Antriebssystem die Rakete auf die zehnfache Schallgeschwindigkeit. Ziel der russischen Ingenieure ist eine Rakete, die eine Reisegeschwindigkeit in der Größenordnung der 20fachen Schallgeschwindigkeit erreichen kann.

Auch China und die USA arbeiten an Lenkwaffen, die Überschallgeschwindigkeit erreichen sollen und von Nukleartechnik angetrieben werden sollen. Die USA haben eine Lenkwaffe mit fünffacher Schallgeschwindigkeit angekündigt, die allerdings noch mit konventionellem Antrieb ausgestattet ist.

Abschuss einer Rakete von einer F-35 von Lockheed Martin: Die USA wollen neue Lenkwaffen entwickeln, die so schnell ihr Ziel erreichen sollen, dass beispielsweise Atomraketen in Nordkorea noch vor dem Abschuss auf der Startrampe zerstört werden.

Abschuss einer Rakete von einer F-35 von Lockheed Martin: Die USA wollen neue Lenkwaffen entwickeln, die so schnell ihr Ziel erreichen sollen, dass beispielsweise Atomraketen in Nordkorea noch vor dem Abschuss auf der Startrampe zerstört werden.

Quelle: Lockheed Martin

Ein Beitrag von:

  • Peter Odrich

    Peter Odrich studierte Betriebswirtschaftslehre mit Schwerpunkt Verkehrsbetriebe. Nach 28 Jahren als Wirtschaftsredakteur einer deutschen überregionalen Tageszeitung mit langer Tätigkeit in Ostasien kehrte er ins heimatliche Grossbritannien zurück. Seitdem berichtet er freiberuflich für Zeitungen und Technische Informationsdienste in verschiedenen Ländern. Dabei stehen Verkehrsthemen, Metalle und ostasiatische Themen im Vordergrund.

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