Architekten wollen Gletscher, Wald und Sümpfe in Hochhaus integrieren
Gletscher, Regenwald, Bergkette, Sümpfe und Flüsse in einem Gebäude unterbringen? Nicht möglich? Doch! Ein polnisches Architektenteam hat ein Gebäude entworfen, in dem elf verschiedene Naturlandschaften zum Verweilen und Relaxen einladen. Ob es jemals gebaut werden wird, ist fraglich. Die Energiebelastung für die Natur wäre enorm hoch.
Ein stressiger und lauter Alltag – wer kennt das nicht. Viele Menschen suchen dazu einen Ausgleich in der Natur, machen zum Beispiel einen Spaziergang im Wald , um neue Kraft zu schöpfen.
Architektenteam Bomp holt Natur in Wolkenkratzer
Doch wo finden Menschen in Metropolen wie New York City, Tokio oder Schanghai noch ein Stück Natur, abgesehen von angelegten Parks?
Das polnische Architektenteam Bomp will deshalb Natur in einen Wolkenkratzer holen. Eine Kombination aus Architektur und geheimem Garten ist das Ziel der Visionäre. Mit ihrem Entwurf gewannen Ewa Odyjas, Agnieszka Morga, Konrad Basan und Jakub Pudo bereits den Ideenwettbewerb 2015 des eVolvo Magazins.
Hochhaus soll 630 m hoch werden
Landschaften aus aller Welt wollen die Architekten in einen 630 Meter hohen Wolkenkratzer hineinholen. Die aus Glas und Stahl gebaute Konstruktion namens Essence Skyscraper soll sich inmitten des Stadtzentrums erheben. Alle Nachbildungen in dem Wolkenkratzer sollen zusammen einen natürlichen Kreislauf formen.
Der Hauptteil des Gebäudes soll elf verschiedene Landschaften beherbergen, eine riesige Lobby mit einer Glasdecke in 30 m Höhe den Besucher empfangen. Über ihm liegt ein gewaltiges Ozeanbecken. Fahrstühle und Rolltreppen bringen die Entspannung Suchenden in die verschiedenen Natur-Abteilungen, die sich mit allen Sinnen erleben lassen. Sogar Entdeckungstouren und Lernreisen sollen angeboten werden.
Gletscherlandschaft im obersten Stockwerk
So soll im obersten Stockwerk eine Gletscherlandschaft entstehen. Das Wasser, das aus dem abtauenden Eis entsteht, tropft auf die darunter liegende Etage – eine Bergwelt. Von dort aus läuft es weiter in eine Grasebene und dann in eine Flusslandschaft. Das Wasser durchdringt Höhlen, Sümpfe und einen Dschungel – bis es schließlich im Ozean ankommt.
Doch die Verlagerung der Natur in einen Wolkenkratzer hat ihren Preis: Damit das Ökosystem funktioniert, müssen in Zwischenetagen Klimasysteme, Belüftungs- und Luftreinigungsanlagen eingebaut werden. Ein enormer Stromverbrauch muss miteinkalkuliert werden. Das kostet nicht nur, sondern schadet der Umwelt. Vielleicht ist die Bomp-Idee doch eher für die Besiedelung des Mars geeignet…
Allerdings scheint es in Mode zu kommen, Naturlandschaften in Hochhäuser zu integrieren. So wollen Architekten in Dubai einen Wolkenkratzer bauen, in dem ein Regenwald und eine Strandlandschaft integriert werden sollen.
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