Schutz vor Verwahrlosung 28.07.2014, 06:55 Uhr

Architekten wollen WM-Stadien in Wohnsiedlungen verwandeln

Die WM in Brasilien ist vorbei, die Fußball-Welt ist abgereist. Was bleibt, sind Millionen Euro teure Stadien. Um sie vor der Verwahrlosung zu bewahren, hat ein internationales Architekturbüro eine Idee: Nicht ausgelastete Stadien sollen zu Wohnsiedlungen werden.

Im WM-Stadion in Brasilia feierten 68.000 Fußball-Fans die WM 2014. Da es in Zukunft nicht ausgelastet sein wird, könnten gleich auch Menschen in Wohncontainern darin wohnen und die Solaranlagen nutzen, so die Idee der Architekten. 

Im WM-Stadion in Brasilia feierten 68.000 Fußball-Fans die WM 2014. Da es in Zukunft nicht ausgelastet sein wird, könnten gleich auch Menschen in Wohncontainern darin wohnen und die Solaranlagen nutzen, so die Idee der Architekten. 

Foto: dpa

Die Großstädte Rio des Janeiro und Sao Paulo nutzen die WM-Stadien weiterhin: Dort gibt es starke örtliche Mannschaften mit einer riesigen Anhängerschaft. Anders in Manaus und Brasilia. Dort gibt es nur Clubs in niedrigen Spielklassen. In Manaus kommen üblicherweise 3000 bis 4000 Fans zu einem Heimspiel. Doch die Arena in Manaus hat mehr als 40.000 Plätze.

Die Architekten Axel de Stampe und Slyvain Macaux vom Architekturbüro 1Week1Project aus Paris und Santiago de Chile wollen die Stadien davor bewahren, ungenutzt zu vergammeln. Ihre Idee ist es, sie mit Wohncontainern in große Wohnanlagen umzubauen. Da die Stadien bereits mit Solarmodulen den benötigten Strom selbst erzeugen können, würde die Energieversorgung für die vielen Hundert Wohneinheiten kein Problem bereiten.

Stellenangebote im Bereich Bauwesen

Bauwesen Jobs
IngenieurGruppe Bauen / Beratende Ingenieure PartG mbB-Firmenlogo
Bauingenieur:in - Betoninstandsetzung IngenieurGruppe Bauen / Beratende Ingenieure PartG mbB
Mannheim, Karlsruhe Zum Job 
IngenieurGruppe Bauen / Beratende Ingenieure PartG mbB-Firmenlogo
Bauingenieur:in Brückenbau / Ingenieurbau (m/w/d) IngenieurGruppe Bauen / Beratende Ingenieure PartG mbB
Karlsruhe, Berlin, Freiburg, Mannheim Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Abteilungsleitung Streckenplanung (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Hannover Zum Job 
Desitin Arzneimittel GmbH-Firmenlogo
Projektmanager Gebäudeautomation (m/w/d) Desitin Arzneimittel GmbH
Hamburg Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Straßenplaner/in (m/w/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Heilbronn Zum Job 
Desitin Arzneimittel GmbH-Firmenlogo
Projektmanager TGA (m/w/d) Desitin Arzneimittel GmbH
Hamburg Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Ingenieur (w/m/d) Bauwerkserhaltung und -prüfung Die Autobahn GmbH des Bundes
Staatliches Baumanagement Braunschweig-Firmenlogo
Ingenieure (m/w/d) Hochbau Staatliches Baumanagement Braunschweig
Braunschweig Zum Job 
Klebl GmbH-Firmenlogo
Bautechniker / Konstrukteur / Bauzeichner (m/w/d) im Technischen Büro Klebl GmbH
Neumarkt in der Oberpfalz, Gröbzig Zum Job 
VTG GmbH Ingenieurbüro-Firmenlogo
Projektingenieur Verkehrsplanung und Baulogistik (m/w/d) VTG GmbH Ingenieurbüro
Haar bei München Zum Job 
Rhomberg Sersa Deutschland GmbH-Firmenlogo
Oberbauleiter (m/w/d) im Gleisbau Rhomberg Sersa Deutschland GmbH
Dresden Zum Job 
Stadtwerke Potsdam GmbH-Firmenlogo
Bauleiter (m/w/d) Realisierung Stadtwerke Potsdam GmbH
Potsdam Zum Job 
degewo AG-Firmenlogo
TGA-Ingenieur / Projektmanager Technische Gebäudeausrüstung Sanierung (w/m/d) degewo AG
Stadtwerke Essen AG-Firmenlogo
Projektmanager (gn) Integrale Sanierungskonzeption Stadtwerke Essen AG
RheinEnergie AG-Firmenlogo
Bauingenieur (m/w/d) RheinEnergie AG
Stadt Elmshorn-Firmenlogo
Sachgebietsleitung: Technik Straße (m/w/d) Stadt Elmshorn
Elmshorn Zum Job 
Freiburger Stadtbau GmbH-Firmenlogo
Projektleiter (Architekt / Ingenieur) (m/w/d) Freiburger Stadtbau GmbH
Freiburg Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur als Expertin oder Experte Kreuzungsprojekte, Qualitätsmanagement und Planung Dritter (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Hannover Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur (w/m/d) Planung Autobahnprojekte Die Autobahn GmbH des Bundes
Nürnberg Zum Job 
Stadtwerke München GmbH-Firmenlogo
Planungskoordinator*in / Planungssteuerung TGA Mobilität Großprojekte (m/w/d) Stadtwerke München GmbH
München Zum Job 

Private Investoren sind wahrscheinlich schwer zu finden

Angesichts der großen Wohnungsnot in Brasilien wirkt die Idee der Architekten bestechend. Das große Problem: die Finanzierung. Private Investoren dürften schwierig zu finden sein – nicht zuletzt, weil große Bauprojekte in Brasilien meist mit erheblichen Kosten- und Zeitüberschreitungen verknüpft sind. So sind ja selbst die Stadien für die Fußballweltmeisterschaft 2014 nur mit Müh und Not teilweise erst in letzter Minute fertig geworden.

Das WM-Stadion in Porto Alegre hat über 58.000 Sitzplätze und wurde für die WM lediglich modernisiert. Es gehört dem Verein Sport Club Internacional, der schon dreimal brasilianischer Meister war. 

Das WM-Stadion in Porto Alegre hat über 58.000 Sitzplätze und wurde für die WM lediglich modernisiert. Es gehört dem Verein Sport Club Internacional, der schon dreimal brasilianischer Meister war.

Quelle: dpa

Die beiden Architekten schweigen sich zu den zu erwartenden Kosten gänzlich aus.

Jeder Wohncontainer soll 105 Quadratmeter Wohnfläche haben

Auch in Brasilien erklingen kritische Stimmen zu den Umbauplänen. Dabei geht es vor allem um die Größe der Wohnflächen der Wohncontainer. Die beiden Architekten sprechen hier von 105 Quadratmetern Wohnfläche je Container. Das aber ist – wenigstens nach brasilianischem Verständnis – viel zu viel. Die Wohnungsgröße des staatlichen brasilianischen Bauprogramms für junge Leute und weniger Bemittelte sieht eine durchschnittliche Wohnfläche von nur 35 Quadratmetern je Wohnung vor. Angesichts dieses Größenunterschieds ist zweifelhaft, wie viele derartig großer Wohnungen sich überhaupt absetzen ließen.

 

Ein Beitrag von:

  • Peter Odrich

    Peter Odrich studierte Betriebswirtschaftslehre mit Schwerpunkt Verkehrsbetriebe. Nach 28 Jahren als Wirtschaftsredakteur einer deutschen überregionalen Tageszeitung mit langer Tätigkeit in Ostasien kehrte er ins heimatliche Grossbritannien zurück. Seitdem berichtet er freiberuflich für Zeitungen und Technische Informationsdienste in verschiedenen Ländern. Dabei stehen Verkehrsthemen, Metalle und ostasiatische Themen im Vordergrund.

Themen im Artikel

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.