Aufwärts über den Sky Walk – abwärts mit der Riesenrutsche
Das tschechische Urlaubsgebiet Dolní Morava hat eine neue Attraktion: Die 55 m hohe Turmkonstruktion aus Holz und Stahl steht auf 1100 m Höhe und lässt sich über einen luftigen Sky Walk besteigen. Am schnellsten hinunter kommt man auf der 100 m langen Stahlrutsche.
Für Menschen mit Höhenangst ist der Dolnì Morava Sky Walk eher nicht geeignet. Wem die Höhe jedoch nichts ausmacht, kann sich auf der neuen Attraktion einen Adrenalin-Kick holen, ohne sicheren Untergrund verlassen zu müssen. Der tschechische Architekt Zdeněk Fránek hat die kürzlich eingeweihte Konstruktion aus Holz und Stahl entworfen, bei dem nicht nur der Aufstieg und die Aussicht, sondern auch das Runterkommen in besonderer Erinnerung bleiben werden.
Turm hält Windgeschwindigkeiten von bis zu 300 km/h aus
Von der ersten Idee bis zur fertigen Touristenattraktion war es ein langer Weg. Etwa drei Jahre lang planten der Architekt und die Erbauer, bevor im April 2015 der Bau des Sky Walk im tschechischen Urlaubsgebiet Dolnì Morava, das etwa 200 km östlich von Prag nahe der polnischen Grenze liegt, beginnen konnte.
Die letzten Reste von Schnee mussten beseitigt werden, damit auf dem 1116 m hoch gelegenen Standort das 6,5 m tiefe Fundament in den Fels gegraben werden konnte. Wegen der harten klimatischen Bedingungen auf dem Bergrücken mit häufigem Nebel und starken Winden mussten die Bauarbeiten mehrfach unterbrochen werden.
Konstruktion für 1400 Menschen ausgelegt
Nach rund sieben Monaten Bauzeit wurde der Sky Walk dann im Dezember 2015 für das Publikum geöffnet. Windgeschwindigkeiten von bis zu 300 km/h soll der 55 m hohe Turm nun aushalten können. Insgesamt wurden 600 cbm Lärchenholz und 380 t Stahl verarbeitet. 1400 Menschen dürfen sich gleichzeitig auf der Konstruktion aufhalten.
Riesenrutsche ist 100 m lang und mit Fenstern ausgestattet
Der Aufstieg sei einfach und sogar für Rollstuhlfahrer möglich, betonen die Erbauer des Sky Walk. 700 m lang führt der Weg spiralförmig und durch Geländer gesichert nach oben. Dort öffnet sich eine grandiose Aussicht auf das Gebirgsmassiv Králický Sněžník, über dessen Gipfeln die Staatsgrenze zwischen Polen und Tschechien verläuft. Auf Informationstafeln erfährt der Besucher überdies einiges zur Geschichte des angrenzenden Tales und kann sich über die Wolkenformationen als meteorologisches Phänomen informieren.
Wem das als Erlebnis nicht reicht, kann sich auf ein Netz legen, das über die Öffnung der obersten Kehre im Sky Walk aufgespannt ist. Das ist zwar sicher, aber der freie Blick in die Tiefe wird höchstwahrscheinlich den Adrenalinpegel anheben. Wenn es schließlich an den Abstieg geht, hat sich der Architekt ebenfalls etwas einfallen lassen. Statt den Weg über die Holzplanken oder eine Abkürzung über die Wendeltreppe zu nehmen, kann man auch einfach hinunterrutschen. Die gewundene Stahlröhre mit der Riesenrutsche ist 100 m lang und mit Fenstern ausgestattet.
Mit seinem Bauwerk, sagt der Architekt Zdeněk Fránek, wolle er den Besuchern das intensive Erlebnis vermitteln, in den Wolken wandern zu können – in einem Raum, der sich oberhalb der Landschaft befindet. Mit der überwiegenden Verwendung von Holz habe er versucht, das Gebäude so stark wie möglich in die Umgebung einzupassen, statt sie zu stören.
Auch schön: Skyline Walk in den Schweizer Alpen
Atemberaubende Blicke verspricht auch der Skyline Walk in den Schweizer Alpen. Nicht nur auf Eiger, Mönche und Jungfrau, sondern auch nach unten – unter dem bruchsicheren Glas im Boden geht es 200 Meter in die Tiefe.
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