Brasilias Fußballstadion ist eines der „grünsten“ der Welt
Brasilias neue Fußballarena ist gleichzeitig ein Solarkraftwerk und ein Wasserspeicher. Mit Siemens-Technik zählt das Stadion der Hauptstadt zu den modernsten der Welt.
Brasilia ist zwar die Hauptstadt des größten südamerikanischen Staats. Doch das Leben findet anderswo statt. Nicht einmal Fußball spielt in der Millionenstadt eine sonderliche Rolle. Die Vereine sind allenfalls drittklassig, zu Spielen kommen meist weniger als 1000 Zuschauer. Trotzdem hat Brasilia jetzt eins der modernsten Stadien der Welt. Am 15. Juni wird es via Fernsehen auf allen fünf Kontinenten präsentiert. Dann beginnt dort der Confederation Cup, die Generalprobe für die Fußball-Weltmeisterschaft in Brasilien im kommenden Jahr.
Regenwasser wird im Boden gespeichert
Was die Fußballinteressierten in aller Welt via Fernsehen nicht sehen, ist die aufwändige Technik, die weitgehend von Siemens geliefert wurde. Stolz sprechen die Münchner vom „grünsten Stadion der Welt“. Tatsächlich sind auf dem Dach des Mané Garrincha fast 10 000 Solarzellen installiert, die eine Leistung von insgesamt 2,5 Megawatt haben.
In unterirdischen Tanks werden bis zu 7,5 Millionen Liter Regenwasser gesammelt, die von Mai bis August tatsächlich gebraucht werden. Dann gibt es in der Region kaum Niederschläge, die jeder Fußballrasen braucht, um angemessen grün zu bleiben.
Siemens hofft, dass das Stadion auf Grund der Umweltschutzmaßnahmen eine Leed-Zertifizierung erhält. Das ist ein Punktesystem, das der U.S. Green Building Council entwickelt hat. Mit 40 Punkten ist die erste von vier Qualifizierungsstufen erreicht. 35 Punkte gibt es allein für eine Optimierung des Energieverbrauchs und Maßnahmen zum Klimaschutz.
Brandmelder gegen Bengalos
Die Siemens-Gebäudetechniker haben das Stadion noch mit weiteren Highlights ausgestattet. 400 hoch auflösende Kameras decken den gesamten Zuschauerbereich ab, sodass jeder der maximal 70 000 Zuschauer, der Ärger macht, mit Sicherheit identifiziert werden kann. 6000 Brandmelder sorgen dafür, dass jedes Feuer registriert wird. Pyrotechnik („Bengalos“), die vermeintliche Fußballfans in Stadien schmuggeln, um sie während des Spiels abzubrennen, könnten für ein vorzeitiges Ende so manchen Matches sorgen.
600 Drehkreuze mit Kartenlesegeräten sorgen dafür, dass sich kein Unbefugter einschleichen kann. Die Sicherheitskräfte haben Zugang zu allen Bereichen und Räumen. Schlüssel brauchen sie nicht. Sie erhalten vor jeder Veranstaltung einen Code, der ihnen die Türen öffnet.
Die gesamten Technik, die sich im Stadion befindet, wird in einem Kontrollraum gesteuert und überwacht. Als Lenkungsinstrument fungiert ein einziger Bildschirm.
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