Cirkelbroen-Brücke in Kopenhagen eingeweiht
Vor genau einer Woche ist die Cirkelbroen-Brücke über den Christianshavn-Kanal in Kopenhagen feierlich eingeweiht worden. Die geschwungene Kreisbrücke ist eine Idee des dänischen Künstlers Olafur Elíasson, der sich von isländischen Fischerbooten hat inspirieren lassen. Über 7000 Menschen waren beim Festakt dabei.
Seit vergangenem Samstag (22. August 2015) ist die dänische Hauptstadt Kopenhagen um eine Attraktion reicher: Mehr als 7000 Menschen ließen sich die feierliche Einweihung der Cirkelbroen-Brücke über den Christianshavn-Kanal nicht entgehen und testeten gleich die Statik des geschwungenen Blickfangs. Entworfen hat die eigenwillige Konstruktion der in Berlin und Kopenhagen lebende dänische Künstler Olafur Elíasson. In Auftrag gegeben hat die neue Brücke die dänische Wohltätigkeitsorganisation Nordea Foundation.
Der 48-jährige Künstler verbrachte seine Kindheit in der isländischen Stadt Hafnarfjörður, was auf Deutsch Hafenfjord heißt. „Als ich die Brücke entwarf, erinnerte ich mich an die Fischerboote, die ich in Island als Kind gesehen hatte“, sagte Elíasson. „Im Hafen waren die Boote jeweils so nah nebeneinander vertäut, dass es manchmal schien, als ob man über sie hinweg, von der einen Seite des Hafens auf die andere gelangen könnte.“
Fünf über dem Wasser schwebende Kreisscheiben
Der verspielte, 40 m lange Übergang verbindet den Bezirk Christiansbo mit den Applebys Plads. Er besteht aus fünf unterschiedlich großen unregelmäßig aneinandergefügten, kreisrunden Plattformen. Jede dieser Plattformen wird von einem einzelnen Mast getragen. Ein Geländer in einem kräftigen Orange verbindet die Scheiben.
Die Cirkelbroen, auch Kreisbrücke genannt, ist Teil eines viel größeren Kreises, der als Fußgänger- und Fahrradweg durch den Hafen der dänischen Metropole führt.
Elíasson: „Ich hoffe, dass sie die Brücke als Treffpunkt nutzen“
Elíasson rechnet damit, dass in Zukunft täglich 5000 Menschen die Brücke überqueren. „Ich hoffe, dass sie die Brücke als Treffpunkt nutzen werden“, so der Künstler. Er wünscht sich, dass das Zickzack-Design der Brücke den Gang der Menschen verlangsamt und sie dazu bringt, einen kurzen Moment innezuhalten. Die Circelbroen soll zu einem Erholungsort mitten in der Innenstadt Kopenhagens werden.
Die Brücke bietet spannende Blicke über das Treiben im Hafenbecken und auf die gegenüberliegende Königliche Bibliothek, die aufgrund der rund 250 m2 großen, dunklen Fassade aus poliertem schwarzem Granit von den Einwohnern Kopenhagens den schönen Beinamen Schwarzer Diamant erhalten hat.
Nachts von roten LEDs illuminiert
Damit die Schifffahrt im Hafen nicht behindert wird, lassen sich die beiden mittleren Plattformen der Kreisbrücke bewegen. So entsteht eine 9 m breite Durchfahrt. Kleinere Schiffe und die beliebten Kajaks passen problemlos auch so unter den Plattformen hindurch.
Besonders bezaubernd wirkt die neue Brücke in der Nacht. Dann illuminieren rote LEDs an den Geländern das Bauwerk, sodass sich das Licht auf dem Wasser des Christianshavn-Kanals widerspiegelt.
In seinen Werken setzt sich Elíasson vornehmlich mit physikalischen Phänomenen in der Natur, wie dem Licht und dem Wasser, aber auch mit Bewegung und Reflexion auseinander. So startete er die Aktion Little Sun, das ist eine kleine gelbe LED-Lampe, deren Akkus sich durch Photovoltaik aufladen. Die kleine Sonne soll bis zum Jahr 2020 insgesamt 50 Millionen Mal verkauft werden. Sie soll Licht zu all denjenigen Menschen bringen, die bis heute ohne Strom leben müssen.
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