Die Golden Gate Bridge von San Francisco feiert ihren 80. Geburtstag
Die Golden Gate Bridge hat Geburtstag: Vor 80 Jahren wurde die goldene Schönheit für den Straßenverkehr nach San Francisco freigegeben. 27 Jahre lang war die Golden Gate Bridge unangefochten die längste Hängebrücke der Welt. Eine Würdigung dieser großen Ingenieurskunst.
Beinahe wäre sie genauso ordinär grau geworden, wie so ziemlich alle Brücken auf der Welt. Doch weil den Bewohnern von San Francisco die „International Orange“ genannte Rostschutzfarbe so gut gefiel, blieb sie so knallig orange. Und das bis heute, im Jahr 2017, in dem die Golden Gate Bridge am 28. Mai ihren runden 80. Geburtstag feiert.
Damals war die Golden Gate Bridge nach vierjähriger Bauzeit die längste Hängebrücke der Welt. Der streitlustige deutschstämmige Bauingenieur Joseph B. Strauss triumphierte bei der Eröffnung der Brücke für den Straßenverkehr am 28. Mai 1937: „Die Golden Gate Bridge, die Brücke, die nicht gebaut werden konnte und sollte, die das Kriegsministerium nicht erlauben wollte, die die Schönheit der Golden Gate ruinieren würde, steht vor Ihnen in ihrer majestätischen Pracht und widerlegt alle Kritiker.“
Brücke wiegt 887.000 Tonnen
Strauss war zu Recht stolz auf sein Kind: Die Golden Gate Bridge erstreckt sich mit An- und Abfahrten über 2.737 Meter Länge, die Türme ragen 227 Meter über der Wasseroberfläche auf, die Spannweite zwischen den beiden Pfeilern beträgt 1.280 Meter.
Die sechsspurige Fahrbahn und zwei Geh- und Radwege halten zwei Hauptkabel mit einer Länge von jeweils 2.332 Metern und einem Durchmesser von 92 Zentimetern in der Schwebe. Diese Monsterkabel münden in 55.000 Tonnen schweren Betonsockeln, die etwa zwei Kilometer voneinander entfernt liegen. Das Gesamtgewicht der Brücke beträgt 887.000 Tonnen.
Die Passage über das Golden Gate, das den Pazifik in die Bay Area schleust, lag fest in der Hand der Fährbetreiber, die sich mit heftigen juristischen Streitereien ihr Geschäftsmodell erhalten wollten.
Grünes Licht im Jahr des Börsencrashs
Vor den wagemutigen Ingenieuren um Strauss lag die gewaltige technische Herausforderung, die Distanz von zwei Kilometern über 100 Meter tiefes und von extremen Strömungen geleitetes Wasser zu überwinden. Und das bei schwierigsten Witterungsbedingungen mit starken Winden und dichtem Nebel.
Erschwerend kam hinzu, dass die Brücke nur 15 Kilometer entfernt vom Epizentrum des Erdbebens von 1906 erbaut werden sollte, bei dem San Francisco verwüstet wurde und tagelang lichterloh brannte. „Das Erdbeben war die Chance, etwas zu tun, das eigentlich unmöglich war. Und das kann San Francisco am besten“, sagte die einstige Brückenmanagerin Celia Kupersmith.
Ausgerechnet im Jahre des ersten großen Börsencrashs, 1929, gab es grünes Licht für den Brückenbau. Finanziert wurde dieser durch Anleihen in Höhe von 35 Millionen US-Dollar durch die Stadt San Francisco, für die ihre Bewohner bürgten. Dank der Mauteinnahmen waren gut 40 Jahre nach Fertigstellung die Baukosten samt Zinsen abbezahlt.
10 Millionen Touristen besuchen Golden Gate pro Jahr
Auch heute noch sorgt die Maut für den Erhalt der goldenen Schönheit, bei deren Bau 12 Menschen trotz eines Auffangnetzes starben. Bis Ende Januar 1937 gab es bei den Bauarbeiten nur einen Toten zu beklagen. Dann, am 17. Februar 1937, stürzte ein mit zwölf Personen besetztes Gerüstteil in das Netz und riss zehn Arbeiter in den Tod.
Große Anziehungskraft hat die Brücke mit ihren eleganten Art-Déco-Formen seit 80 Jahren für Touristen. Sie lockt jedes Jahr rund zehn Millionen Menschen an.
Die zehn längsten Brücken der Welt finden Sie hier.
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